
Die Liste der Erfolge der Otterndorfer Ruderer wird immer länger
Bei den Deutschen Ruder-Meisterschaften im Sprint in Wiesbaden waren die Ruderer des TSV Otterndorf am vergangenen Wochenende wieder sehr erfolgreich. Es gab Titel und Medaillen.
Die Anfahrt zum Rudersport-Zentrum des TSV Otterndorf führt über eine enge Straße zum Hadelner Kanal. In dem Gebäude, speziell auf die Bedürfnisse der Ruderinnen und Ruderer ausgelegt, wartet mit Martin Ramm der Erfolgstrainer der Jugendlichen. Er ist seit 2013 als Trainer tätig, seit 2017 für die Leistungssportler verantwortlich. Martin Ramm ist außerdem auch der Sportwart der Ruderabteilung. "Wir kommen gerade von den Sprintmeisterschaften des Deutschen Ruderverbandes aus Wiesbaden zurück. Im Schiersteiner Hafen, einem Seitenhafen am Rhein, hat die Rudergesellschaft Wiesbaden-Bibrich diese Titelkämpfe ausgerichtet. Auf fünf Bahnen über die 350-Meter-Strecke."
Hannes Herting, Christopher tom Wörden, Thore Eibich und Johann Meyer (alle 16 Jahre jung) haben im Doppelvierer U19 die deutsche Vizemeisterschaft erreicht. Ein großer Erfolg, zumal U19 ja auch bedeutet, dass ältere Ruderer in anderen Booten saßen. Im Doppelzweier folgte die Krönung. Hannes Herting und Christopher tom Wörden sicherten sich den deutschen Meistertitel in der AK U19. Man merkt Martin Ramm an, wie stolz er auf die Leistung seines Ruder-Nachwuchses ist. Sechs Einheiten pro Woche à 16 Kilometer wurden trainiert. Das bedeutet, von April bis Oktober, ausgenommen der Sommerferien, wurden rund 100 Kilometer pro Woche absolviert. Im Winter steht dann das Krafttraining und Grundlagenausdauertraining im Vordergrund, da die Dunkelheit in Verbindung mit Schule und Beruf ein aktives Rudertraining nur am Wochenende zulässt.
Hannes Hertings Lieblingsboot ist der Einer. Er war Landesmeister über die 1000 Meter und im Sprint und Norddeutscher Vizemeister über die 1000 Meter. Er rudert seit Sommer 2018. Seine Zielsetzung teilt er ganz unaufgeregt mit. "Ich freue mich, wenn ich wieder an den Deutschen Meisterschaften teilnehmen kann!"
Christopher tom Wörden nennt ebenfalls den Einer als sein Lieblingsboot. Er ist dreifacher Deutscher Meister, gewann Gold Indoor am Ruderergometer, im Juni in Köln sicherte er sich die Goldmedaille U17 über die 1500 Meter und nun eben im Doppelzweier Sprint. Er rudert seit Sommer 2019 und hat sich als Ziel gesetzt, an den Olympischen Sommerspielen 2032 in Brisbane (Australien) teilzunehmen. Und vorher vielleicht schon die Qualifikation für die Weltmeisterschaften im bulgarischen Plovdiv zu schaffen.
Thore Eibich und Johann Meyer sind übrigens auch die Deutschen Meister U17 im Sprint der Doppelzweier, sowie über die 1500 Meter im Juni in Köln.
Für Trainer Martin Ramm ist die größte Motivation, das tägliche und wöchentliche Vorankommen seiner Schützlinge zu sehen. "Sie sind jetzt zum Teil auch schon für die Nationalmannschaft gerudert. Die Gruppe funktioniert, die sechs Jungs ziehen an einem Strang. Und haben, bei aller Anstrengung, meistens auch ihren Spaß beim Training", schmunzelt der 45-Jährige.

