
Weihnachtsmarkt in Altenbruch fällt aus: "Kann ich nicht verantworten"
ALTENBRUCH. Organisator Michael Habben zieht die Reißleine: Der Altenbrucher Weihnachtsmarkt fällt in diesem Jahr aufgrund der besonderen Coronabedingungen aus.
Leicht sei ihm das nicht gefallen, versichert Michael Habben. Am Ende hat er dann doch die Entscheidung getroffen, den Altenbrucher Weihnachtsmarkt in diesem Jahr ausfallen zu lassen. Aufgrund der Sicherheitsanforderungen wegen der Corona-Ansteckungsgefahr sei eine vernünftige und kostendeckende Durchführung der Tagesveranstaltung einfach nicht möglich.
Er bedauere das sehr, auch weil er gern etwas für die arg gebeutelten Schausteller getan hätte, sagte Habben kürzlich im Gespräch mit unserem Medienhaus. Seit über zwanzig Jahren organisiert der Altenbrucher Unternehmer und Vorsitzende der Werbe-und Interessengemeinschaft Altenbruch (WIA) mit einem Team von Freiwilligen den vorweihnachtlichen Markt rund um die Villa Gehben. Nur sieben Stunden dauert das beliebte Advents-Spektakel am zweiten Adventswochenende, an dem sich viele Vereine aus dem Ort beteiligen.
Nachdem die Ausrichter inzwischen nur noch alle zwei Jahre aktiv geworden sind, hätte der Markt in diesem Jahr eigentlich wieder auf dem Programm gestanden. Und Einheimische, Gäste und Schausteller warteten schon darauf.
Als Habben sich schon im Mai um eine Genehmigung von der Stadt bemühte und dann - wegen Corona - eine zusätzliche Erlaubnis beim Landkreis einholen wollte, musste er nach der Durchsicht der Vertragsbedingungen feststellen, dass unter den derzeitigen Bedingungen der Markt nicht durchzuführen gewesen wäre. "Das kann ich nicht verantworten", meint Habben.
Temperatur messen
Als größte Hürde stellten sich dem Organisator die geforderten Sicherheits- und Einlasskontrollen dar, die die ehrenamtlichen Helfer schlichtweg überfordert hätten. "Wir hätten mindestens zwölf Leute gebraucht um die Einlass-und Auslasskontrollen durchzuführen mit Aufschreiben der Adressen und Temperatur messen bei jedem einzelnen Besucher. Dazu hätten wir Maskenpflicht und die Einhaltung der Abstände auf unseren kleinen Festgelände sowie in der Villa und dem Feuerwehrgerätehaus sicherstellen müssen. Das hätten wir nur mit einem professionellen Sicherheitsdienst hinbekommen. Aber den können wir nicht bezahlen", begründet Habben seine Entscheidung.
Außerdem sei ihm die Verantwortung am Ende zu groß gewesen. "Unter diesen Voraussetzungen macht das einfach keinen Spaß", konstatiert der Altenbrucher, dem sonst kaum eine Aufgabe zu groß ist, wenn es um das Wohl seines Heimatortes geht. "Altenbruch first", lautet seine Parole, auch wenn er sich für die ortsansässigen Betriebe im Rahmen seiner Vorstandstätigkeit für die Werbe- und Interessengemeinschaft einsetzt.
Überschüsse für Vereine
Außerdem sorgt der Aktivposten traditionell - und auch in diesem Jahr - für die Weihnachtsbeleuchtung und das Aufstellen von Weihnachtsbäumen im Ortskern. Mit dem Weihnachtsmarkt aber hätten er und seine Mitstreiter immer auch das Ziel verfolgt, Überschüsse für die Jugendarbeit der Feuerwehr und der Vereine zu erwirtschaften. Das sei in den vergangenen Jahren ohnehin immer schwerer geworden, weil viele Dinge, wie Müllentsorgung, Stromversorgung, Reinigung des Geländes und der Sicherheitsdienst inzwischen voll zu Lasten des Veranstalters gingen, sodass bei der Endabrechnung oft nichts übrig geblieben sei und die Organisatoren im schlimmsten Fall noch draufzahlten.
Um das Risiko abzumildern, trete inzwischen als Veranstalter die WIA auf. Nach der Pause in diesem Jahr hofft Habben nun auf 2021 und darauf, dass der Adventsmarkt dann wieder in gewohnter Form über die Bühne gehen kann.
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