
Wie geht es weiter mit den Cuxhaven Baskets?
CUXHAVEN. Der freie Fall der Cuxhaven Baskets geht weiter. Nach dem Abstieg in die 1. Basketball-Regionalliga vor fast genau einem Jahr folgte nun der nächste Nackenschlag. Die mit großen Ambitionen in die Saison gestarteten Cuxhavener müssen nach turbulenten Monaten mit finanziellen Problemen wohl erneut den bitteren Gang des Abstiegs antreten. Ob und wie es nun weitergeht mit dem Profi-Basketball in Cuxhaven, steht in den Sternen - auch weil laut Baskets-Coach Christoph Nicol noch immer eine minimale Resthoffnung auf einen Verbleib in der 1. Regionalliga besteht.
Die Leidensfähigkeit der Cuxhavener Basketball-Fans wurde in den vergangenen Jahren gewaltig auf die Probe gestellt. Erst das Aus der Cuxhaven BasCats vor knapp vier Jahren und nun stehen auch die Baskets am Scheideweg, die nach der Insolvenz der BasCats ins Leben gerufen wurden. "Der Basketball in Cuxhaven lebt" hieß es damals von den Verantwortlichen.
Nach drei bewegenden Jahren (Aufstieg in die ProB mit direktem Wiederabstieg) kündigten die Gesellschafter im März 2018 ihren Rückzug aus der Cux-Basketball UG an. Knapp einen Monat später wurde mit Christoph Nicol ein Nachfolger gefunden. Er sollte den erneuten Neuanfang in der 1. Regionalliga in Angriff nehmen. Das Ziel war klar: in naher Zukunft sollte Cuxhaven wieder in der ProB spielen. Ob das jemals wieder der Fall sein wird, darf derzeit stark bezweifelt werden. Die Bilanz von Geschäftsführer Nicol nach einem Jahr Amtszeit liest sich alles andere als gut.
Schon Ende des vergangenen Jahres fuhr er die Cux-Basketball UG an die Wand. Er musste Insolvenz anmelden. Das ganze Projekt Basketball in Cuxhaven schien dem 29-Jährigen über den Kopf zu wachsen. Es fehlte Geld, einige langjährige Sponsoren wurden nicht mal mehr kontaktiert. Die Spieler bekamen keine Gehälter mehr, der Spielbetrieb stand auf der Kippe. Die Krönung war die Absage des Heimspiels gegen Stahnsdorf und die Ankündigung auf der eigenen Internetseite, dass sich die Baskets aus finanziellen Gründen vom Spielbetrieb zurückziehen werden. Nur einen Tag später folgte die Kehrtwende. Es ging doch weiter - trotz Insolvenz. Der Kader wurde komplett auf links gedreht. Spieler gingen, Spieler kamen. Gesellschafter Holger Junghans sprang in die Bresche, griff Nicol unter die Arme. Und tatsächlich schafften sie es, das Baskets-Schiff vor dem Sinken zu retten. Mit einer neuen UG im Rücken und Nicol in Doppelfunktion als Trainer und Geschäftsführer lief es sogar sportlich einigermaßen rund - zumindest vor den eigenen Fans in der Rundturnhalle. Zum Klassenerhalt hat es am Ende dennoch nicht gereicht. Es fehlten drei Punkte zum rettenden Ufer. Statt nach oben ging es für die Baskets also weiter nach unten.
War es das mit dem höherklassigen Basketball in Cuxhaven? Nicol hat auf diese Frage selbst noch keine Antwort. Die nächsten Tage und Wochen werden über die Zukunft der Baskets entscheiden. Selbst ein verspäteter Ligaverbleib ist immer noch möglich, so Nicol. Das wäre der Fall, wenn die Meister aus den 2. Regionalligen auf den Aufstieg verzichten würden.
Eine Situation, die nicht ganz unwahrscheinlich sei, so Nicol. Doch egal in welcher Liga die Baskets im nächsten Jahr antreten, das Projekt Basketball soll weitergehen. "In welcher Form, wissen wir noch nicht", sagt der Geschäftsführer.
Auf der nächsten Gesellschafterversammlung Anfang Mai soll genau das besprochen werden. Nicol bleibt Cuxhaven jedoch treu. Er werde sich nach eigener Aussage nun auf Jobsuche begeben und dann nebenbei bei den Baskets weiterarbeiten. "Ich bleibe dem Basketball in Cuxhaven auf jeden Fall erhalten", sagt er. Mitte bis Ende Mai rechnet Nicol mit einer Entscheidung seitens der Ligaleitung, in welcher Klasse die Baskets nun tatsächlich an den Start gehen können. Bis dahin herrscht das Prinzip Hoffnung. "Es gibt noch eine Chance, aber das Ganze liegt nicht mehr in unserer Hand."