Maik Schwanemann freute sich sichtlich über seine Abschiedsgeschenk. Foto: Mangels
Maik Schwanemann freute sich sichtlich über seine Abschiedsgeschenk. Foto: Mangels
Personal

Samtgemeinde Hadeln verabschiedet Schwanemann

von Christian Mangels | 10.07.2019

KREIS CUXHAVEN. Der Erster Samtgemeinderat Maik Schwanemann wurde in den Seelandhallen offiziell verabschiedet. Der 48-Jährige wird Geschäftsführer beim Kreissportbund.

"Ziel erreicht, ich habe fertig": Die Verwaltung der Samtgemeinde Land Hadeln verliert einen ihrer prägenden Charaktere. Maik Schwanemann wechselt nach 32 Jahren im Öffentlichen Dienst am 1. August zum Kreissportbund. Am Montag ist der Erste Samtgemeinderat in einer Feierstunde in den Otterndorfer Seelandhallen offiziell verabschiedet worden.

Ein Typ der lauten Töne ist Maik Schwanemann nicht. Als Erster Samtgemeinderat hat er sich in Otterndorf vor allem um den "Backoffice-Bereich", also die Verwaltungsorganisation im Hintergrund, gekümmert. Er pflegte den heißen Draht zur Ratspolitik, etwa in "seinen" Gemeinden Wanna und Cadenberge, und arbeitete akribisch als Mann hinter Samtgemeindebürgermeister Harald Zahrte.

Geprägt hat der 48-Jährige die Samtgemeinde und die Fusionsprozesse wie kaum ein anderer. Trotzdem gibt er sich bescheiden, als er am Montag als Letzter an das Pult tritt. "Das wäre doch nicht nötig gewesen", entgegnet Schwanemann auf all die Reden, die er zuvor gehört hat: "Und ich habe immer nur das Beste für unsere Samtgemeinde und die Region erzielen wollen." Die Arbeit habe ihm stets Spaß gemacht. Ja, er sei sicherlich kein "Lautsprecher", aber "auch mit ruhigeren Tönen lassen sich die Ziele erreichen", sagte Schwanemann aus tiefer Überzeugung.

Genau dieses sei ihm exzellent gelungen, hatten mehrere Redner Schwanemann zuvor bescheinigt. Zuverlässigkeit, Loyalität und fachliche Kompetenz hätten die achtjährige Wahlperiode als Erster Samtgemeinderat und die Jahre zuvor geprägt, sagte etwa Samtgemeindebürgermeister Harald Zahrte. "Du verabschiedest dich in Würde und mit vielen Verdiensten. Geschätzt von den Ratsmitgliedern, den Kolleginnen und Kollegen aus der Verwaltung und geachtet von den Bürgerinnen und Bürgern. Und auch von den hauptamtlichen Kollegen von Hagen bis Hemmoor. Mehr geht nicht", so Zahrte. Maik Schwanemann übergebe seinem Nachfolger Frank Thielebeule ein funktionierendes und intaktes Dezernat.

Zahrte stellte Schwanemanns Verdienste bei der Fusion der Samtgemeinden Sietland und Hadeln im Jahr 2011 heraus. Viel Überzeugungsarbeit musste damals geleistet und einige Hürden überwunden werden: "Zuerst ignorierten es einige, einige lachten, dann versuchten es einige zu durchkreuzen und letztlich haben wir es doch erreicht - die damalige, noch als Pionierleistung zu wertende Fusion zweier bis dato noch selbstständiger Samtgemeinden."

Dass sich Schwanemann schon frühzeitig mit den Möglichkeiten interkommunaler Zusammenarbeit beschäftigt hatte, illustrierte Zahrte anhand einer Teilnahmebestätigung für eine Fortbildungsveranstaltung, an der Maik Schwanemann 2007 teilgenommen hatte. "Dies war der entscheidende Impuls für das, was dann folgte", so Zahrte.

Schwanemann habe immer für Fortschritt, Wandel und Veränderung gestanden, "wenn herkömmliche Strukturen nicht zukunftsfähig sind".

Erfolgreich durchgesetzt

Zahrte zeichnete Schwanemanns Stationen auf der Karriereleiter nach - von der ersten Bewerbung zum Verwaltungsangestellten im Oktober 1986 bis zur Wahl zum Bürgermeister der damaligen Samtgemeinde Sietland im Jahr 2006. "Du hast dich erfolgreich durchgesetzt."

Andere Redner des Schwanemann-Abschieds, der von Sängerin Leonie Müller musikalisch umrahmt wurde, lobten unter anderem dessen Kollegialität (Jeanette Blohm, Personalrat), seine Ruhe und Verlässlichkeit (Thorsten Krüger, Bürgermeister der Stadt Geestland) und seine Beharrlichkeit (Claus Johannßen, SPD-Fraktion). Otterndorfs Bürgermeister Thomas Bullwinkel überreichte dem bekennenden FC-Bayern-Fan ein München-Trikot mit dem Namensaufdruck "Schwanemann". Hans-Jürgen Mangels, Bürgermeister der Gemeinde Steinau, kam letztlich zu dem Schluss: "Der Kreissportbund kann es gar nicht besser treffen."

Maik Schwanemann tritt am 1. August die neu geschaffene Stelle des Geschäftsführers des Kreissportbunds Cuxhaven an und ist künftig für 245 Sportvereine und rund 76 000 Sportler zuständig. Dieser Job sei für ihn "wie maßgeschneidert", sagte der Familienvater, der in Otterndorf wohnen bleibt. Harald Zahrte formulierte es so: Als Geschäftsführer des KSB sei Schwanemann "Konstrukteur und Testpilot in einer Person".

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Christian Mangels

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