Sowohl Kinder als auch Erwachsene interessierten sich für die Aktion auf dem Rathausplatz. Foto: Fiola 
Sowohl Kinder als auch Erwachsene interessierten sich für die Aktion auf dem Rathausplatz. Foto: Fiola 
Veranstaltung 

So abwechslungsreich war die Nacht der Kultur in Otterndorf

27.08.2022

OTTERNDORF. Am Freitagabend fand in Otterndorf die 22. Nacht der Kultur statt - mit einem vielseitigen Angebot. Insgesamt zwölf Institutionen nahmen teil.

Von Street-Art über Führungen bis hin zu einer Lichtshow - bei der 22. Otterndorfer Nacht der Kultur wurde sowohl den jungen als auch erwachsenen Besuchern aus Otterndorf und der Region ein umfangreiches kulturelles Programm geboten. Insgesamt zwölf Institutionen nahmen an der Veranstaltung am Freitagabend teil.

Beim Amtsgericht konnten die Besucher an dem Abend die Privatsammlung von Erich Möbus besichtigen, genau genommen dessen Wohnung. Exakt so, wie er sie zuletzt verlassen hatte, alles blieb genau so stehen. Erich Möbus war von 1976 bis 1979 in Otterndorf als Amtsgerichtsdirektor tätig. Dieser hatte eine ausgeprägte Sammelleidenschaft und soll seit 1958 Bilder, Objekte, Möbel, Teppiche und Skulpturen zusammengetragen haben. Als er 2017 verstarb, vererbte er den Großteil seiner Sammlung an das Land Niedersachsen. Die Stadt Otterndorf hat sich bereit erklärt, die Wohnung weiterhin zur Verfügung zu stellen. "Die Wohnung spricht für sich. Man muss sie sich einfach anschauen und auf sich wirken lassen", erzählte Helga Rieper, die die Besucher durch die Ausstellung führte. "Die Ausstellung ist noch nicht so bekannt und hier in der Stadt noch nicht so integriert. Wir wollen die Privatsammlung mit der Teilnahme an der Nacht der Kultur etwas bekannter machen", so Rieper.

Kein Vandalismus, sondern Kunst 

Nur wenige Meter weiter konnten sich Kulturinteressierte im Torhaus im Amtsgerichtsgarten die Ausstellung "Landwirtschaft im Kreis Labiau einst und jetzt" anschauen.

Auch die Tür des Kranichhauses war am Freitagabend geöffnet. Die Dauerausstellung stellt "das behütete Leben um 1850 dar", erklärte Thomas Dock, Vorsitzender der Kranichhaus-Gesellschaft. Jan Beckebrede vom Kehdinger Geschichtskontor berichtete Wissenswertes über den Walfang in früheren Zeiten des 19. Jahrhunderts. Das zog auch die Otterndorfer zum Kranichhaus - so auch Jörg Lühmann mit seiner Familie. "Ich wohne schon ewig hier und habe es irgendwie noch nie geschafft, hier mal hereinzuschauen. Und heute dachten wir uns, wir nutzen die Gelegenheit."

Auf dem Rathausplatz stand das "Mahlwerk" mit Tischen, an denen Groß und Klein mit Street-Art kreativ werden konnten. "Ich möchte zeigen, dass Street-Art nichts mit Vandalismus zu tun hat. Es sollen sich Junge als auch Alte einfach mal ranwagen", so Künstler Jean Grandke. Er ist mittlerweile das zwölfte Mal als Street-Art-Künstler bei der Nacht der Kultur dabei. Und jedes Jahr ist es ein anderer Untergrund beziehungsweise Gegenstand, der von den Gästen besprayt wird. In diesem Jahr waren es Schallplatten. "Mein Sohn war mal DJ und hatte viele Schallplatten", so Grandke. Im Vorfeld hatte der Otterndorfer die Schablonen mit kurzen Sprüchen wie "Augen auf" oder "Why not" angefertigt, die dann auf die Schallplatten gesprayt werden konnten. "Es ist die unverfänglichste Art, die Leute da heranzuführen", sagte er.

Illumination der Museumsfassade

Ein Highlight war aber sicherlich für viele die rund dreißigminütige Illumination der Museumsfassade des "Museums gegenstandsfreier Kunst" durch Philipp Geist in den späteren Abendstunden. Diese konzipierte der Künstler extra für die Nacht der Kultur. Die Vorgehensweise des Künstlers sei immer gleich, erzählte Museumsleiterin Dr. Ulrike Schick. Im Vorfeld scannt Geist die genauen Proportionen und Ausmaße des Gebäudes und speichert diese auf dem Computer ab. Vor Ort demontiert er am Rechner die Fassade und fügt sie wieder neu zusammen. Diese Illumination ist mittlerweile die dritte Zusammenarbeit der Beiden. In den Museumsinnenräumen konnten die Gäste aber auch die derzeitige Ausstellung von Andreas Bischoff "Und dann blitzt es wie Hänsel und Gretel" begutachten.

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