
Cuxhaven BasCats geben Sieg im Topspiel aus der Hand
In einem packenden Topspiel der 2. Basketball-Regionalliga gegen die TSG Westerstede II führten die Cuxhaven BasCats fast 40 Minuten lang. Doch in letzter Sekunde entriss ein Dreier ihnen den sicher geglaubten Sieg.
Als die Schlusssirene ertönte, herrschte Fassungslosigkeit in der Rundturnhalle. Nicht nur bei den Spielern der Cuxhaven BasCats, sondern auch bei den Zuschauern. Die sonst so gute Stimmung war mit einem Mal verflogen. In letzter Sekunde gaben die Cuxhaven BasCats den Sieg im Topspiel gegen die TSG Westerstede II noch aus der Hand. Fast 40 Minuten lang haben sie geführt - mit bis zu 16 Punkten Vorsprung. Am Ende feierten die jungen Gästespieler und ihr erfahrener Trainer Mladen Drijencic. "Wir haben in der Schlussphase schlechte Entscheidungen getroffen", sagte ein sichtlich bedröppelter BasCats-Trainer Dennis Tiedemann kurz nach dem Spiel.
Dabei begann die Partie ganz nach seinem Geschmack. Die BasCats, die mit Deon und Darron McDuffie, Andreas Hasenkamm, Kyron Kelly und Lukas Dawidowski begannen, legten von Beginn an vor, hatten mit Kyron Kelly unter dem Korb und Darron McDuffie aus der Distanz ihre beiden Punktegaranten. Center Kelly begann - ähnlich wie im ersten Heimspiel gegen Göttingen - mit einem krachenden Dunking. Es sollte nicht der letzte für ihn in diesem Spiel sein. Die junge Gästemannschaft um den ehemaligen Bundesligatrainer der EWE Baskets Oldenburg, Mladen Driencic, zeigte sich beeindruckt. Zum einen vom körperlichen Spiel der Bascats, zum anderen von den vielen und vor allem lautstarken Zuschauern in der Rundturnhalle. Fast 500 Besucher waren zum Topspiel der 2. Regionalliga zwischen dem Tabellenzweiten und dem Spitzenreiter gekommen. "Die Jungs haben in der ersten Halbzeit Schiss gehabt", sagte Drijencic nach dem Spiel. Die BasCats kamen immer wieder zu leichten Punkten unter dem Korb und auf der Gegenseite verfehlten die Würfe der jungen Westersteder Mannschaft meist das Ziel. Nach zehn Minuten stand es 21:17 für die BasCats, die vor allem im zweiten Viertel aufdrehten. Darron McDuffie lief nun heiß, versenkte zwei Distanzwürfe. Eineinhalb Minuten vor Schluss traf sein Bruder Deon per Korbleger zum 42:26 - die höchste Führung in dieser Partie. Zur Halbzeit stand es 44:32. Doch so rauschend sollte es aus Cuxhavener Sicht in den letzten beiden Vierteln nicht weitergehen. Westerstede legte den Respekt nach und nach ab und traf jetzt deutlich hochprozentiger als noch vor der Pause. Dennoch hielten die BasCats die Gäste aus Distanz. Der Vorsprung pendelte sich bei rund zehn Punkten ein. 60:51 stand es nach 30 Minuten. Doch die Gäste witterten langsam ihre Chance - und die BasCats wurden unkonzentrierter.
Ein Schlüsselmoment war das zweite technische Foul gegen Spielmacher Deon McDuffie. Wie schon in der Vorwoche in Quakenbrück musste er frühzeitig das Feld verlassen. Rund dreieinhalb Minuten vor Schluss sagte er etwas in Richtung der Schiedsrichter, nachdem er wenige Minuten zuvor in einem Gerangel um den Ball bereits ein technisches Foul kassiert hatte. Ohne ihn war es in den letzten Minuten ein anderes Spiel. Der ruhige Ballvortrag des erfahrenen Aufbauspielers fehlte. Seinen Part übernahm Franck Kone. Westerstede robbte sich Punkt um Punkt heran, bis sie schließlich 43 Sekunden vor dem Ende zum 74:74 ausglichen. Die BasCats trafen im folgenden Angriff nicht, Westerstede hatte den Ball. Sie ließen diesen gut laufen, fanden in Ari von Wiegen einen freien Mann, der 1,2 Sekunden vor Schluss per Dreier zum 74:77 aus BasCats-Sicht traf. Das war es. Die jungen Gäste, die auch im Nachwuchs der EWE Baskets Oldenburg spielen, feierten ausgelassen, die BasCats konnten es nicht fassen. "Wir hätten einfach cleverer sein müssen", sagt Tiedemann, der sich nach Schlusspfiff vor allem über einige Schiedsrichterentscheidungen aufregte. "Aber es ist egal, Mund abwischen und weiter geht's", so Tiedemann.
Cuxhaven BasCats: Kyron Kelly (27), Darron McDuffie (19), Deon McDuffie (8), Franck Kone (7), Felix Korb (5), Andreas Hasenkamm (3), Lukas Dawidowski (3), Bjarne Schwarze (2), Oliver Lüders, Noah Schoepe, Elias Tiedemann, Rigo Ceballos Almonte.