Darron McDuffie stand nach seiner langen Spielsperre wieder auf dem Parkett und hatte großen Anteil am Heimsieg. Foto: Unruh
Darron McDuffie stand nach seiner langen Spielsperre wieder auf dem Parkett und hatte großen Anteil am Heimsieg. Foto: Unruh
Basketball

Unfassbare Aufholjagd: Cuxhaven BasCats belohnen sich zum Abschluss der Saison

von Jan Unruh | 24.03.2024

Lange Zeit war es ein mauer Auftritt der Cuxhaven BasCats im letzten Spiel der Saison in der 2. Basketball-Regionalliga gegen Blau-Weiß Ellas. Erst am Ende drehten die Cuxhavener auf und erinnerten an glanzvolle Auftritte aus Zweitliga-Zeiten. 

Cuxhaven BasCats - Blau-Weiß Ellas 87:80 n.V. (14:17, 14:21, 16:20, 28:14, 15:8): Die Luft schien bei den BasCats raus zu sein. Während es für die Cuxhavener sportlich um nichts mehr ging, brauchten die Gäste aus Hamburg unbedingt einen Sieg, um nicht abzusteigen. Das war von Beginn an spürbar. Die körperlich robuste Mannschaft von Blau-Weiß Ellas wirkte wacher und vor allem einsatzfreudiger. Die BasCats ließen sich davon beeindrucken, hatten große Probleme in der Defensive - und trafen offensiv oft die falsche Entscheidung. "Wir haben es uns selbst zu schwer gemacht", sagte Dennis Tiedemann nach dem Spiel. Dennoch hatte der Cuxhavener Coach ein Lächeln im Gesicht. Denn im letzten Viertel ließen die BasCats den lethargischen Auftritt aus den vorigen 30 Minuten vergessen. Zur Halbzeit stand es 28:38 aus Sicht der BasCats. Drei Minuten vor Ende des dritten Viertels betrug der Rückstand dann schon 20 Punkte (36:56).

Wenn einer von den rund 300 Zuschauern in der Rundturnhalle in dieser Situation noch auf einen Erfolg der BasCats gesetzt hätte, wäre er belächelt worden. Die Cuxhavener schienen sich ihrem Schicksal zu ergeben. Doch ganz im Gegenteil. Als die BasCats schier aussichtslos zurücklagen, fingen sie auf einmal an, Basketball zu spielen. In der Defensive arbeiteten Center Bjarne Schwarze und der nach seiner langen Sperre zurückgekehrte Darron McDuffie plötzlich mit einer ganz anderen Intensität. Auch das Publikum wurde davon angesteckt. Der Glaube an einen Sieg kehrte im letzten Viertel zurück - auch weil die Routiniers Andreas Hasenkamm, Darron McDuffie und Aaron Cook nun mehr Verantwortung übernahmen und schwierige Distanzwürfe trafen. 44 Sekunden vor dem Ende traf McDuffie einen Dreier zum 69:72. Ellas vergab in Person von Damir Kurtagic einen Korbleger und so bot sich den BasCats die Chance zum Ausgleich.

Aaron Cook war noch sichtlich angeschlagen nach seiner Oberschenkelverletzung. In den entscheidenden Phasen riss er das Spiel jedoch an sich und lenkte die BasCats zum späten Sieg. Foto: Unruh

Unter dem lautstarken Jubel der Zuschauer in der Rundturnhalle netzte Hasenkamm von jenseits der Dreipunktelinie zum 72:72-Ausgleich ein. Die Gäste wirkten geschockt. In den verbleibenden Sekunden hatten die Cuxhavener nach einem schnellen Ballgewinn sogar die Siegchance in der regulären Spielzeit, doch Jonas Flint verpasste den richtigen Moment des Wurfes. So ging es in die Verlängerung - das erste Mal in dieser Spielzeit für die BasCats. Während die Gäste mit sich selbst und einigen Entscheidungen der Schiedsrichter haderten, nahmen die BasCats den Schwung in die fünfminütige Verlängerung mit. Und sorgten dort schnell für klare Verhältnisse. Erst traf Cook aus der Distanz, dann sicherte sich McDuffie zwei Ballgewinne und netzte anschließend ein. Nach kurzer Zeit stand es 83:73. Die Gegenwehr der Hamburger war gebrochen.

Andreas Hasenkamm brachte die BasCats mit seinem erfolgreichen Dreipunktewurf in die Verlängerung. Foto: Unruh

Am Ende stand es 87:80 für Cuxhaven. Die Halle stand Kopf. Erinnerungen an glorreiche Abende aus Zweitligazeiten wurden wach. "Ohne euch hätten wir dieses Comeback nicht hinbekommen", sagte Darron McDuffie kurz nach Schlusspfiff noch völlig außer Atem ins Mikrofon in Richtung Fans. Durchpusten musste auch Trainer Tiedemann: "Es war ein mega Spiel am Ende." Es war der passende Abschluss einer ereignisreichen Saison mit vielen Aufs und Abs. "So eine schwere Saison hatte ich noch nie", so Dennis Tiedemann. Immer wieder seien neue Widrigkeiten dazugekommen - vor allem aus personeller Sicht. Am Ende waren Spieler und Funktionäre einfach froh, dass der Saisonabschluss geglückt ist - und dieser wenig später bis tief in die Nacht gemeinsam mit Fans und Unterstützern gefeiert werden konnte.    

Die Punkte: 

Hasenkamm (21), McDuffie (21), Cook (17), Schwarze (11), Koeppen (7), Schneider (5), Flint (3), Guebellaoui (2). 

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Jan Unruh

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

junruh@no-spamcuxonline.de

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