
Weniger häusliche Gewalt im Kreis Cuxhaven: Woran liegt das?
KREIS CUXHAVEN. Es gibt deutlich weniger offizielle Fälle häuslicher Gewalt im Kreis Cuxhaven während der Corona-Krise. Das heißt aber nicht, dass es sie überhaupt nicht gibt.
Opfer häuslicher Gewalt haben im Corona-Lockdown wenig Chancen, unbemerkt Hilfe zu rufen. Ob das der Grund ist, warum gerade in den vergangenen Wochen viel weniger Anrufe beim Frauennotruf des Paritätischen eingehen? Das heißt aber nicht, dass es aktuell keine oder weniger häusliche Gewalt gibt.
Deutlicher Anstieg erwartet
Auch wenn Experten hierzulande einen deutlichen Anstieg gewalttätiger Übergriffe befürchten, weil Frauen durch Ausgangsbeschränkungen oder Quarantäne ihre Wohnungen kaum noch verlassen können und Hilfsangebote schlechter erreichen, sieht es im Kreis Cuxhaven derzeit anders aus. "In den letzten zwei Wochen war es ruhig - fast ein bisschen unheimlich", beschreibt Mirian Breuer vom Paritätischen die Lage des Frauennotruf-Telefons. "Vom Gefühl her, ist es viel weniger als in den letzten zweieinhalb Monaten."
Kein Ort für Ruhe
Eine Erklärung dafür wäre, dass Frauen während der Ausgangsbeschränkungen keinen Ort finden, an dem in Ruhe telefonieren, nicht raus gehen können. "Sie sind wegen des Kontaktverbotes sicher auch verunsichert und fragen sich, wo sie hin können, wo sie gerade Hilfe bekommen können", vermutet Mirian Breuer.
Mehr zum Thema lesen Sie am Donnerstag, 16. April, in den Cuxhavener Nachrichten und in der Niederelbe-Zeitung.
Hilfe-Nummern:
Frauennotruf und Frauenhaus: Telefon (0 47 21) 57 93 93, 24 Stunden erreichbar.
Frauen- und Mädchenberatung des Paritätischen: Telefon (0 47 21) 57 93 92.
Deutscher Kinderschutzbund Stadt und Landkreis Cuxhaven: Telefon (0 47 21) 6 22 11.
Kinder- und Jugendtelefon "Nummer gegen Kummer": Telefon 116 111 oder (08 00) 1 11 03 33.
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