Schiefer Turm von Bremerhaven: Kuppel noch immer nicht gelöst
BREMERHAVEN. Er will seine Kuppel nicht hergeben - der schiefe Turm von Bremerhaven steht noch immer. Eigentlich hätte die rote Kappe seit Tagen abgebaut worden sein. Doch die Arbeiten verzögern sich.
Stahlstrebe im Inneren des Turms aufgetaucht
Entsprechend unwahrscheinlich ist inzwischen, dass die Kuppel am Freitag tatsächlich noch vom Mole-Turm abgehoben wird - denn gegen 9 Uhr war klar, dass es im Inneren der Kuppel eine Stahlstrebe gibt, die Ende der 70er Jahre im Turm eingebaut wurde und die erst noch mit klassischer Sägetechnik durchtrennt werden muss.
Nordmole vor einer Woche abgesackt
Die Nordmole mit dem Leuchtfeuer an der Weser ist eines der Wahrzeichen von Bremerhaven. Vor einer Woche war die Mole an der Geestemündung abgesackt, der Leuchtturm befindet sich seither in einer gefährlichen Schieflage.
Nach Angaben der Stadt steht das Seezeichen, das 1914 in Betrieb genommen wurde, seit 2001 unter Denkmalschutz. Die Nordmole ist Eigentum des Landes Bremen, der Turm mit seinem aktiven Leuchtfeuer gehört der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes. Die Arbeiten zur Rettung des Denkmals sollten am Freitag fortgesetzt werden.
Rote Kuppel hat inzwischen eine Beule
Durch die Anhebe-Versuche hat die rote Kuppel inzwischen eine Beule. Doch das ist laut Bremenports das geringste Problem. Sie müsse ohnehin nach der Rettung saniert werden.
Diskussion um Verantwortlichkeit
In Bremen gibt es eine Diskussion, warum es so weit kommen konnte und warum das Wahrzeichen nicht frühzeitig gesichert wurde. Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD) hatte in einer ersten Reaktion scharfe Kritik geübt. "Wenn man zynisch sein wollte, könnte man sagen, das war ein Desaster mit Ansage", sagte der Rathauschef vorige Woche. "Ich habe seit Jahren die Verantwortlichen im Senat und bei Bremenports dringlich auf die Notwendigkeit der Sanierung der Nordmole hingewiesen, aber leider ist nichts Sichtbares passiert." (red/dpa)