Strand-Express rollt durch Otterndorf

OTTERNDORF. Er erinnert ein wenig an „Emma“, die berühmte Dampflokomotive aus dem Kinderbuch-Bestseller „Lukas der Lokomotivführer: Der Otterndorfer „Strand-Express“ ist das neueste Rädchen im touristischen Getriebe der Medemstadt. Bis Ende Oktober ruckelt die nostalgische Erlebnis-Bahn im putzigen Dampflok-Design regelmäßig zwischen Strand und Stadtzentrum.

23 Meter lang, 120 PS stark und Platz für 48 Fahrgäste – das ist der neue Otterndorfer „Strand-Express“. Im gemächlichen Tempo schunkelt er seine Passagiere von einer Otterndorfer Attraktion zur nächsten. Betrieben wird die Mini-Bahn von der Cuxhavener Firma Cuxliner, die schon seit einigen Jahren mit der Stadt Otterndorf zusammenarbeitet.

Der Betrieb der neuen Otterndorfer Bahn wurde schon vor einigen Tagen ohne viel Tamtam aufgenommen. Im Gastgewerbe nennt man das „Soft Opening“ – sanfte Eröffnung. „Wir wollen während der ersten Saison testen, wie der Fahrplan angenommen wird. Änderungen sind dann durchaus noch möglich“, sagen Sven Hegner und Torsten Maaß, die das Unternehmen gemeinsam mit Jan Osterndorff leiten. Die offizielle Taufe der Kleinbahn soll im kommenden Jahr erfolgen.

Der „Strand-Express“ ist von Juli bis Ende September täglich zwischen 10 und 18 Uhr auf Tour. Los geht die Fahrt am Campingplatz, wo die Minibahn auch untergestellt wird. Weitere Stationen sind die Deichstraße, die Strandpromenade, der Seglerhafen, die Schleusenstraße, das historische Rathaus und schließlich der Parkplatz Am großen Specken. Anschließend geht es zurück zum Campingplatz. Fahrpläne sind ab sofort an allen touristischen Einrichtungen erhältlich. Für die Hin- und Rückfahrt braucht die Mini-Lok mit ihren beiden Waggons rund eine Stunde. Im Oktober ist sie nur an den Wochenenden und Feiertagen im Einsatz.

Wie Sven Hegner und Torsten Maaß während einer Fahrt mit Vertretern aus Politik, Verwaltung und Tourismus erläuterten, werde die 1989 erbaute Bahn ihr Erscheinungsbild nach der Probephase noch verändern. So soll der Express mit Scheiben ausgerüstet werden, um die Fahrtgäste auch bei widriger Witterung trocken durch Otterndorf zu bringen.

Otterndorfs Stadtdirektor Harald Zahrte betonte, dass der Otterndorfer Ponyexpress mit Urgestein Heinz Schmidt nicht eingestellt werden soll. Beide Verkehrsmittel sollen die Verbindung zwischen Ferienhausgebiet und Innenstadt verbessern – ein Wunsch, der unter anderem in der Leitbilddiskussion vorgetragen wurde.

Von Jens-Christian Mangels