Was wird aus der Kaserne in Altenwalde?
Nutzung läuft 2015 aus: Konversion ist gefragt
cew. ? In Altenwalde wurden während des Kaiserreichs die Schiffsgeschütze getestet. Ende der 50er und insbesondere in den 60er Jahren erfolgte der Ausbau der Kasernen-Infrastruktur zur Unterbringung von drei Bundeswehr-Verbänden mit insgesamt rund 1500 Soldaten. Mit der vom Bundesverteidigungsminister am 15. Dezember vergangenen Jahres getroffenen Entscheidung zeichnet sich nun das Ende der militärischen Nutzung des Standortes Altenwalde voraussichtlich nach 2015 ab ? ist Konversion gefragt.
Wie berichtet sollen bis zu diesem Zeitpunkt die in Cuxhaven für eine Belegung von 575 Teilnehmern vorgesehenen ZAW-Betreuungsstellen aufgelöst und in andere Bereiche der Republik verlegt werden. Zur Zeit werden diese Betreuungsstellen in Altenwalde von rund 270 Teilnehmern besucht.
Die ebenfalls in der Hinrich-Wilhelm-Kopf-Kaserne stationierten Teile des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums Cuxhaven (ehemals Standortverwaltung) werden entsprechend der Entscheidung des Verteidigungsministeriums nach Nordholz verlegt. Von den insgesamt rund 300 Beschäftigten des BW-Dienstleistungszentrums Cuxhaven unter der Leitung von Regierungsoberamtsrat Hans-Ulrich Habeck arbeiten in Altenwalde etwa 50. Für sie muss ab 2016 in Nordholz eine angemessene Unterbringung mit einem einem Büro- sowie einem Lagergebäude bereitgestellt werden.
Im Rahmen der Stationierungsuntersuchungen 2005 gab es Überlegungen mit dem Ziel, die insgesamt 74 Hektar große Kaserne auf die für die ZAW-Betreuungsstellen erforderliche Fläche zu verkleinern. Der südöstlich gelegene Kasernenbereich, in dem die DRK-Kita "Kiefernhorst? untergebracht ist, sollte ausgezäunt werden. Diese Überlegungen sind nach Angaben von BW-Dienstleistungszentrums-Leiter Habeck mit der Entscheidung zur Auflösung des Standortes Altenwalde vom Tisch: "Wir werden jetzt zur gegebenen Zeit das gesamte Areal in das allgemeine Grundvermögen des Bundes übergeben.?
Übliche Praxis ist, dass der Kasernenbereich von der Finanzverwaltung übernommen und einer Verwertung durch die Bundesanstalt für Immobilien (BIMA) zugeführt wird. Dabei wird zunächst geprüft, ob Bundesressorts Bedarf haben. Gibt es den nicht, wird die Kaserne dem Land Niedersachsen und anschließend anderen öffentlich-rechtlichen Gebietskörperschaften angeboten. Wenn es auch dort keine Nachfrage gibt, bietet die Bundesanstalt für Immobilien die Kaserne auf dem freien Markt an.
Bei dem insgesamt rund 74 Hektar großen Areal handelt es sich um sechs Hektar Gebäudegrundfläche, 17 Hektar befestigte Verkehrsfläche, bestehend aus Straßen, Plätzen und Wegen, zehn Hektar Forst sowie 39 Hektar Grünfläche.
Die heutige Bebauung in der Kaserne geht auf unterschiedliche Zeiten zurück. Die gelben Klinkerbauten im Eingangsbereich der Kaserne wurden ab 1958 für das Luftwaffenausbildungsregiment 1 errichtet, das später in die Niederlande verlegte. Anfang bis Mitte der 60er Jahre entstanden Steinbaracken, in denen die den ehemaligen Übungsplatz nutzenden Truppen untergebracht wurden. Ab 1963 wurde dann für das Panzerbataillon 74 und das Panzergrenadierbataillon 71 gebaut und ab 1969 für das Flugabwehrraketenbataillon 37. Auf die Zeit Mitte der 80er Jahre gehen jene Gebäude zurück, die zunächst das Grenadierbataillon und danach die Panzersoldaten nutzte.
Optimal wäre es, wenn die militärische Liegenschaft in Altenwalde nach ihrer Schließung 2015 ohne große zeitliche Verzögerung einer Folgenutzung zugeführt werden könnte. In Buxtehude ist die Konversion mit Wohnen und Gewerbe optimal gelungen. Für die Von-Goeben-Kaserne in Stade, von der Größe etwa vergleichbar mit der Hinrich-Wilhelm-Kopf-Kaserne in Altenwalde, ist die Konversion zwar noch nicht abgeschlossen aber "beispielhaft angelaufen?, weiß Regierungsoberamtsrat Habeck.
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