Der Bau der Vierfeldhalle schreitet weiter voran. Die Bodenplatte ist fast fertig. Anfang nächsten Jahres soll das Dach stehen, im November 2025 soll die Halle eingeweiht werden. Foto: Landkreis Cuxhaven
Der Bau der Vierfeldhalle schreitet weiter voran. Die Bodenplatte ist fast fertig. Anfang nächsten Jahres soll das Dach stehen, im November 2025 soll die Halle eingeweiht werden. Foto: Landkreis Cuxhaven
Sporthalle

LED-Glasboden für die neue Sporthalle in Cuxhaven? Die Tendenz ist eindeutig

von Jan Unruh | 20.08.2024

Bekommt die der Neubau der Sporthalle an der Cuxhavener Beethovenallee einen innovativen Glasboden oder nicht? Die Verwaltung des Landkreises Cuxhaven spricht sich für den Einbau aus. Nun hat sich die Politik erstmals klar positioniert. 

Die Basketballhalle des FC Bayern München hat einen solchen Boden, die neue Veranstaltungshalle im Hamburger Bunker auch - und bald könnte auch Cuxhaven einen der neuesten Sporthallenböden bekommen. Die Rede ist von einem LED-Glasboden, auf dem ab Ende nächsten Jahres in dem Ersatzbau der abgängigen Rundturnhalle Sport getrieben werden könnte. Vor einigen Wochen kam die Thematik auf. Der zuständige Projektingenieur für die neue Sporthalle, Daniel Müller, ist eher zufällig auf diese neue Art des Sporthallenbodens gestoßen. Eigentlich war in den Planungen ein herkömmlicher Linoleumboden vorgesehen. Doch Müller war von dem Glasboden begeistert, als er sich ein Video auf YouTube anschaute, wie er sagt. Und wurde das Thema konkreter. Vor einigen Wochen war mit Jan Weber ein Vertreter des Herstellers ASB GlassFloor zu Gast in Cuxhaven. Vor einigen Tagen gab es dann einen Ortstermin im Landkreis Miltenberg in der Untermainhalle, wo ein solcher Boden verbaut wurde. Eine zweite Besichtigung in der neuen Veranstaltungshalle im Hamburger Bunker musste kurzfristig ausfallen. Der persönliche Eindruck von Verwaltung, Politik und Sport in Cuxhaven fiel sehr positiv aus. Das wurde auch in der gemeinsamen Sitzung des Sport- und Hochbauausschusses am Montag im Kreishaus deutlich. Beide Ausschüsse sprachen eine Empfehlung für den Glasboden aus - jedoch mit einer Einschränkung. Der LED-Glasboden solle nur in der großen Dreifeldhalle verbaut werden. Das separate vierte Hallenfeld bekomme einen herkömmlichen Linoleumboden. "Die Vorteile aus der Dreifeldhalle lassen sich nicht exakt auf den vierten Hallenteil übertragen", heißt es in den schriftlichen Ausführungen der Verwaltung. Die Reinigungskosten seien in etwa die gleichen wie in der großen Halle. Außerdem könnte der Glasboden im vierten Hallenteil nicht über die Maßnahme abgedeckt werden, sodass zusätzliche Gelder bewilligt werden müssten. 

Die Kosten für den Glassportboden in dem großen Hallenteil mit den drei Feldern liegen nach aktuellen Berechnungen schon bei 1,3 Millionen Euro. Ein herkömmlicher Linoleumsportbelag würde etwa 190.000 Euro kosten. Diese Mehrkosten waren in den Diskussionen das größte Problem. Doch Politik und Verwaltung sind von dem neuen Glasboden überzeugt. "Die Vorteile für den Sport überwiegen", sagt Claus Seebeck, Vorsitzender des Sportausschusses. Diese stellte Daniel Müller am Montag noch einmal kurz vor. "Der größte Vorteil ist die Vielfältigkeit", sagt er. Gerade für Sportanfänger sei ein solcher LED-Glasboden eine enorme Erleichterung, da nur die Linien, die für die jeweilige Sportart benötigt werden, zu sehen sind. Zudem sei der Glasboden auch für Rollstuhlsport geeignet sowie mit Straßenschuhen betretbar. Diese Tatsache sie für das Thema Katastrophenschutz sehr von Vorteil. Denn neben dem Schul- und Vereinssport soll die neue Sporthalle auch dem Katastrophenschutz zur Verfügung stehen und in Notlagen genutzt werden können. 

Doch es gebe auch Nachteile. Das will Projektingenieur Müller gar nicht bestreiten. Neben den hohen Anschaffungskosten ist dies die fehlende Erfahrung. Der älteste bekannte Glassportboden existiert gerade einmal 15 Jahre, sodass zur Dauerhaftigkeit lediglich Prognosen aufgestellt werden können. In der Zwischenzeit habe sich aber auch der Boden weiterentwickelt. Und es gebe aktuell nur einen Hersteller für solche Böden. "Das kann auch in die Hose gehen, gar keine Frage", sagt Müller vor den Ausschussmitgliedern. Für ihn überwiegen aber die Vorteile und der Leuchtturmcharakter eines solchen neuartigen Bodens. Verwaltung und die Mitglieder der beiden Ausschüsse hat er damit überzeugt. Die Empfehlung für den LED-Glasboden erfolgte einstimmig. Eine Entscheidung konnte aber nicht getroffen werden. Das ist Sache des Kreisausschusses Anfang September. Die Tendenz für den Glasboden ist aber eindeutig ... 

Bekommt die Sporthalle in Cuxhaven nun einen LED-Glasboden oder nicht? Politik und Verwaltung haben sich klar positioniert. Foto: ASB GlassFloor

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Jan Unruh

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

junruh@no-spamcuxonline.de

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