
2G+ auf Weihnachtsmärkten in Cuxhaven: Worauf Besucher sich nun einstellen müssen
CUXHAVEN. Um den "Weihnachts-" und "Winterzauber" fortführen zu können, bemühen sich die Organisatoren der Cuxhavener Weihnachtsmärkte um Testmöglichkeiten für Besucher.
Die Betreiber der beiden Weihnachtsmärkte im Stadtgebiet reagieren auf verschärfte Zugangsbeschränkungen, die mit Rücksicht auf steigende Corona-Zahlen ab dem heutigen Mittwoch in ganz Niedersachsen gelten: Sowohl Hakan Bingöl, Betreiber des "Winterzaubers" im Kurpark, als auch Christian Marinello ("Weihnachtszauber" rund um das Schloss Ritzebüttel) wollen der neuen "2G plus"-Regel Rechnung tragen, indem sie in unmittelbarer Umgebung ihrer Märkte Testkapazitäten für Besucher zur Verfügung stellen. Unkenrufen, dass "2G plus" das Ende des Budenzaubers bedeuten könnte, wiesen beide unabhängig voneinander zurück.
Betreiber: "Wir machen weiter"
"Wir machen weiter", betonte Christian Marinello; seit dürfen seine Marktbeschicker Bratwurst, Glühwein, Scmalzkuchen und andere Verzehrprodukte nur noch an Gäste verkaufen, die neben einem gültigen Geimpft-/Genesen-Nachweis auch einen negativen Corona-Test vorweisen können. Die von der Landesregierung verabschiedete Regelung, die für alle saisonalen Märkte zwischen Harz und Küstenregion gilt, sei fürs Geschäft "nicht gerade förderlich". Diese Anmerkung mochte sich Marinello angesichts der aktuellen Entwicklung nicht verkneifen. In Erwartung verschärfter Regeln hatte sich der Betreiber des am vergangenen Donnerstag eröffneten "Weihnachtszaubers" rings um Schloss Ritzebüttel allerdings schon im Vorwege um eine um eine Teststation bemüht. Ein Wagen, an welchem Weihnachtsmarktbesucher einen Abstrich machen lassen können, soll nach Marinellos Angaben ab dem heutigen Mittwoch in der Zeit zwischen 16 und 20 Uhr vor dem Markt bereitstehen. Als Organisator des Events stellte Marinello den Sinn und Zweck der jüngsten Pandemiebekämpfungsmaßnahmen keineswegs in Abrede, kritisierte aber das länderübergreifende Wirrwarr bei den Verordnungen: Während die Außengastronomie im unter hohen Infektionszahlen leidenden Bundesland Bayern mit dem heutigen Mittwoch zunächst einmal auf "2G" geschaltet werde, gehe Niedersachsen einen Schritt weiter - weil man, so Marinello, "aufgrund eigener Berechnungen der Landesregierung" auf eine Hospitalisierungsrate über dem Wert sechs gelange. "Der Markt wird deswegen aber nicht abgebrochen", versicherte der Cuxhavener Gastronom: Er hoffe, dass die Leute die rund ums Schloss errichtete Meile trotz verschärfter Auflagen weiter besuchen.
"Kurzfristige" Lösung in Vorbereitung
Vorgearbeitet hat auch Hakan Bingöl, der sein Hygienekonzept mit dem heutigen Tag ebenfalls auf "2G plus" umstellen muss. Ein Aufwand, den er mit Blick auf das Wohl seiner Gäste gerne in Kauf nehme, betonte der Cuxhavener Veranstalter, der die Beschilderung im Park um den Hinweis auf FFP2-Maskenpflicht ergänzt. "Wir haben auch schon einen Container und das nötige Personal", erklärte er vor dem Hintergrund der seit heute geltenden Test-Pflicht, die mit Erreichen der Warnstufe 2 bei der wahrnehmung sämtlicher Bewirtungsangebote auf dem Markt greift. In Abstimmung mit der Nordseeheilbad GmbH sei man in der Lage, "kurzfristig" ein Schnelltestangebot auf die Beine zu stellen, betonte Bingöl; jenes sei so gestrickt, dass Besucher im überdachten Bereich warten könnten, bis sie den Test abgegeben und das Ergebnis erhalten hätten. Bingöl legte an dieser Stelle noch einmal dar, warum er auf einen umzäunten Veranstaltungsbereich setzt. "Es geht in diesen schwierigen Zeiten", so sagte er, "zu allererst um die Sicherheit der Besucher und nicht in erster Linie ums Geldverdienen". Die Resonanz auf das von seinem Team ausgearbeitete Hygienekonzept gebe ihm Recht: Beim Landkreis, mit dem man in gutem Kontakt stehe, sei die von ihm gefahrene Strategie positiv aufgenommen worden.
Dehoga befürchtet neuerlichen Lockdown
Kristian Kamp, Stadtverbandsvorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), zeigte sich von den "2G plus"-Regelungen ernüchtert. "Wir stellen uns auf einen Lockdown ein, 2G plus ist die Vorstufe hierfür", sagte er. "Für die gesamte Branche ist das eine Katastrophe, die wir so vor vier Wochen nicht für möglich gehalten hätten." Viele der im Gastgewerbe Beschäftigen seien nun "demoralisiert" und wüssten nicht, wie es weitergeht. "Es ist frustrierend, dass die Unvernunft siegt und sich zu viele Menschen nicht impfen lassen. Dadurch", so Kamp, "müssen viele andere leiden".