
32 neue Bäume mitten in Cuxhaven - und viel Platz für ein neues Wohngebiet
Seit Mitte Mai sind Arbeiter der Firma Machulez in einem Sanierungsgebiet in Cuxhaven dabei, die Straße auszubauen. In diesen Tagen wird ein wegweisendes Be- und Entwässerungssystem für die dort geplanten Baumneuanpflanzungen in die Erde gebracht.
Wer sich an eine der beiden Stirnseiten der Ditmar-Koel-Straße stellt, ist überrascht, wie viel Platz dort in den zurückliegenden Monaten geschaffen wurde. Alle Gebäude und Häuserzeilen, die die ehemalige Wohnstraße in Cuxhaven-Ritzebüttel über viele Jahrzehnte säumten, sind mittlerweile abgerissen. Viel Platz also für eine wie auch immer geartete Neubebauung. Konkrete Pläne gibt es dafür allerdings noch nicht, wie aktuell aus dem Rathaus zu erfahren ist.
Rohre sind mit kleinen Ritzen versehen
"Wie schon an anderen Stellen des Lehfeldes umgesetzt, sind wir jetzt in der Ditmar-Koel-Straße dabei, einen verkehrsberuhigten Bereich auszubauen", sagt Diana Majewski. Die städtische Mitarbeiterin betreut das Projekt als Bauleiterin und geht ins Detail: "Wir gestalten dort eine Ebene, völlig barrierefrei. Wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, wird die Straße in etwa so aussehen wie die schon sanierte Wernerstraße". Das wird geschätzt im Oktober 2024 der Fall sein.
Derzeit wird ein spezielles Be- und Entwässerungssystem für die noch zu pflanzenden Bäume installiert. Straßenbaumeister Hartmut Lüder und seine Kollegen bringen die Rohre dafür zu beiden Seiten der Straße in die Erde. Die Neuerung: Die Rohre von einem Durchmesser von 150 Zentimetern sind mit kleinen Ritzen versehen, die wiederum von einem Fließmaterial ummantelt sind. Durch diese Öffnungen sollen die neuen Bäume besonders in den Sommermonaten mit Regenwasser bewässert werden.

Neues System muss im Winter händisch umgeschaltet werden
Die Abläufe des neuen Bewässerungssystems sind so geschaltet, dass das Regenwasser im Sommer direkt zu den Bäumen gelangt. In den Wintermonaten muss das System händisch umgeschaltet werden. So soll das eventuell mit Streusalz angereicherte Regenwasser im Winter direkt in das Regenwassersystem abgeleitet werden, das schlussendlich in das allgemeine Sammelsystem übergeht.
"Dadurch, dass wir in diesem Bereich keine Rigolen bauen können, weil rechts und links keine Häuser stehen und wir deshalb auch keine Dachrinnen anschließen können, haben wir uns auf dieses System verständigt", sagt Diana Majewski, die jeden Donnerstag vor Ort ist und an den Baubesprechungen teilnimmt.

Entlang der neuen Rohre werden in Kürze die 32 Bäume gesetzt werden. Baggerfahrer Ingo Blank ist schon dabei, mit seinem kleinen Baufahrzeug die Baugruben dafür in den Boden zu graben. In diese großen Öffnungen wird dann ein Baumsubstrat eingebracht, das das Wachstum der Bäume begünstigen soll.
Erprobte Klimabäume werden gepflanzt
Bei den Bäumen, die die Cuxhavener Landschaftsgärtnerei Schiller liefern wird, handelt es sich um sogenannte Klimabäume. Die können nach Angaben von Andreas Damm vom Fachbereich Naturschutz, Landwirtschaft und Grünflächenplanung bei der Stadt Cuxhaven mit längerer Trockenheit ganz gut umgehen und seien zudem nicht so anfällig für Wind.
"Jeweils an den Stirnseiten der Ditmar-Koel-Straße werden wir je zwei Säulenheinbuchen anpflanzen", verrät der Diplom-Ingenieur. Darüber hinaus werden acht kompakt wachsende Sommerlinden der Sorte "Green Spire" gesetzt. Diese Bäume sind auch in den Grünanlagen beim Bürgerbahnhof gut angekommen. Zudem werden an der Ditmar-Koel-Straße in den kommenden Wochen acht südliche Zürgelbäume, vier Lederhülsenbäume ("Gleditsia Skyline") sowie acht Hopfenbuchen gepflanzt.
42 Parkplätze werden mit Natursteinen gepflastert
Im Anschluss beginnen die Arbeiter damit, die 177 Meter lange Ditmar-Koel-Straße für die finale Pflasterung vorzubereiten. Insgesamt sind dort 42 Parkboxen geplant, die mit großen Natursteinpflaster versehen werden. Doch bevor es soweit ist, wird die jetzige Sandfläche komplett mit einem Fließ ausgelegt. "Danach tragen wir ein Straßenbett aus Mineralgemisch auf. Dann erfolgt die eigentliche Pflasterung mit dem Straßenbelag Antiqua, den wir auch schon in der benachbarten Wernerstraße verarbeitet haben", erklärt Straßenbaumeister Hartmut Lüder. An den Rändern der Straßen werden auch neue LED-Straßenlaternen aufgestellt, die die alten Pilzleuchten ersetzen.