Ausverkaufte Cuxhavener Hapag-Hallen: Ina Forsman verzaubert mit Soul und Jazz
Ina Forsman begeistert in den ausverkauften Cuxhavener Hapag-Hallen mit ihrem unverwechselbaren Mix aus Soul, R&B und Jazz. Ihre kraftvolle Stimme und fesselnde Bühnenpräsenz zogen das Publikum augenblicklich in den Bann.
Swingender, engelhafter Soul wie aus den 60er-Jahren, mit Texten, die direkt ins Herz treffen und ein Fenster in der Seele der Zuhörer öffnet: So präsentierte sich Ina Forsman in den ausverkauften Hapag-Hallen. Niemand singt sich so in die Herzen des Publikums wie die 30-jährige Ausnahmekünstlerin aus Finnland, die heute in Berlin lebt. Ina Forsman ist Finnlands bestgehütetes Geheimnis - ein Juwel, das sich in Cuxhaven mit voller Strahlkraft zeigte.
Gemeinsam mit ihrer fünfköpfigen Band entfachte sie ein musikalisches Feuerwerk aus Soul, R&B und Jazz. Von der ersten Minute an lag eine magische Spannung im Raum. "Die hat eine derartige Bühnenpräsenz - schon beim ersten Lied sprang der Funke über", schwärmte eine Besucherin.
Honigfarben und zugleich pudrig-rau
Forsmans Stimme - kraftvoll, honigfarben und zugleich pudrig-rau - ist ein Naturereignis. Sie schwingt zwischen zarter Melancholie und eruptiver Leidenschaft, zwischen samtigem Soul und erdigem Blues. Ihre Musiker begleiteten sie dabei so feinfühlig wie präzise - ein perfekt eingespieltes Uhrwerk, das nie den Fokus von dem nahm, worum es an diesem Abend wirklich ging: Inas Stimme.
Seit ihrem 17. Lebensjahr steht Ina Forsman auf der Bühne, und seither hat sie sich ganz der Verschmelzung von klassischem Soul und persönlichem Ausdruck verschrieben. Ihre musikalischen Wurzeln liegen tief im Vintage-Sound der 60er- und 70er-Jahre - bei Größen wie Etta James, die ihr schon als Kind den "Jazz-Funken" ins Herz pflanzte. "She changed my life (zu dt.: "Sie hat mein Leben verändert)", erzählt Forsman mit leuchtenden Augen.
Ihr aktuelles Album "After Dark Hour" ist ein eindrucksvolles Bekenntnis zu dieser Ära - und zugleich ein sehr persönliches Werk. Retro-Soul, Funk, Motown-Grooves und Rhythm & Blues fließen hier zusammen zu einem Sound, der berührt, beflügelt und tanzbar macht. "Ich will Songs schreiben, die Menschen glücklich machen, bei denen sie tanzen und lachen können - Happy Songs", sagt Forsman.
Musikstar zieht Publikum in den Bann
Im Konzert zeigte sie, wie tief diese Philosophie in ihr verankert ist. Mit jedem Ton, jeder Geste, jeder Bewegung zog sie ihr Publikum in den Bann. "Das zierliche Persönchen setzt ihren ganzen Körper ein", staunte eine Zuschauerin. "Woher nimmt sie bloß diese Kraft?"
Zur Band gehörten: Ina Forsman (Vocals), Janne Toivonen (Trompete), Matias Ärällä (Bass), Benjamin Nylund (Drums), Samuli Rautiainen (Keys) und Kalle Outila (Gitarre). Seit Jahren hatte der Verein Jazz und Folk Cuxhaven versucht, Ina Forsman zu verpflichten - nun war es endlich gelungen.
Noch lange nach dem letzten Ton war die magische Atmosphäre unter der großen, weltkugelartigen Kuppel der Hapag-Hallen zu spüren. Ein Konzert, das nachhallte - intensiv, ehrlich und zutiefst bewegend.
Von Joachim Tonn