Zwist um den Ort für die Stolpersteine in Osten
OSTEN. Der Rat der Gemeinde Osten möchte Gedenkplatten des Künstler-Projektes von Gunter Demnig am Fährhof vor der Schwebefähre setzen. Von Carmen Monsees
öffentlichkeitswirksamen Auftritt im Rathaus so lange unbeachtet zu lassen. Eine plausible Erklärung dafür habe sie nicht bekommen. Über eines sei sie dennoch zufrieden: „Jetzt ist endlich wieder Bewegung in die Angelegenheit gekommen.“ Der Rat will jetzt mit dem Künstler erneut in Kontakt treten.
Gunter Demnig und das Gedenken an die Opfer
Der Künstler Gunter Demnig erinnert an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbst gewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing in den Gehweg einlässt. „Mit den Steinen vor den Häusern wird die Erinnerung an die Menschen lebendig, die einst hier wohnten“, erklärt der 70-Jährige. Auf jedem Stein sei eine individuell gefertigte Messingtafel verankert, die Auskunft gibt über Namen, Alter und Schicksal des Opfers.
„Das ist das Prinzip meines Projektes, das ich vor 25 Jahren ins Leben gerufen habe. Wenn ein anderer Standort gewünscht wird, der von meinem Prinzip abweicht, erwarte ich die Diskussion über eine Alternative“, betont Günter Demnig. „Ich bin der Künstler und habe somit ein Mitspracherecht.“
Wie Gunter Demnig auf Anfrage erklärte, sei er generell bereit, mit der Gemeinde Osten einen Kompromiss zu finden, wo die Stolpersteine, die an die einst in Osten ansässige jüdische Familie Philippsohn erinnern, eingelassen werden können. Der Fährplatz gehöre seiner Ansicht nach nicht zu den angemessenen Orten, die Menschen daran erinnern könnten, sich zu erinnern.