
Große Ernüchterung in Altenwalde: Fehlende Einstellung und zu viele Fehler
Es gab schon bessere Handballzeiten in Altenwalde. Sowohl die Frauen als auch die Männer zieren das Tabellenende in ihren Verbandsligen. Die TSV-Männer verloren bei einem direkten Konkurrenten im Kampf um den Ligaverbleib - und ergaben sich förmlich.
Sie hatten sich einmal mehr viel vorgenommen vor der Partie, doch nach 60 einseitigen Minuten herrschte im Anschluss beim TSV Altenwalde Frust und Enttäuschung. Bei der HSG Grüppenbühren/Bookholzberg II kassierten die Männer des TSV Altenwalde die sechste Niederlage im sechsten Spiel. Mit null Punkten sind sie weiter Schlusslicht in der Verbandsliga. Und so langsam wird es eng, denn die Mannschaften im Umfeld punkten nach und nach. Eine davon ist der direkte Gegner aus Grüppenbühren. Die HSG hatte vor der Partie selbst nur zwei Punkte auf dem Konto und befindet sich ebenfalls im Abstiegskampf. Mit einem Erfolg hätte Altenwalde sogar vorbeiziehen und einen Befreiungsschlag landen können. Dementsprechend motiviert fuhren die Altenwalder ins Delmenhorster Umland. Davon war im Spiel gar nichts mehr zu spüren. Die Altenwalder kamen überhaupt nicht in die Partie. Schon nach zwölf Minuten nahm Trainer Daniel Schnautz die erste Auszeit und versuchte, seine Mannschaft wachzurütteln. Zu dem Zeitpunkt stand es 8:4 für die HSG. Die Worte von Schnautz verpufften schnell. Der Rückstand wuchs weiter an. Zur Pause hieß es 17:12 für die Gastgeber.
"Wir haben uns in der ersten Halbzeit schon fast ergeben", sagte der TSV-Trainer nach dem Spiel. In Durchgang zwei wurde es noch gruseliger aus Sicht der Gäste. Sie erzielten nur noch acht Tore in 30 Minuten, Grüppenbühren traf nach Belieben. So stand am Ende eine 20:33-Niederlage auf der Anzeigetafel. "Mit dieser Einstellung werden wir keinen einzigen Punkt holen", sagte Schnautz deutlich. Seine Spieler hätten während der gesamten 60 Minuten überhaupt keine Emotionen gezeigt, sich ihrem Schicksal ergeben. Hinzu kam eine grauenhafte Wurfquote von nur 40 Prozent. "Auch damit gewinnt man kein Spiel", sagte Schnautz. Hinzu kamen 15 technische Fehler. "Das ist einfach zu viel." Es fehlt derzeit an vielen Dingen beim TSV. Das größte Problem ist aus Trainersicht aber die fehlende Einstellung. Auf dem Spielfeld gibt es keinen Spieler, der das Zepter in die Hand nimmt. "So einen richtigen Leader habe ich nicht", sagte Daniel Schnautz. Bei all der Kritik und dem miserablen Saisonstart ist an Aufgeben aber nicht zu denken. "Noch ist überhaupt nichts verloren", so Altenwaldes Coach. Doch so langsam muss seine Mannschaft anfangen zu punkten.