
Osterende: Eine Familiengeschichte von der Niederelbe
Vor dem Hintergrund der Kriegs- und Nachkriegszeit handelt der Roman "Osterende" von Freundschaft, Flucht, Ankunft und Verrat. Der Autor Ulli Flessel, ein Pseudonym, verarbeitet darin auch die Geschichte seiner eigenen Familie.
Der heraufziehende Krieg wirft im Spätsommer 1939 seine Schatten auf Deutschland. Höchst unterschiedliche Erfahrungen bestimmen das Leben der Rebuscheits in Marienwerder in Westpreußen und der Gerckens an der Niederelbe. Zwölf Jahre später verbindet im Umfeld von Otterndorf eine Hochzeit die beiden Familien miteinander.
Der Autor Ulli Flessel hat einen historischen Familienroman geschrieben. "Osterende" lautet der Titel und weist damit auf einen der Handlungsorte hin, nämlich das Altenbrucher Osterende. Tatsächlich ist der Name Ulli Flessel ein Pseudonym. Dahinter steckt Ulrich Huse. Huse war Lektor und zuletzt Professor für Verlagswirtschaft an einer Hochschule in Stuttgart.
Familiäre Wurzeln reichen nach Altenbruch
Seine familiären Wurzeln reichen nach Altenbruch, wo er auch heute noch einen Zweitwohnsitz hat. Der Roman, sein im reifen Alter verfasster Erstling, geht auf seine eigene Familiengeschichte zurück. "Wie die Rebuscheits stammt meine Familie väterlicherseits aus Westpreußen, wie die Gerckens war die meiner Mutter im Land Hadeln zu Hause." Die im Roman geschilderten Ereignisse in den Jahren 1939 bis 1951 sind größtenteils authentisch, sie enthalten zahlreiche Motive seiner eigenen Familiengeschichte, die Figuren sind es nicht, sie sind erfunden.
Das Pseudonym Ulli Flessel hat Ulrich Huse gewählt, weil er bislang eher mit wissenschaftlichen Beiträgen zur Verlagswirtschaft in Erscheinung getreten ist und beides nicht miteinander vermengen wollte.
Vor dem genau recherchierten historischen Hintergrund entwickelt sich das Beziehungsgeflecht zweier Familien, deren Mitglieder bei aller Individualität typisch deutsche, durch Krieg, Verrat und Vertreibung geprägte Schicksale des 20. Jahrhunderts greifbar werden lassen. Auf 304 Seiten entwickelt der Autor eine Geschichte über Freundschaft, Flucht und Verrat.
Abrechnung mit der Vergangenheit
Viele Flüchtlinge kommen 1945 aus den verlorenen Ostgebieten an die Niederelbe, darunter auch die Rebuscheits. Sie bauen ihr neues Leben auf, ergreifen die Chance, sich in Niedersachsen zu integrieren. Im September 1951 heiratet Freddy Rebuscheit eine Gerckens-Tochter. Alle hoffen auf ein fröhliches Familienfest, doch das Zusammentreffen unterschiedlichster Gäste weckt verdrängte Schuldgefühle und führt zu einer Abrechnung mit der Vergangenheit.
Ulli Flessel/Ulrich Huse gelingt es, komplizierte zeitgeschichtliche Sachverhalte mit dem Alltag seiner Protagonisten zu verknüpfen. Seine Romanfiguren agieren vor realen historischen Hintergründen. Die Erzählweise aus unterschiedlichen Perspektiven in "Osterende" ermöglicht es Leserinnen und Lesern, das Geschehen aus verschiedenen Blickwinkeln zu verfolgen.
Gründlich recherchiertes Romandebüt
Der Roman richtet sich an Lesende, die sich für berührende Familiengeschichten vor dem Hintergrund der deutschen Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts interessieren. Wer historische Romane liebt, wird das Debüt von Ulli Flessel nicht beiseite legen. Rund ein halbes Jahr habe er an seinem Roman intensiv geschrieben, berichtet Huse. Dem ging eine ebenso lange Zeit gründlicher Recherche voraus, in deren Verlauf die Figuren seines Romans mehr und mehr lebendig und präsent geworden seien.
Der Roman "Osterende", erschienen im Duckdalben-Verlag (ISBN-13 978-3-947351-13-8) ist im Buchhandel für 16 Euro erhältlich, unter anderem in der Oliva Buchhandlung in Cuxhaven und der Altstadt-Buchhandlung in Otterndorf, außerdem im Internet auf der Webseite buchhandel.de.
