
Emotionaler Abschied in Altenwalde: Tim Ruppelts letzter Siebenmeter
22 Jahre lang prägte Tim Ruppelt die Handballmannschaft des TSV Altenwalde. Nun endet eine Ära mit emotionalem Abschied, als er sein letztes Spiel bestreitet und der Verein aus der Verbandsliga absteigt.
Er hat alles miterlebt mit "seinem" TSV Altenwalde. Seit 22 Jahren spielt Tim Ruppelt für die erste Handballmannschaft des TSV Altenwalde. Nun ist Schluss. Ein komisches Gefühl - nicht nur für ihn. Nach dem letzten Saisonspiel gab es stehende Ovationen von den Rängen für den 39-Jährigen. Ruppelt war eine prägende Persönlichkeit der vergangenen zwei Jahrzehnte beim TSV. Er hat fast alles miterlebt, feierte Aufstiege und musste auch Abstiege hinnehmen. So wie an diesem Wochenende. Es war nicht nur sein letztes Spiel für die erste Herrenmannschaft, sondern auch die vorerst letzte Verbandsligabegegnung für den TSV Altenwalde. Dass diese am Ende mit 25:29 gegen TuRa Marienhafe verloren ging, rückte schnell in den Hintergrund. Der Altenwalder Abstieg stand bereits vorher fest. Dennoch hätten sich die Gastgeber gerne mit einem Sieg von ihren Fans verabschiedet. Und auch Tim Ruppelt damit einen versöhnlichen Abschluss geschenkt.
Doch wie schon in der gesamten Saison scheiterten sie bei diesem Unterfangen an sich selbst. Genauer gesagt an ihrer Chancenverwertung. Unzählige klare Möglichkeiten ließen die TSVer auch gegen Marienhafe aus, die ihrerseits nur mit zwei Auswechselspielern zum letzten Spiel angereist waren. Doch auch das konnten Ruppelt und Co. nicht nutzen. Zur Halbzeit lagen sie mit 12:14 zurück, am Ende unterlagen sie mit 25:29. Dennoch war es ein würdevoller Abschluss der Saison. Eine Minute vor der Schlusssirene wurde Ruppelt ausgewechselt, alle Spieler und Zuschauer klatschten Beifall. Es sollte sein letzter Auftritt sein, wurde es aber nicht, denn er musste noch einmal auf das Spielfeld. In der letzten Aktion gab es noch einen Siebenmeter für Altenwalde. Ruppelt kam kurz zurück, traf zum 25:29-Endstand und konnte gefeiert werden. "Der Abschied fällt mir sehr schwer", sagte er kurz danach mit Tränen in den Augen. Er hat sich in den vergangenen Jahren für den TSV aufgeopfert - zeitlich und körperlich. "Irgendwann muss Schluss sein", sagte Ruppelt. Dieser Moment war nun gekommen. Mit seinem kleinen Sohn auf dem Arm genoss er den tosenden Applaus von der Tribüne und ließ sich von seinen Mitspielern feiern.