Wanhödener feierten 500-Jähriges

17.08.2009

WANDHÖDEN. "Heimat ist mehr als ein Wohnsitz" - dieses Zitat aus der Rede des stellvertretenden Landrates Hans-Volker Feldmann erfüllten die Wanhödener mit Leben: Gemeinsam mit ihren Gästen begingen sie den 500. Geburtstag ihres Ortes mit einem ebenso festlichen wie zünftigen und abwechslungsreichen Programm.

Zum Auftakt versammelten sich die Einheimischen und zahlreiche Ehrengäste, um einen schwergewichtigen Gedenkstein zu enthüllen. Gestiftet hat ihn die Familie August Appiarius - der Findling (Migmatit) ist etwa zwei Millionen Jahre alt und hat bis zu seinem heutigen Standort während der letzten Eiszeit aus Skandinavien rund 1700 Kilometer zurückgelegt. Deutlich kürzer war der Weg seines neuen "Nachbarn": Der mit Wanhöden freundschaftlich verbundene Ort Blansingen im Markgräfler Land brachte nicht nur seine Feuerwehr und manch edlen Tropfen mit, sondern auch einen historischen Grenzstein von 1832: Was einst Gemarkungen teilte, steht nun als Symbol einer lebendigen Orts-Freundschaft mitten in Wanhöden.

Bürgermeister Jährling ging in seiner Rede auch auf die Geschichte Wanhödens ein, das 1509 erstmals als Besitz des Klosters Neuenwalde erwähnt worden war: Aus damals sechs Feuerstellen ist ein schmucker Ort mit rund 400 Einwohnern geworden, dem Moor abgerungen und bis heute landwirtschaftlich geprägt.

Davon konnten sich am Sonntag zahlreiche Gäste überzeugen, die der Einladung zum "Tag des offenen Dorfes" gefolgt waren. Nach einem Festgottesdienst zogen die Neuenwalder "Klosterschwestern" und einige Landleute hinter Festwagen mit Klostermodellen durch den Ort, während sich die gesperrten (und nur von der "Wanhöden-Linie" befahrenen) Straßen stetig mit mehr Gästen füllten.

Ihnen wurde bis zum Nachmittag vieles geboten, nicht nur auf den vier "offenen" Bauernhöfen der Familien Kühlcke, Picker, Schütt-Benthien und von der Lieth, die das Publikum auf ganz unterschiedliche Weise von "kuh-ler Lebensart" überzeugten. Das ganze Dorf, das seit 1970 zur Gemeinde Nordholz gehört, war dem Anlass entsprechend geschmückt, in vielen Vorgärten erinnerten liebevoll dekorierte alte Gerätschaften an frühere Zeiten. Überall wurde etwas (an)geboten: Sei es Speis und Trank, landwirtschaftliche Produkte, Bilder und Erinnerungen oder Aktionen für kleine und große Gäste und Junggebliebene.

Alle Wanhödener waren erkennbar engagiert der Aufforderung des Festkomitees gefolgt, das dieses Wochenende monatelang mit großer Akribie vorbereitet hatte: Jährling und Feldmann für den Landkreis würdigten in ihren offiziellen Reden denn auch die Verdienste von Monika Dieler, Heidi Kirschke, Peter Aller, Erwin Appiarius, Hans Heinrich Eckhoff, Manfred Horeis und ihres Vorsitzenden Jürgen Horeis, der zugleich Ortsheimatpfleger in Wanhöden ist.

Der Bürgermeister erinnerte in Anwesenheit seines letzten Wanhödener Vorgängers Richard Appiarius auch an die neue Ortschronik von Wilfried Kuhl: Das Werk "Vom Moor zum Dorf" ist bereits vergriffen, die Nachfrage aber groß und eine zweite Auflage in Vorbereitung.

Von Hans-Christian Winters

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