
Die Emotionen kochen bei Achterbahnfahrt der Cuxhaven BasCats hoch
Der Trend setzt sich fort: Auf ein gutes Spiel der Cuxhaven BasCats folgt ein schlechtes. Vor rund 300 Zuschauern verloren die Cuxhavener gegen das Team K.K. Nikola Tesla aus Hamburg am Ende deutlich - auch weil die Emotionen hochkochten.
Cuxhaven BasCats - K.K. Nikola Tesla 62:81 (15:18, 12:17, 24:20, 11:26): All das, was BasCats-Trainer Dennis Tiedemann in der Vorwoche beim sensationellen 87:86-Auswärtssieg in Eimsbüttel noch gelobt hatte, war am Sonnabend in der Rundturnhalle im Heimspiel gegen K.K. Nikola Tesla wie weggeblasen. "Wir haben einfach nicht als Mannschaft gespielt", sagte der Coach nach dem Spiel sichtlich enttäuscht. Genau das war in Eimsbüttel der Schlüssel zum Erfolg. Auf die Frage, woran das liegen kann, hatte Tiedemann direkt nach dem Spiel keine Antwort. Es fiel ihm schwer, die richtigen Worte zu finden.
Zu emotional waren die erlebten zwei Stunden davor. Das lag nicht nur am schwachen Auftritt seiner Mannschaft, sondern sicherlich auch an der Schiedsrichterleistung. Er selbst wollte dazu nach dem Spiel nichts sagen. Dass er mit vielen Pfiffen der beiden Unparteiischen nicht unbedingt einverstanden war, merkte jeder der 300 Zuschauer in der Halle spätestens im letzten Viertel. Soufiene Guebellaoui bekam fünf Minuten vor dem Ende ein unsportliches Foul aufgebrummt, Dennis Tiedemann platzte fast vor Wut, meckerte - und bekam ein technisches Foul hinterher. Die Schiedsrichter standen nun endgültig im Mittelpunkt, auch viele Zuschauer hielt es nicht mehr auf ihren Sitzen. Es wurde sehr laut. Der Unmut war groß. Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel übrigens noch nicht entschieden. Die BasCats lagen mit 57:64 zurück. Es war aber der Anfang vom Ende. Die Gäste blieben cool, die BasCats hatten sich nun auf das Schiedsrichtergespann eingeschossen. Teilweise auch verständlich. Eine einheitliche Linie in den 40 Minuten nicht zu erkennen. Mal pfiffen sie kleinlich bei einer Abwehraktion der Cuxhavener, dann ließen sie auf der Gegenseite einen klaren Kontakt laufen. Das Foulverhältnis lag am Ende bei 30 zu 19 für die BasCats.
Den Schiedsrichtern die Schuld an der Niederlage zu geben, wäre aber zu einfach. Die Cuxhavener haben einfach kein gutes Spiel abgeliefert - wie schon beim letzten Heimspiel gegen Rostock vor zwei Wochen. "Wir haben von Anfang an alles falsch gemacht", sagte Tiedemann. Zur Halbzeit stand es 27:35 aus Sicht der BasCats. Es wurde sehr laut während der Halbzeitpause in der Kabine. Das schien zu Beginn des dritten Viertels Wirkung zu zeigen. Darron McDuffie lief kurzzeitig heiß, erzielte sechs Punkte in Folge. Und als der US-Amerikaner CJ Mitchell nach gerade einmal vier gespielten Minuten im dritten Durchgang die BasCats mit zwei verwandelten Freiwürfen erstmals wieder in Führung brachte (42:41), schien sich die Partie zugunsten der Cuxhavener zu drehen. Diese Euphorie hielt aber nicht allzu lange an. Zum Viertelende stand es aus BasCats-Sicht 51:55. Dann begann Viertel Nummer vier und die hochemotionale Schlussphase. Die BasCats ließen sich von den oft zweifelhaften Entscheidungen der Schiedsrichter immer mehr aus dem Konzept bringen, vergaßen dabei selbst das Basketballspielen. "Wir haben keine Defense gespielt und in der Offensive oft die falsche Entscheidung getroffen", sagte Tiedemann. Sinnbildlich dafür stand der US-Amerikaner CJ Mitchell, der an diesem Tag weit unter seinen Möglichkeiten blieb. Einige Male hat er die besser postierten Mitspieler ignoriert - meist war das Dreierschütze Andreas Hasenkamm, der am Spieltag 39 Jahre alt wurde. Einen Grund zum Feiern hatte er nicht.
Es war ein gebrauchter Tag für die BasCats, die letztlich deutlich mit 62:81 verloren. Damit setzt sich die Serie in dieser Saison fort: Auf einen Sieg folgt eine Niederlage. Mit nun sechs Punkten aus sieben Spielen stehen die Cuxhavener auf dem drittletzten Platz der Tabelle in der 2. Regionalliga - und damit weit hinter den eigenen Ansprüchen zurück. Nächstes Wochenende sind McDuffie und Co. spielfrei, danach geht es zum aktuellen Tabellenführer nach Bergedorf. Dann darf die Achterbahnfahrt aus Sicht der BasCats gerne weitergehen. Denn bisher folgte auf ein schlechtes Spiel auch immer ein gutes ...