Arbeitskreis Schlick

Wie geht es weiter mit dem Cux-Watt?

17.03.2018

CUXHAVEN. Wenn es nach Peter Roland und Tanja Schlampp von der Bürgerinitiative "Rettet das Cux-Watt!" ginge, würde schon morgen mit einer Öffnung des Leitdamms begonnen. Von Thomas Sassen

Da das Strombauwerk nachweislich für Aufsandung und Schlickeintrag vor Cuxhaven verantwortlich ist, müsste eine teilweise Absenkung das Problem ihrer Ansicht nach lösen. Mit den offenbar negativen Auswirkungen für den Tourismus durch steigenden Schlickanfalls vor den Cuxhavener Stränden sowie den zu befürchtenden Auswirkungen einer weiteren Elbvertiefung und möglichen „Reparaturmaßnahmen“ befasst sich der Arbeitskreis Schlick unter Leitung von Kreisrätin Babette Bammann. Im Mittelpunkt der jüngsten Zusammenkunft am Donnerstag stand die Recherche eines jungen Cuxhaveners. Der 18-jährige Abiturient Jan Erik Wendt hat in den vergangenen Monaten im Auftrag der SPD-Fraktion zur Geschichte des Leitdammbaus im Staatsarchiv Stade sowie im Stadtarchiv Cuxhaven intensiv recherchiert. Seine Ergebnisse stellte er dem Arbeitskreis vor, dem Vertreter aller Ratsfraktionen, der Bürgerinitiative sowie der Verwaltung von Stadt und Landkreis angehören.

Beweissicherung als Schlüssel

Wendt hatte die Planfeststellungsunterlagen von 1974 gesucht und auch gefunden. Danach ist die Verlängerung des Leitdamms um drei Kilometer Bestandteil des Planfeststellungsverfahren zur damaligen Elbvertiefung gewesen. Die Stadt hatte per Ratsbeschluss gegen die Verlängerung protestiert, weil sie ein Aufsanden und eine Verschlickung befürchtete. Im anschließenden Abwägungsverfahren waren die Interessen der Stadt zu Gunsten der von Hamburg betriebenen Elbvertiefung und der Stabilisierung des Elbfahrwassers unter den Tisch gefallen.

Wasser- und Schifffahrtsdirektion Hamburg und Bund hatten die durch ein Gutachten gestützten Einwände der Stadt abgebügelt mit der Feststellung: Eine Verschlickung und eine negative Beeinträchtigung des Sandstrandes vor Cuxhaven sei nicht zu erwarten. Stattdessen wurde ins Feld geführt, dass durch den verlängerten Leitdamm der Strand besser gegen das belastete Elbwasser abgrenzt werde.

Allerdings, so hat Wendt herausgefunden, soll es im Rahmen des Verfahrens Beweissicherungsmaßnahmen gegeben haben. Dem Thema wolle er sich noch widmen. Anders als die Bürgerinitiative sieht der Duhner Umweltexperte Claus Wöbber den Tourismus durch erhöhten Schlickanfall nicht beeinträchtigt. Einig dagegen war sich der Arbeitskreis, dass die Strände vor eintreibenden Sedimentmassen aus den benachbarten Verklappungsgebieten geschützt werden müsse. Die Bürgerinitiative befürchtet, dass Teile des Baggergutes, das beim Neuen Lüchtergrund verklappt wird zwischen Duhnen und Döse landet. Das Problem würde sich mit der geplanten Elbvertiefung verschärfen, wenn noch bedeutend größere Mengen Baggergut an der erweiterten Klappstelle Neuer Lüchtergrund sowie am Leitdamm abgeladen werden, so die Befürchtung von Tanja Schlampp von der Bürgerinitiative.

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