
Weil weniger Plastik einfach Meer ist
KREIS CUXHAVEN. Im Ausschuss für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz des Niedersächsischen Landtags fand am Montag eine Anhörung zum Entschließungsantrag "Wegwerfprodukte aus Plastik reduzieren - Land und Meer schützen" der Regierungsfraktionen von SPD und CDU statt.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD Uwe Santjer erklärt dazu: "Die Anhörung im Umweltausschuss hat noch einmal den dringenden Handlungsbedarf im Kampf gegen den Plastikmüll verdeutlicht. Wissenschaftler haben in einer Studie berechnet, dass es bis zum Jahr 2050 voraussichtlich mehr Plastik als Fisch in unseren Meeren geben wird. Das wird auch die Küstenregion in Stadt und Kreis Cuxhaven betreffen."
Jährlich fielen allein in Deutschland vier Kilogramm Mikroplastik pro Person an. Das Alfred-Wegener-Institut identifizierte bei Zählungen in der Nordsee rund 30 Müllobjekte pro Quadratkilometer an der Oberfläche sowie 1300 Müllobjekte pro Quadratkilometer am Meeresgrund.
"Vor dem Hintergrund dieser Zahlen müssen auch wir in Niedersachsen einen Beitrag für saubere Meere leisten und eine Vorbildfunktion einnehmen. Es braucht einen ganzheitlichen Ansatz zur Reduzierung des Plastikmülls. Hier unterstützen wir als SPD-Fraktion vielversprechende Ansätze wie die jüngsten Maßnahmen der EU-Plastikstrategie und das neue Verpackungsgesetz auf Bundesebene. Alle politischen Ebenen müssen für eine schnellstmögliche Umsetzung dieser Maßnahmen sorgen und eine fortlaufende Evaluation und Weiterentwicklung gewährleisten."
Belastung durch Mikroplastik
Es gehe um den Schutz des Wattenmeeres. Gerade auch die Klein- und Kleinstlebewesen seien durch die Verschmutzung und Belastung durch Mikroplastik gefährdet, so Santjer. Neben der Frage, wie der Eintrag von Mikroplastik in die Umwelt reduziert werden kann und wie notwendige Forschungsprojekte und innovative Produktlösungen - insbesondere zur Verbesserung der Recyclingmöglichkeiten von Plastik - aussehen können, war der effektive Schutz der Nordsee ein zentrales Thema der Anhörung. Santjer dazu: "Hier wollen wir unter anderem Projekte zur Müllsammlung nach dem Beispiel von 'Fishing for Litter' vorantreiben."