
Ringen um Bleicken- und Gorch-Fock-Schule in Cuxhaven beendet: Stadt und Kreis finden Lösung
CUXHAVEN. Der gordische Knoten ist zerschlagen. Mit einer Lösung, die sie am Donnerstag der Politik und den betroffenen Schulen vorstellten, wollen Stadt und Kreis Klarheit für die Bleickenschule und die Gorch-Fock-Schule schaffen.
Landkreis und Stadt haben sich am Donnerstag auf eine Lösung geeinigt. Der Landkreis wird für die Bleickenschule (heute Haupt-, künftig Oberschule) einen Neubau auf einem zurzeit städtischen Grundstück hinter den BBS am Fuß- und Radweg zwischen der Straße Am Meierhof und dem Delftstrom errichten.
Politik und Schulleitungen informiert
Oberbürgermeister Uwe Santjer und Landrat Kai-Uwe Bielefeld informierten am Donnerstagvormittag zunächst die Fraktionsspitzen aus dem Kreistag und dem Stadtrat über das Verhandlungsergebnis und wenig später die Schulleitungen Clarissa Schröer (Bleickenschule) und Katja Arnold (Gorch-Fock-Schule).
Kreistag beschließt am 14. September
Wie schon unter den Verwaltungsspitzen soll es auch vonseiten der Politik fast ausschließlich Zustimmung gegeben haben, wie Bielefeld und Santjer mittags unserer Redaktion berichteten. Beide rechnen damit, dass der Beschluss zum Neubau in der Kreistagssitzung am 14. September gefasst wird. "Bis dahin haben auch alle städtischen Gremien inklusive des Rats (am 8. September in den Hapag-Hallen, d. Red.) getagt", so Uwe Santjer. Eine förmliche Beschlussfassung in der Stadt ist vorerst nicht nötig.
Neubaubeschluss bereits gefasst
Es liegt bereits ein Grundsatzbeschluss des Kreisausschusses für den Neubau der Bleickenschule vor. Die Kreispolitik hatte die Verwaltung beauftragt, noch einmal weitere Alternativen zu prüfen. Dabei seien keine weiteren praktikablen Lösungen herausgekommen, so Kai-Uwe Bielefeld.
Doppelnutzung beenden
Für ihn ist der angepeilte Weg auch organisatorisch die klarste, vielversprechendste und realistischste Lösung. Das heißt, dass die Doppelnutzung des Schulhauses in der Rathausstraße auf lange Sicht beendet wird. Hätte der Landkreis die Immobilie übernommen, hätte eine Lösung für das Stadttheater gefunden werden müssen. Auch für den zwischenzeitlich ins Auge gefassten Neubau einer Grundschule auf dem Gelände des Tennis-Clubs Cuxhaven wäre es schwierig geworden, eine "gemischte" Finanzierung zu realisieren, weil der Grundschulbau keine Landkreissache ist.
Keine Grundschule auf Tennisgelände
Der Grundschulneubau für die Gorch-Fock-Schule ist somit vom Tisch. Die Stadt werde, so Uwe Santjer, unter Einsatz erheblicher Mittel das bislang auf eine weiterführende Schule zugeschnittene Gebäude grundschulgerecht umgestalten. Einen Zeitraum von fünf Jahren bis zur Fertigstellung der neuen Oberschule halten beide Verwaltungsspitzen für realistisch, dann könnten auch die Container mit Klassenräumen und Mensa vom Schulgelände entfernt werden.
"Die Stadt hat angekündigt, uns beim Erwerb des Grundstücks und bei der Planung erheblich zu unterstützen", erklärt Kai-Uwe Bielefeld.
Neuen Synergien versprechen sich Oberbürgermeister und Landrat von beiden Schulstandorten. Zusammen mit den BBS entstehe am Delftstrom eine Art "Campus 2.0" (außer dem Schulviertel), so Bielefeld. Beide sehen große Chancen einer Kooperation der beiden Schulen, zumal viele Schülerinnen und Schüler der Bleickenschule später an die BBS wechselten.
Grundschule im Stadtzentrum lassen
Einen zweiten kleinen Campus mit Krippe, Kita, Hort und Grundschule erkennt Uwe Santjer in der Rathausstraße. Die innenstadtnahe Lage des jetzigen Schulgebäudes soll ein großes Argument für den Verbleib der Grundschule und gegen den Neubau am Tennisclub gewesen sein.
Kai-Uwe Bieleld ist zuversichtlich, dass der Kreis den Neubau trotz weiterer großer Vorhaben wie der Vierfeld-Sporthalle (Ersatz für die Rundturnhalle) und der Schule am Meer wuppt, erst recht, wenn es gelingt, noch zwei Ingenieure an Bord der Verwaltung zu bekommen. Planung und Bau der Schule am Meer seien durch den Schulneubau für die Bleickenschule nicht gefährdet, versichert er.