Aus Kostengründen:

Zwei Tourist-Infos sollen schließen

22.01.2016

CUXHAVEN. Persönliche Ansprechpartner finden Urlauber künftig in den Fremdenverkehrs-„Hochburgen“ im Stadtgebiet. In Altenwalde und Stickenbüttel allerdings sollen die von der CUX-Tourismus GmbH unterhaltenen Gästeinformationsstellen bald für immer dichtgemacht werden. „Zu wenig Besucher“, lautet die offizielle Begründung.

Cux-Tourismus-Geschäftsführer Wolf-Dieter Schink, rechtfertigt die Entscheidung mit finanziellen Aspekten: Weil die Geschäftsstellen in Altenwalde, Stickenbüttel, aber auch in Altenbruch vergleichsweise gering frequentiert seien, rechne es sich nicht, weiterhin Personal vorzuhalten, das dort gegebenenfalls vergeblich auf informationsdurstige Urlauber wartet. Zwar seien an den genannten Standorten lediglich Teilzeitkräfte im Einsatz, gleichwohl stünden dadurch entstehende Belastungen nicht mehr im richtigen Verhältnis zum tatsächlichen Nutzen: „Wir müssen ein bisschen aufpassen“, sagte Schink wörtlich, „dass die Wirtschaftlichkeit noch gegeben ist.“ Er wies darauf hin, dass sich die von ihm geleitete Fremdenverkehrsgesellschaft, die im Auftrag der Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH den Part der Urlauber-Information übernimmt, selbst tragen muss und nicht auf öffentliche Zuschüsse bauen kann. Vor diesem Hintergrund beschloss die Gesellschafterversammlung im Dezember, die Reißleine zu ziehen: Geschäftsstellen, in denen sich (Kurteil-übergreifend betrachtet) lediglich vier Prozent aller Gästekontakte abspielen, sollen nach derzeitigem Sachstand nur noch bis Ende kommenden Monats besetzt bleiben.

Altenbruch nicht betroffen

Anders als die Niederlassungen in Altenwalde und Stickenbüttel, wo folglich zum 1. März die Lichter ausgehen werden, bleibt die Tourismusinfo in Altenbruch erst einmal von einer Schließung verschont. Zu tun hat das nach Schinks Worten mit jenem zwischen Nordseeheilbad und Cux-Tourismus GmbH geschlossenen Vertrag, in welchem der dortigen Geschäftsstelle ein Sonderstatus zugebilligt wird. Um nicht den gesamten Kontrakt auflösen zu müssen, lasse man Altenbruch außen vor, erklärte der Cux-Tourismus-Chef. Er kündigte an, dass Urlauber an den anderen beiden Standorten in Zukunft über Aushänge in Schaukästen, über das Urlaubsmagazin und das Internet informiert und dabei auf die nächstgelegenen Anlaufstellen (etwa in Sahlenburg oder in Duhnen) hingewiesen würden. „Und die örtlichen Quartiergeber vermarkten wir natürlich auch weiterhin“, versicherte Schink im Gespräch mit unserer Zeitung.

„Schlag in die Magengrube“

Altenwaldes Ortsbürgermeister Ingo Grahmann (SPD) empfindet die Entscheidung dennoch als „Schlag in die Magengrube“: Nicht nur, dass es vor Ort in Zukunft keine direkten Ansprechpartner für Urlauber gebe. Auch Projekte wie zum Beispiel eine Ausstellung mit Exponaten zur Frühgeschichte des Stadtteils (ein vom Ortsrat mit großem Ehrgeiz begleitetes Vorhaben) sieht der Ortsbürgermeister durch die Schließung der im Verwaltungsgebäude an der Hauptstraße untergebrachten Tourismusinfo auf der Kippe. Wenn der für den örtlichen Fremdenverkehr wichtige Anlaufpunkt wegfalle, argumentierte Grahmann weiter, sei zu befürchten, dass über kurz oder lang die „Notwendigkeit einer Verwaltungsstelle als solche infrage gestellt“ werde. „Ich hätte erwartet, dass man mich informiert“, ärgert sich der Ortsbürgermeister, der nach eigenen Angaben erst am Freitag (und mehr oder minder durch Zufall) von den von der Tourismusgesellschaft geplanten Geschäftsstellenschließungen erfahren hat. Wie Wolf-Dieter Schink betont, beabsichtigte die Cux-Tourismus allerdings keineswegs, die lokalen Verantwortungsträger zu übergehen.

Ehrenamtliche Lösung ins Auge gefasst

„Gespräche mit der Stadtverwaltung, mit der Politik und mit den zwei betroffenen Verkehrsvereinen stehen noch bevor“, kündigte der Geschäftsführer der Tourismus GmbH am Donnerstag an. Dabei solle auch geklärt werden, ob die Tourist-Infos in Altenwalde und Stickenbüttel eventuell auf ehrenamtlicher Basis weitergeführt werden können.

Von Kai Koppe

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