Sören Wendland ist auf dem Sprung in die NFL

25.01.2011

CUXHAVEN. Sören Wendland kann sich noch genau an den Tag erinnern, als ihn der Football-Virus zuerst packte. "Es war der 30. Januar 2000", weiß der Cuxhavener. Im Fernsehen kam der Superbowl, das Finale der amerikanischen Football-Liga. "Ich war so hingerissen, dass ich unbedingt auch Football spielen wollte." Das damalige Cuxhavener Footballteam, die "Northstars", war zu dieser Zeit gerade auf Spielersuche. Sören war zwar erst 14, durfte aber dennoch beim Erwachsenentraining mitmachen. Dort lernte er das kleine Football-Einmaleins.

Und dann ging alles ganz schnell: 2002 Jugendteam der Ritterhude Badgers, 2004 Zweitligaeinsatz bei den Weyhe Vikings, 2005 Debüt in der German Football League bei den Hamburg Blue Devils. Mit der deutschen Junioren-Nationalmannschaft trat er schließlich bei der Europameisterschaft in Moskau an und spielte sich in die Notizblöcke der Scouts. Ein Jahr später wechselte Wendland an die Liberty University in Lynchburg (Virginia), die ihm ein Stipendium anbot.

Er ist ehrgeizig und diszipliniert, holte im Kraftraum und im abendlichen Selbststudium das auf, was Mit- und Gegenspieler ihm voraushatten. "Ich bin sogar in den Sommerferien in den USA geblieben, um zusätzliche Kurse und Trainingsessions zu besuchen", sagt Sören Wendland, der im Cuxhavener Musikerviertel aufwuchs und am Amandus-Abendroth-Gymnasium sein Abitur machte. Sein Trainer Danny Rocco sagt über ihn, er sei einer der am härtesten arbeitenden Spieler in der Mannschaft. "Er genießt großen Respekt bei seinen Teamkollegen", so der Head Football Coach. "Er hat eine gute Größe und eine großartige Zähigkeit."

Wie schon während seiner Football-Zeit in Deutschland spielte Sören Wendland bei den "Liberty Flames" zunächst in der Verteidigungslinie. Dann der große Schnitt: Der 2,02-Meter-Hüne wurde "umgeschult", weil die Trainer für ihn in der "Offensive Line", der wichtigen Angriffslinie, größeres Potenzial sahen. Der Erfolg sollte den Coaches recht geben: Sören setzte sich durch und stand schon im ersten Jahr seiner "Offensive-Line"-Karriere in fünf Spielen in der Anfangsformation. Schließlich wurde er von der Mannschaft zum "Team Captain" gewählt.

Mit dem Cuxhavener als Kapitän gelang es den "Liberty Flames", in der aus zehn Universitäten bestehenden "Big-South-Conference"-Liga die Meisterschaft zu holen.

Als "Senior" spielte Wendland 2010 seine letzte Saison im US-College-Football - das abschließende Spiel fand im November gegen das Team von Stony Brook statt. "Insgesamt darf man nur vier Saisons College-Football spielen", erklärt der 25-Jährige.

Und wie geht es mit ihm jetzt sportlich weiter? "Vor drei Wochen habe ich bei einem Agenten unterschrieben, der mich jetzt für die National Football League promoten will." Sören ist guter Dinge, dass er im April oder Mai in ein NFL-Trainingscamp eingeladen wird: "Dort muss ich mich dann durchkämpfen und die Finalrunde überstehen."

Derzeit hält er sich in Pittsburgh (Pennsylvania) auf, um in einem speziellen Football-Training an seiner Kraft und Schnelligkeit zu arbeiten.

Sollte es mit der NFL-Karriere nicht klappen, hat Wendland noch einen Alternativplan im Hinterkopf: Mit seiner Frau Mishgee, die aus der Mongolei stammt, würde der "Cux-Ami" dann nach Deutschland zurückkehren, um in der Unternehmensberatung oder im Bereich Öffentlichkeitsarbeit zu arbeiten.

von Jens-Christian Mangels

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