Rolf Niehus, hier nicht im Trikot des Cuxhavener Sportvereins, mit Zug zum Korb in der Rundturnhalle. Foto: Christow
Rolf Niehus, hier nicht im Trikot des Cuxhavener Sportvereins, mit Zug zum Korb in der Rundturnhalle. Foto: Christow
Basketball

Rolf Niehus: Einer der erfolgreichsten Sportler Cuxhavens 

von Frank Lütt | 25.01.2021

CUXHAVEN. Basketball in Cuxhaven ist eng mit dem Namen Niehus verbunden. Der erfolgreichste war Rolf Niehus. Er war viele Jahre Profi in der 1. Bundesliga.

Rolf Niehus hat im Juli 1966 in Wittmund das Licht der Welt erblickt. Etwa drei Jahre danach zog es die die Familie von Wiesmoor in die alte Heimat des Vaters Peter nach Cuxhaven, der hier auch wieder zu seinen alten Basketball-Mitspielern stieß und eine erfolgreiche Zeit für den CSV einläutete. Rolf hat sich die Spiele als kleiner Steppke angeschaut, war aber auch von Fußball fasziniert. "Mit zehn oder elf Jahren bin ich dann zum Basketball gegangen. Mein erster Trainer war Claus Oellerich", erwähnt der heute 54-jährige Rolf eine immer noch in Cuxhaven lebende Basketball-Legende. Und auch seine weiteren Trainer, Mathias Peters und Vater Peter Niehus, leben weiterhin an der Elbmündung.

Mit 12 Jahren Auswahlspieler

Mit gerade einmal zwölf Jahren wurde das Talent in die Niedersachsenauswahl berufen, aber nicht als einziger CSVer, auch der von Niko Clasen zum Basketball-Sport gebrachte Thomas Lambrecht erhielt die Nominierung. Lambrecht und Niehus - das war ein kongeniales Duo, das noch lange gemeinsam zusammenspielen sollte. "Thomas war schon damals ein so souveräner Aufbauspieler", lobt Niehus. Die Cuxhavener feierten diverse Erfolge mit der Auswahl und wurden dann auch für die U16-Nationalmannschaft nominiert. Es folgte 1984 der Wechsel zum OSC Bremerhaven. Mit der A-Jugend wurden sie Deutscher Meister.

Deutscher A-Jugend-Meister

Der OSC setzte die Cuxhavener Talente auch in der Herrenmannschaft ein, die 1986 den Aufstieg in die 1. Bundesliga schaffte, aber das Aufstiegsrecht nicht wahrnahm. Die beiden jungen Männer mussten dann ihren Wehrdienst ableisten, das taten sie in der Sportkompanie in Warendorf. Basketball spielten sie in dieser Zeit beim UBC Münster in der Regionalliga, doch schon längst hatten andere Vereine angeklopft. Niehus und Lambrecht wechselten zum MTV 1846 Gießen, der nicht nur 1. Bundesliga spielte, sondern auch im europäischen Vereinswettbewerb Korac-Cup dabei war.

Nach ein paar Jahren in Gießen trennten sich die Wege des Cuxhavener Duos. Lambrecht blieb noch ein Jahr bei den Mittelhessen, ehe er zum Zweitligisten SC Rist Wedel ging. Den 1,96 Meter großen Flügelspieler Niehus zog es zur SG FT/MTV Braunschweig. "Hier bin ich dann zum Pointguard umfunktioniert worden", erinnert sich Niehus, der seine Karriere als Center begann. "Am Anfang musste ich viel Lehrgeld bezahlen. Das waren harte Zeiten. Da hast Du dann ja gegen wieselflinke Aufbauspieler spielen müssen."

Oldenburg war die nächste Karrierestation. Den angehenden Lehrer zog es 1990 dort hin, weil er hier sein Referendariat ableistete. Bis 1996 spielte Niehus dann für den Zweitligisten Oldenburger TB. "Im letzten Jahr in Oldenburg haben wir mit der direkten Vorgängermannschaft der EWE Baskets knapp den Aufstieg in Liga eins gegen Dirk Nowitzki und seine Würzburger vergeigt", ärgert sich der ehrgeizige Sportler noch heute.

Noch einmal für Cuxhaven

Anschließend half er dem Cuxhavener Basketball noch einmal auf die Sprünge. Obwohl Niehus weiter in Oldenburg lebte, spielte er noch einmal für Cuxhaven in der Regionalliga. Unter Trainer Serge Jovaisa, dem früheren Olympiasieger und Weltmeister für Russland, holte das Team damals sogar den Niedersachsenpokal.

Langsam klang dann die Basketball-Karriere aus. Es folgte nur noch eine Spielzeit in Oldenburgs zweiter Mannschaft. Ein Versuch vor etwa sieben Jahren, im Seniorenteam der Oldenburger zu spielen, endete für Niehus nach wenigen Minuten mit einem Achillessehnenriss. "Da war ich wohl ein bisschen zu ehrgeizig hineingegangen."

Lange Zeit in Oldenburg

An der Hunte war der frühere Cuxhavener nicht nur als Spieler zu einer festen Größe geworden. Der dreifache Familienvater trainierte von Beginn an Jugendmannschaften, wurde Verantwortlicher für den gesamten männlichen Nachwuchs und später noch Abteilungsleiter im Verein. Als OTB-Basketball-Abteilungsleiter gehörte er auch dem Beirat des Bundesligisten EWE Baskets Oldenburg an. Sein Engagement war Basisarbeit für den Aufbau der nachahmenswerten Struktur beim heute sehr erfolgreichen Erstligisten. Nach über 25 Jahren Vereinsarbeit verließ er Oldenburg dann, als er 2017 sogar ins Emsland zog. Auch beruflich gab es eine Veränderung.

Fast zwei Jahrzehnte war er Lehrer an der Oberschule in Edewecht, nun ist er an der Grundschule in Walchum, in der Nähe seines Wohnortes Haren. "Ich unterrichte jetzt alle Fächer bis auf Musik und Kunst. Mit den kleinen Kinder macht das enormen Spaß." An seiner Grundschule bietet Niehus auch eine Basketball-Arbeitsgemeinschaft an, ansonsten ist er zwar an dem Sport noch sehr interessiert, aber er steht nicht mehr im Vordergrund.

"In Oldenburg drehte sich alles nur noch um Basketball. Viele haben dann nicht verstanden, dass ich mal einen Schnitt im Leben vollziehen wollte", begründet Niehus seine Entscheidung, in die Heimat seiner jetzigen Frau Ida zu ziehen. Dort im Emsland hat er Ruhe gefunden.

Blick auf Bahn acht

Und die Lage des Wohnhauses hätte nicht besser sein können. "Wenn ich aus dem Küchenfenster schaue, sehe ich die Bahn acht", freut sich Niehus darüber, dass er direkt neben dem Golfplatz lebt. Golf spielt er bereits seit etwa 15 Jahren. Am Anfang hat er es autodidaktisch gelernt. "Nach ein paar Jahren habe ich gemerkt, dass es mit einem Golflehrer besser geht. Nun musste ich alle Fehler wieder aus der Technik herausbekommen", erklärt der mit einem Handicap von 13 ausgestattete Golfer, und er fügt hinzu: "Ich bin nicht das größte Talent, aber den größten Ehrgeiz habe ich."

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Frank Lütt

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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