Sanierung der Ufermauer in Otterndorf wird teurer - das hat Folgen für den Skatepark
OTTERNDORF. Weil die Sanierung der Ufermauer am Großen Specken teurer wird als bislang angenommen, müssen andere Vorhaben zurückgestellt werden.
Die geplante Sanierung der in die Jahre gekommenen Ufermauer am Großen Specken wird teurer als bislang angenommen. Das hat Auswirkungen auf andere Bauprojekte in Otterndorf. Wird jetzt der Skatepark-Umbau verschoben?
Die Stadt Otterndorf hat sich für die dringend notwendige Erneuerung der Uferbefestigung am Großen Specken einen großen Schluck aus dem Fördertopf "Perspektive Innenstadt" gesichert, nämlich fast 800.000 Euro. Doch die Sache hat gleich zwei Haken. Zum einen drängt die Zeit, weil das Bauprojekt offiziell bis zum 31. März 2023 fertig sein muss. Und zweitens sind die vom Bauamt errechneten Gesamtkosten - inklusive Planung und "Begrünung" der Uferpromenade - auf rund 1,5 Millionen Euro gestiegen.
Das sind gut 530.000 Euro mehr als ursprünglich im Haushalt eingeplant. Diese Finanzierungslücke muss nun irgendwie geschlossen werden. Oder anders formuliert: Die Otterndorfer Politik muss entscheiden, welche anderen anstehenden Projekte sie abspecken, streichen oder verschieben will.
Kein Jubel für Streichliste
Mit diesem Dilemma hatte sich der Bau- und Umweltausschuss der Stadt Otterndorf in seiner Sitzung am Donnerstag zu befassen. Und die Streichliste, die die Verwaltung vorlegte, löste nicht gerade Jubelstürme aus: Neben der Stromtankstelle und der Steganlage im Baugebiet am Medembogen sorgte vor allem der Punkt "Skatepark" für Kopfschmerzen, denn auch hinter diesem Projekt steckt eine Förderung. Zwar konnte sich der Ausschuss noch nicht zu einem konkreten Beschluss durchringen, doch deutete sich an, dass die Fraktionen die Deckungsvorschläge der Verwaltung wohl schweren Herzens unterstützen werden.
"Wir können nicht alles auf einmal, schon gar nicht bei dieser Preissteigerung", sagte der FDP-Politiker Carsten Nickel. Eine so hohe Förderung wie für die Uferbefestigung werde die Stadt nie wieder bekommen, "deshalb müssen wir da als erstes ran."
Mauer birgt Gefahrenpotenzial
Claus Johannßen (SPD) machte auf das Gefahrenpotenzial aufmerksam, das von der maroden Ufermauer ausgehe und erinnerte an die abgesackte Nordmole in Bremerhaven. Deshalb sei schnelles Handeln erforderlich. Frank Eulenstein (FDP) sagte: "Das Projekt Spundwand zu verschieben, wäre fahrlässig und töricht." Und der Skatepark sei ja nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben. Möglicherweise gebe es 2023 sogar neue Fördertöpfe, die für die Erneuerung der Skater-Anlage angezapft werden könnten.
Die Ausschussmitglieder sprachen während der Sitzung noch keine Empfehlung aus. Zunächst soll in den Fraktionen noch einmal beraten werden. Die Entscheidung, wie es mit der Ufermauer am Großen Specken und dem Skatepark weitergeht, trifft der Verwaltungsausschuss in nichtöffentlicher Sitzung am Montag, 12. September.