
650-Tonnen-Kran hebt letzte Binder: Cuxhavens Sporthalle wächst
Mit dem Einsetzen der letzten Stahlbetonbinder nimmt der Bau der neuen Sporthalle in Cuxhaven Gestalt an. Ein straffer Zeitplan und innovative Techniken prägen das Projekt, das für den Landkreis Cuxhaven ein ganz besonderes ist.
Es waren beeindruckende Bilder, die vor dem Neubau der neuen Sporthalle in Cuxhaven in den vergangenen Tagen zu sehen waren. Ein riesiger Kran, der allein 178 Tonnen wiegt und bis zu 650 Tonnen heben kann, hob nach und nach acht große Stahlbetonbinder auf die Hallenkonstruktion. Sie sollen das Dach der Dreifeldhalle tragen. Die Binder sind rund 38 Meter lang und wiegen jeweils 63 Tonnen. Es sind Spezialanfertigungen und aufgrund der Größe und des Gewichts durften diese massiven Bauteile nur nachts auf speziellen Lastkraftwagen bewegt werden. Daher auch die Straßensperrungen in den vergangenen Tagen an der Baustelle. Mit Einsetzen des letzten Binders ist diese wieder aufgehoben. Auch für den zuständigen Projektleiter des Landkreises Cuxhaven, Daniel Müller, keine Routinearbeit. Er schaute in den vergangenen Tagen noch öfter auf der Baustelle vorbei, als ohnehin schon. "Das ist schon etwas Besonderes", sagt er. Am Donnerstagabend wurden die letzten großen Stahlbetonbinder eingesetzt. Nebenbei gingen die Arbeiten in den anderen Teilen der Halle ungehindert weiter. Mitte Juni soll die Hülle der Halle laut Müller geschlossen sein. Ein straffer Zeitplan, denn schon im November soll der Sporthallenbau abgeschlossen sein.

Daher wird in den nächsten Wochen sowohl außen als auch schon innen mit Hochdruck gearbeitet. "Der Bauablauf und der aktuelle Baustand entspricht der ursprünglichen Zeitplanung, sodass derzeit keine Abweichung zu erwarten ist", sagt Daniel Müller. Einen offiziellen Eröffnungstermin der neuen Halle gebe es aber noch nicht. "Für Anfang November ist die Baufertigstellung geplant. Im Nachgang erfolgt die finale Ausstattung der Halle sowie der Umzug", sagt der Projektleiter. Er freut sich auf den Moment, wenn die ersten Kinder in der Sporthalle ihrer Leidenschaft nachgehen können. Bis dahin gibt es noch einige Hürden zu überwinden. Die in diesen Wochen größte Herausforderung ist mit der Bindermontage nun jedoch abgeschlossen. Es folgen weitere. "Jede Baustelle hat tagtäglich individuelle kleine Herausforderungen", sagt Müller. Der Ersatzbau der Rundturnhalle ist für den Landkreis Cuxhaven dennoch etwas ganz Besonders, da es aktuell die größte Baustelle ist, die nicht als ÖPP-Projekt (öffentlich private Partnerschaft) umgesetzt wird. Dadurch ist eine deutlich zeitintensivere Begleitung durch den Landkreis notwendig. "Insbesondere bei der Vergabe der Einzelgewerke gibt es somit ein höheres Risiko ausführende Firmen zu finden, die dann auch den sportlichen Zeitplan der Umsetzung einhalten können", erklärt Daniel Müller.
Bisher läuft baulich alles nach Plan. Knapp 25 Millionen Euro kostet der Ersatzbau der Rundturnhalle. Ein Teil der Mittel kommt vom Bund, auch die Stadt Cuxhaven beteiligt sich an den Kosten. Als Besonderheit wird in der großen Dreifeldhalle, in der 1200 Zuschauer Platz finden werden, ein neuartiger Glasboden verbaut. Wenn die neue Halle steht und bezugsfertig ist, soll die Rundturnhalle abgerissen werden.
