
Cuxhaven ist ein Mekka des Beachhandball-Sports
Hochklassige Spiele, grandiose Stimmung - die deutschen Meisterschaften im Beachhandball im und an der Sparkassen-BeachArena waren auch in diesem Jahr ein Publikumsmagnet.
"Handball schaue ich mir im Fernsehen immer wieder an, Beachhandball erlebe ich jetzt so zum ersten Mal. Atemberaubend, was hier geboten wird", meinte der 55-jährige Jürgen aus Bochum, der seinen Urlaub mit der Familie in Cuxhaven verbringt. Und diese Meinung teilten wohl viele Touristen und Cuxhavener, die sich die spannenden Partien im Sand nicht entgehen lassen wollten.
In den Vorrundenspielen bei den Männern war die Spannung in der Gruppe A nicht zu überbieten. Im entscheidenden Duell um den Gruppensieg kamen die "12 Monkeys" zu einem hauchdünnen Sieg gegen Rekordmeister "Sand Devils". Erst im 22. Wurf des Shootouts fiel die Entscheidung zugunsten der "12 Monkeys". Nationaltorhüter Oliver Middell wehrte den elften Versuch der "Sand Devils" ab. Beide Mannschaften zogen in das Viertelfinale ein, ebenso wie die "Beach & Da Gang Youngsters" sowie die SG Schurwald. Dies gelang in der Gruppe B auch "Beach & Da Gang", immerhin zweifacher Deutscher Meister. Die "Beach Panthers" aus Karlsruhe wurden überraschend Zweiter und kamen wie auch die "Beachmopeten" und die "Nordlichter" weiter.
Bei den Frauen setzten sich die "Minga Turtles" in der Gruppe A durch. Die "Flying Ducks", die "Beach Unicorns" und Debütant "Black Swans" durften sich ebenfalls über ein Weiterkommen freuen.
In der Gruppe B landeten die "CAIPIranhas" auf dem ersten Platz vor den punktgleichen "Despos". Die "Beach Bazis" und die "Sand Devils" kamen ebenfalls in das Viertelfinale.
Im Viertelfinale wurden die Karten neu gemischt. Bei den Männern trafen die "12 Monkeys" auf die "Nordlichter" und ließen nichts anbrennen. Sie wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und setzten sich mit 29:22 und 22:18 durch.
"Beach & Da Gang Youngsters" spielten gegen das Überraschungsteam "Beach Panthers Karlsruhe". Die Panthers sicherten sich den ersten Satz mit 29:28, die Youngsters drehten die Partie im zweiten Satz ((26:12) und setzten sich im Shootout 9:6 durch. Die "Sand Devils" siegten gegen die "Beachmopeten" sicher mit 31:27 und 27:24. Chancenlos war die SG Schurwald gegen "Beach & Da Gang". 14:28 und 10:28 - das Ergebnis spricht eine deutliche Sprache.
Im Halbfinale sah es nach einem glatten Sieg der "Sand Devils" gegen "Beach & Da Gang" aus. Der erste Satz wurde mit 25:20 gewonnen. Doch die "Gang" holte sich den zweiten Satz deutlich mit 30:22 und setzte sich im Shootout mit 5:2 durch. Eine erste Überraschung.
Im zweiten Halbfinale ging es knapp zu. Die "12 Monkeys" hatten große Probleme mit "Beach & Da Gang Youngsters", gewannen am Ende aber verdient mit 19:18 und 22:20.
Im Spiel um den dritten Platz behielten die "Beach & Da Gang Youngsters" völlig überraschend die Oberhand gegen die favorisierten "Sand Devils" 22:25, 23:20 und 8:6 nach Shootout hieß es am Ende.
Das Finale war eine hochklassige Angelegenheit. Nach dem Einzug der deutschen Flagge und dem Abspielen der Nationalhymne. Die Titelverteidiger und hohen Favoriten "12 Monkeys" trafen auf die starken "Beach & Da Gang". Die "12 Monkeys" lagen im ersten Satz fast ständig in Führung und beim Stand von 18:14 schien alles den gewohnten Gang zu nehmen. Doch die "Gang" kam zurück und glich aus. 14 Sekunden vor Schluss verloren die "Monkeys" nach einer Auszeit den Ball und in der letzten Sekunde verwandelte die "Gang" zum 23:22-Sieg. Im zweiten Satz zeigte der überragende Keeper der "Gang", Moritz Rausch", zahlreiche Paraden (wie im ersten Satz), konnte das 12:17 aber nicht verhindern. Im Shootout setzte sich die "Gang" dann mit 8:6 durch und der Jubel über diesen Sensationssieg kannte keine Grenzen.
Bei den Frauen trafen die "Minga Turtles" auf die "Sand Devils" und die Luft knisterte im ersten Satz vor Spannung. Mit 28:26 setzten sich die "Turtles" durch. Im zweiten Satz kamen die "Devils" zurück und setzten sich ihrerseits mit 24:22 durch. Die Entscheidung musste also im Shootout fallen und hier hatten die "Turtles" mit 8:6 die Nase vorn.
Die "Beach Unicorns" ließen gegen die "Despos" nichts anbrennen und gewannen 24:18 und 25:22.
Die "Flying Ducks" mussten gegen die "Beach Bazis" ran und waren beim 22:30, 22:24 doch chancenlos.
Neuling "Black Swans" traf auf "CAIPIranhas" und musste Lehrgeld zahlen. 14:34, 16:24 unterlag der Neuling, der aber zu gefallen wusste.
Im Halbfinale der Frauen entschied am Ende ein Treffer die Partie für die "Minga Turtles" gegen die "Beach Unicorns". Bei den "Turtles" lief die ehemalige Cuxhavenerin Finja Harms auf, die früher für den TSV Altenwalde auf Torejagd ging. Die "Turtles" setzten sich knapp mit 12:24, 26:16, 7:6 nach Shootout durch.
Im zweiten Halbfinale unterlagen die "Beach Bazis" den "CAIPIranhas" mit 20:23, 23:16, 8:10 nach Shootout.
Die zahlreichen Zuschauer auf den voll besetzten Tribünen erlebten dann nach der Fahnen- und Hymnen-Zeremonie ein hochklassiges Finale mit Finja Harms im Trikot der "Minga Turtles". Und diese setzten sich im ersten Satz auch mit 24:20 gegen die "CAIPIranhas" durch. Im zweiten Satz verlor das Team nach dem Zwischenstand von 6:6 allerdings den Faden und musste diesen mit 16:26 abgeben. Der Treffer von Finja Harms im Shootout half nichts. Die "Turtles" unterlagen 6:9 und wurde Vize-Meister. Die "CAIPIranhas" feierten den deutschen Meistertitel unter dem Jubel der begeisterten Beachhandball-Fans.
