Steinzeitforschung aus Wanna jetzt im Blog
WANNA. Der Moorboden hat es für die Ewigkeit konserviert, wie unsere Vorfahren vor 5000 Jahren im Ahlenfalkenberger Moor gelebt haben. Jetzt wird es zu Tage gefördert.
Steinzeitliche Hinterlassenschaften im Ahlenfalkenberger Moor präsentiert das Forschungsteam vom Niedersächsischen Institut für historische Küstenforschung (Nihk) mit Sitz in Wilhelmshaven auf höchst zeitgemäße Weise: Es möchte in einem Blog regelmäßig für alle Interessierten kleine Infos veröffentlichen und so Einblicke in ein besonderes Forschungsvorhaben geben, so der Plan von Projektleiter Dr. Moritz Mennenga, Prähistoriker am NIhK.
"Im Moor bewahrt - Relikte prähistorischer Siedlungslandschaften im Elbe-Weser-Dreieck" lautet der Name dieses Forschungsvorhabens. Die Steinzeit soll so lebendig werden. Wie das Gelände, die Vegetation und die Moorausbreitung zur Steinzeit beschaffen waren, wo die ersten Bauern Nordwestdeutschlands gewohnt und wie sie ihre Ahnen begraben haben? Das sind Fragen, denen sich die Forscher in den nächsten drei Jahren intensiv um Wanna herum widmen. Das Ahlenmoor ist für die Wissenschaftler ein wertvoller Schatz. Man vermutet hier Zeitkapseln, weil das Moor Relikte früher Besiedelung eingeschlossen und somit von menschlichen Einflüssen ungestört für die Nachwelt bewahrt haben soll.
Der Blog zum Untersuchungsvorhaben ist bereits unter https://relikteimmoor.home.blog online zu finden. Vorgestellt wird das Team, das gemeinschaftlich erforscht, wie und wo die die ersten Bauern im Nordwesten Deutschland gelebt und gearbeitet haben sowie seine Untersuchungsmethoden. Mit Hilfe der Archäologie, der Geologie und der Botanik untersucht es die Region um Klein Ahlen, Groß Ahlen und Flögeln genauer. Aus dem Moorboden herausragende Steine, die zu Großsteingräbern gehören, seien Hinweise, dass sich unter dem Moor weitere Überreste steinzeitlichen Lebens finden lassen. Gefördert wird das Projekt vom Land.
Methodik der Untersuchungen
In den vergangenen Wochen haben sich die Forscher aufgemacht, um die ersten Geomagnetikmessungen vorzunehmen. Im Blog zeigt man sich schon zuversichtlich: "Die ersten Bilder lassen schon einmal darauf schließen, dass sich im Boden einige archäologischen Hinterlassenschaften verstecken könnten. Nun müssen Bohrungen und ein paar kleine Suchschnitte zeigen, was es damit auf sich hat." Interessierten wird im Blog auch die Methodik der Untersuchungen ausführlich veranschaulicht: Mit einem Geomagnetikgerät wird das Erdmagnetfeld gemessen. Dadurch lassen sich viele Objekte erkennen, die archäologischen Ursprungs sein können. Dies wird im Blog anhand eines Großsteingrabes ver- anschaulicht. Man darf gespannt sein, was die Forscher aus dem Moor ans Tageslicht bringen.