
Auftakt der Stadtklang-Saison 2025/26 in Cuxhaven: Eine mitreißende Mezzosopranistin
Ein musikalisches Feuerwerk im Schloss Ritzebüttel in Cuxhaven: Die Mezzosopranistin Marzia Marzo verzauberte mit ihrer stimmlichen Bandbreite, begleitet vom Klaviertrio Würzburg, und eröffnete die Saison der Stadtklang-Konzertreihe fulminant.
Sie war der eigentliche Star des Konzertes im Schloss Ritzebüttel: die italienische Mezzosopranistin Marzia Marzo. Zusammen mit dem Klaviertrio Würzburg eröffnete sie im bestens besuchten Großen Festsaal des Schlosses die Saison 2025/26 der Stadtklang-Konzertreihe und entließ am Ende ein begeistertes Publikum in den Abend.
Dass Marzia Marzo für ein Konzert in Cuxhaven zu gewinnen war, hat - wenn man so will - mit Würzburg zu tun. Dort war die Italienerin von 2017 bis 2023 Ensemblemitglied am Mainfrankentheater und dort ist auch das Klaviertrio Würzburg zu Hause. Inzwischen singt Marzia Marzo an Europas großen Opernhäusern, in München, Salzburg und Barcelona. Und das Klaviertrio Würzburg, zum zweiten Mal zu Gast im Rahmen der Stadtklang-Konzertreihe, brachte die so ungemein wandlungsfähige Mezzosopranistin mit in den Norden. Mit im Gepäck ein Programm, das mit seinem auf französisch-spanische Musik gerichteten Fokus wie kaum ein anderes die Bezeichnung "farbig" verdiente.
Pianistin ist sozusagen ohne Pause in Aktion
Der Titel "Nächte in spanischen Gärten", entliehen von Manuel de Fallas gleichnamigem Orchesterwerk mit Klavier, stand für einen ausgesprochen abwechslungsreichen Nachmittag mit Werken von Enrique Granados, Gabriel Fauré, Jules Massenet, Camille Saint-Saens, Pablo de Sarasate und Manuel de Falla und zum guten Schluss noch eines Italieners: Gioachino Rossini. Mit Werken also in kammermusikalischer Besetzung wie in der Besetzung Mezzosopran, Streichinstrument und Klavier, was für noch mehr "Farbe" sorgte. Dass bei alldem die Pianistin des Trios, Karla-Maria Kording, den mit Abstand umfangreichsten Part des Konzertes hatte, sei hier schon gleich mal erwähnt, denn sie ist sozusagen ohne Pause in Aktion.
Über welche große stimmliche und gestalterische Bandbreite Marzia Marzos Mezzosopran verfügt, wurde schon mit dem zweiten Werk des Nachmittagskonzertes klar - mit Manuel de Fallas "Siete canciones populares espanolas für Mezzosopran, Violine, Violoncello und Klavier". Ob Dramatisches, Lyrisches, Liedhaftes - all das hat die Stimme der Italienerin. Sie ist expressiv, warm und weich und zudem mit einem Volumen ausgestattet, das ohne Weiteres große Säle füllen kann. Darüber hinaus hat Marzia Marzo eine Bühnenpräsenz, die jeden ganz einfach neugierig machen muss.
Ein Maximum an Vielseitigkeit
Für das Klaviertrio Würzburg heißt das an diesem Nachmittag, es muss sich mit seinem instrumentalen Part auf ein Maximum an Vielseitigkeit und ein wahres Wechselbad der Stimmungen und Gefühle einlassen. Katharina Cording mit ihrer Violine, Peer-Christoph Pulc mit seinem Violoncello und Karla-Maria Cording am Flügel gelingt genau das hervorragend, mit einem Höchstmaß an Einfühlungsvermögen und ausgefeilter Gestaltung. Für die rein instrumentale Besetzung, ob als Trio wie bei dem Granados-Trio C-Dur op. 50 oder bei der "Sérénade op. 98 für Violoncello und Klavier", wählen sie zudem seltener gehörte Stücke. Geigerische Brillanz und Virtuosität darf Katharina Kording dann mit Pablo de Sarasates "Romanza andaluza op. 22 Nr. 1" und dem "Spanischen Tanz Nr. 8 op. 26" zeigen, wobei der dazugehörige Klavierpart Karla-Maria Kordings dem in keiner Weise nachsteht.
Vielversprechend also war diese Eröffnung der neuen Saison der Stadtklang-Konzertreihe. Und das darf der für sie zuständige Künstlerische Leiter Mathias Christian Kosel, der mit viel Informationen zu Werken und Interpreten ins Programm einführte, schon mal getrost auf der Positiv-Seite verbuchen. Und was den Nachmittagstermin angeht, so zeigte der Besuch, dass die Idee eine gute war.
Von Ilse Cordes