Truppenradio als letztes Lebenszeichen
Wertvolle Exponate zur Fernmeldegeschichte neu im Aeronauticum - Zusammenarbeit mit der Marineoperationsschule Bremerhaven
Nordholz (ters). Fliegerei und Funk-Kommunikation waren immer enge Weggefährten - vor allem auch bei der Marinefliegerei. Deswegen ist der Fernmeldetechnik im Aeronauticum ein eigener Bereich gewidmet, der jetzt deutlich ausgebaut werden konnte.
Möglich wurde das durch die Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Luftschiff- und Marinefliegermuseum und der Marineoperationsschule (MOS) in Bremerhaven. Ihr früherer Chef, KzS Stefan Lang, ist Mitglied im Kuratorium, ihr jetziger KzS Gerd Kiehnle zweiter Vorsitzender und Vize von Manfred Mittelstedt.
Dieser stellte gemeinsam mit Museumsleiterin Dr. Anja Dörfer die neuen Exponate vor, die das Aeronauticum aus dem Fundus der MOS erhalten hat. Dort gab es nämlich, so lang erklärend, eine Lehrsammlung, die seinerzeit bei deren Auflösung von der Fernmeldeschule der Marine übernommen worden war. Allerdings war es dem Team der MOS kaum möglich, die zum Teil sehr wertvollen, weil einzigartigen Stücke wirklich adäquat aufzuheben und zu archivieren. Also verständigte man sich mit dem Aeronauticum auf eine Zusammenarbeit und Dörfer durfte, unterstützt von KLt. Raupach aus der MOS sowie den Aeronauticums-Mitarbeitern Friedrich Paul und Gerold Rosenbohm, im MOS-Fundus stöbern.
Ausgewählt wurden rund 20 "typische und aussagekräftige" Exponate aus der Geschichte der fliegerischen Fernmeldetechnik, die nun in Sondervitrinen gezeigt oder an passender Stelle in die Dauerausstellung integriert werden sollen. Immer dabei, weil unverzichtbar: die Morsetaste. Sie findet sich auch in der nachgebauten Gondel eines Luftschiffes.
Eine ganz besondere Geschichte kann der Truppenbetreuungsempfänger VEW B417 erzählen. Gebaut in Riga war er dort im Fronteinsatz, bis die Rote Armee im August auf die Stadt vorrückte. Weil er das Radio nicht in die Hände der Russen fallen lassen wollte, verpackte der zuständige Oberfeldwebel das Gerät nebst Zubehör in die feldgraue Transportkiste und schickte diese seiner Familie nach Crailsheim - es sollte das letzte Lebenszeichen von ihm sein.
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