ZAW Altenwalde: Luftwaffe hat keinen Bedarf mehr
CUXHAVEN-ALTENWALDE. In der Hinrich-Wilhelm-Kopf-Kaserne ist am Freitag eine eigentlich noch recht junge Ära zu Ende gegangen, weil für eine Soldatin und ihre elf Kameraden ein neuer Lebensabschnitt begonnen hat: Sie haben den letzten Ausbildungsgang Fluggerätemechaniker in Altenwalde erfolgreich abgeschlossen.
Aus Anlass der Zeugnisübergabe in der "Ur-Hütte" erinnerte Hauptmann Michael Horn als Betreuungsoffizier daran, dass 2003 die ersten 25 Soldatinnen und Soldaten einen solchen Kursus in Altenwalde begonnen hatten. Denn Soldaten und Soldatinnen, die ohne Berufsausbildung zur Bundeswehr kommen, können im Rahmen einer sog. ZAW-Maßnahme einen anerkannten Lehrberuf erwerben.
Die Ausbildung zum Fluggerätemechaniker ist in den Fachrichtungen Instandhaltungstechnik oder Triebwerkstechnik möglich. Den Auftakt machte seinerzeit ein Lehrgang in der Fachrichtung Instandhaltungstechnik. In den ehemaligen Instandsetzungshallen des Panzerbataillon 74 wurden für die Ausbildung zwei entmilitarisierte Phantom-Flugzeuge des Typ F-4-F zur Verfügung gestellt. An diesen beiden Maschinen wurden seither in Lehrgängen über jeweils 21 Monate insgesamt 170 Lehrgangsteilnehmer erfolgreich zum Abschluss geführt.
Obwohl überwiegend Luftwaffensoldaten diesen Lehrgang besucht haben, wurde die militärische Führung vom Heer gestellt. Ab März 2010 wird, so Horn, diese Unterstützung in der Ausbildung zum Fluggerätemechaniker durch das Heer nicht mehr benötigt. Die Luftwaffe wird aber auch in Zukunft den Lehrberuf anbieten - statt in Altenwalde in Kassel oder Wesseling (bei Köln).
Neben Horn verabschiedete Gerd Santjer als Prüfungsvorsitzender aus Aurich den Jahrgang, der bei den Abschlussprüfungen mit durchschnittlich 78 Prozent ein sehr gutes Ergebnis vorgelegt hatte. Mit Martin Günther und Marcel Jones erzielten gleich zwei Teilnehmer 84 Prozent und wurden als Lehrgangsbeste hierfür besonders ausgezeichnet, nachdem Siegfried Deutsch, der bei der IHK Stade das Prüfungswesen betreut, den Teilnehmern ihre Zeugnisse überreicht hatte.
Wie Horn und Santjer betonte Deutsch in seiner Rede, dass der nun absolvierte Lehrgang eine zwar gute, aber eben auch nur eine erste Grundlage für die weitere berufliche Qualifikation darstellt. Sie appellierten an die jungen Soldaten, die als Unteroffiziere kamen und nun als Stabsunteroffiziere gehen, nicht auf der erreichten Stufe stehen zu bleiben, sondern sich weiterzubilden und Qualifikations-Chancen zu nutzen. Dazu bietet der eingeschlagene Berufsweg innerhalb und außerhalb der Bundeswehr gute Perspektiven.