Altes Marinelazarett in Cuxhaven wird saniert: Die Pläne fürs Schlossgarten Quartier
Cuxhaven. Das historische Gebäudeensemble, in dem einst das Marinelazarett an der Altenwalder Chaussee in Cuxhaven seinen angestammten Platz hatte, soll aufwendig saniert werden.
Früher hatte hier das Marinelazarett seinen angestammten Platz. Jetzt soll das historische Gebäudeensemble an der Altenwalder Chaussee aufwendig saniert werden. Die Pläne des Investoren-Duos Ulrike Hagenbucher-Bisotti und Simon G. Becker von der Firma BHB Impact Invest aus Hamburg wurden am Dienstag im Ausschuss für Stadtentwicklung, Mobilität, Bau und Demographie im Rathauses vorgestellt.
Seit eineinhalb Jahren befindet sich das aus drei Gebäuden bestehende Ensemble jetzt schon im Besitz der Investoren. Ulrike Hagenbucher-Bisotti kann sich noch gut erinnern: "Als ich das erste Mal auf das Grundstück gefahren bin, konnte ich kaum glauben, dass wir hier mitten in der Stadt eine solch grüne Oase haben. Ich habe mich gefühlt, wie mitten auf dem Land. Wir waren sofort begeistern von den schönen Altbaubeständen." In den vergangenen eineinhalb Jahren hat das Duo viele Gespräche mit der Stadtverwaltung und mit potenziellen Mietern geführt, um herauszufinden, wie die Cuxhavener ticken und was für Bedarfe in der Stadt vorhanden sind.
"Wir haben in vielen Gesprächen erfahren, das in Cuxhaven geeigneter Wohnraum für die Bürgerinnen und Bürger gesucht wird", sagt Ulrike Hagenbucher-Bisotti und streifte damit im Bauausschuss kurz die Problematik der vielen Ferienimmobilien. "Dieser Problematik wollen wir mit unserem Projekt entgegenwirken. Wir wollen mit dem Schlossgarten Quartier einen Ort schaffen, der nicht auf den Tourismus ausgerichtet ist, sondern sich an den Bedürfnissen der Stadt und seiner Bürger orientiert. Unser Projekt richtet sich ausschließlich an Menschen, die hier dauerhaft wohnen wollen. Hier sollen sowohl junge Auszubildende, Singles als auch Familien mit Kindern geeigneten Wohnraum finden."
Wichernstift und Geburtshaus ziehen ins alte Stadtarchiv
"Wir wollen an der Altenwalder Chaussee ein nachhaltiges Quartier realisieren und haben uns deshalb auf den hohen Standart Altbau KFW 55EE verständigt. Das stellt uns zwar vor eine große Herausforderung, doch wir werden es schaffen", zeigte sich Ulrike Hagenbucher-Bisotti im Ausschuss zuversichtlich. Insgesamt sollen in den drei Bestandsobjekten und zwei Neubauten 130 Wohneinheiten entstehen. Die Gebäude werden nach und nach saniert und fertiggestellt. Den Anfang macht das Gebäude mit der Nummer 2.0, in dem bis 2016 das Stadtarchiv untergebracht war. "Dort wird das Wichernstift mit einer Tagesklinik und Ambulanz einziehen", informierte die Investorin und überraschte den Ausschuss mit der Neuigkeit: "Außerdem haben wir Hebammen gefunden, die dort ein Geburtshaus eröffnen werden." Das Wichernstift hat 1420 Quadratmeter angemietet. Das Geburtshaus wird auf 215 Quadratmetern realisiert werden. Die Mieter wollen ihre Arbeit zum 1. Juli 2023 aufnehmen.
Im Haus 2B, dem ehemaligen Lazarett, sollen im Anschluss 67 Wohneinheiten in einer Größe von 17 bis 125 Quadratmetern entstehen. "Im ehemaligen Marielazarett haben wir auch viele kleine Einheiten. Das werden wir so belassen. Das charmante an dem Projekt ist, das die Räume über eine ausreichende Deckenhöhe verfügen. So können wir dort problemlos eine zweite Ebene für die Schlafmöglichkeiten einziehen", erklärt Ulrike Hagenbucher-Bisotti, die mit diesen kleinen Wohnungen gezielt junge Auszubildende aus den Bereichen Tourismus ansprechen möchte. Die größeren Wohnungen könnten an Familien vermietet werden.
Bauantrag wird aktuell noch vorbereitet
Für das Haus Nummer 2.A wird der Bauantrag derzeit noch vorbereitet. Die Investoren möchten dort gern eine Gastronomie ansiedeln. "Das belebt das ganze Areal, das einen solchen Ort der Begegnung und Kommunikation gut gebrauchen kann", sagt die Investorin, die mit diesem Angebot sowohl die Cuxhavener, als auch die Besucher des Wichernstifts, des Geburtshauses und die künftigen Mieter ansprechen möchte. Neben den sanierten Gebäuden sollen auf dem Areal zwei mehrgeschossige Mietshäuser entstehen, die sich gestalterisch in den Park und Bestandsbauten einfügen. "Wir möchten übrigens keinesfalls, das das schöne Gelände mit Autos zugepflastert wird. Deshalb haben wir für die Neubauten eine Tiefgarage geplant. Außerdem wollen wir die heute bereits versiegelten Flächen um 22 Prozent reduzieren", macht die Investorin deutlich, die verspricht, das alle schützenswerten Bäume erhalten werden. Diese Bäume und die Natur bildeten schließlich das Herzstück dieser grünen Oase mitten in der Stadt.
Der Mitglieder des Bauausschusses sprachen sich nach kurzer Diskussion mehrheitlich für das Schlossgarten Quartier aus.