
Cuxhaven: Altenwalder Schwimmhalle ist fit für die nächsten Jahrzehnte
Den Gästen des TSV Altenwalde wurde es am Sonnabend nicht nur warm ums Herz: In der sonnendurchfluteten Schwimmhalle kamen sie bei einer Feier, für die es gleich drei Anlässe gab, ordentlich ins Schwitzen.
Bei weitem aber überwog die Freude über die Erfolgsgeschichte dieses Bades, das der Vorsitzende des TSV Altenwalde, Werner Demuth, nun für die nächsten zwei bis drei Jahrzehnte gut gerüstet sieht.
Wobei dieses Ergebnis mühsam errungen worden ist, wie Demuth vor zahlreichen Gästen, unter ihnen Landrat Thorsten Krüger, Oberbürgermeister Uwe Santjer, der stellvertretende Ortsbürgermeister Ernst-Wilhelm Hoffmann und mehrere Ortsratsmitglieder, Vertreterinnen und Vertreter der Sport-Institutionen aus Kreis und Stadt und der Altenwalder Schwimmszene ausführte. Er ging nicht nur auf die in den vergangenen drei Jahren erfolgte Sanierung des Bades ein, sondern auch auf die zurückliegenden 20 Jahre in Regie des TSV. Dritter Grund zur Gratulation war das 25-jährige Bestehen der Schwimmabteilung.
Ihre erste Schwimm-Aufführung
Für den stimmungsvollen Beginn sorgten die kleinen Schwimmanfänger, die zur Musik aus "Arielle" tauchten, Bahnen zogen, Kraulen und Rückenschwimmen demonstrierten. "Keines dieser Kinder konnte vor dem Herbst 2022 schwimmen", unterstrich Werner Demuth, sichtlich stolz darauf, dass der TSV es geschafft hat, seit der Wiederaufnahme des Badbetriebs im November seine ansehnliche Warteliste für die Seepferdchen-Kurse abzubauen und bereits 70 Kinder zu Schwimmern gemacht zu haben. "Und die wollen natürlich weitermachen", unterstrich er. Zumindest bis zum Bronzekurs (Freischwimmer) biete das Altenwalder Becken mit seinem Hubboden dafür ideale Voraussetzungen.
Schwimmen für viele Schulen sichergestellt
Voraussetzungen, die auch die Schulen in Altenwalde, den weiteren Cuxhavener Außenbezirken und darüber hinaus bis nach Dorum (Oberschule) und Nordholz (Grundschule) schätzten, denen Schulschwimmen hier sichergestellt sei.
Somit hat der TSV Altenwalde weit über die eigenen Grenzen hinausgedacht, als er vor 20 Jahren in die Bresche gesprungen ist. Viele Zuhörer nickten, als Werner Demuth an die damaligen Ereignisse - damals noch unter der Ägide des Oberbürgermeisters Helmut Heyne - erinnerte. Von den vorhandenen sieben sollten in Cuxhaven nur noch zwei Schwimmbäder - das Hallenbad und das Ahoi-Bad - übrig bleiben. "Mit uns sicher nicht", bekräftigte Demuth damals bei einem Protestzug vor dem Rathaus. Der TSV übernahm die Trägerschaft und wurde prompt mit technischen Mängeln konfrontiert, die erhebliche Investitionen nötig machten.
Landkreis hat viel Geld investiert
Das setzte sich fort - auch über das Jahr 2015 hinaus, in dem der Landkreis die Trägerschaft über die weiterführenden Schulen und damit auch das Schwimmbad übernahm. Jedoch, so Demuth: "Was der Landkreis macht, macht er gut und richtig." In mehreren Schritten wurde das Bad in einen zukunftsfähigen Zustand versetzt, zuletzt mit der Errichtung barrierefreier sanitärer Anlagen. Das Behinderten-WC steht auch Nutzern und Gästen der Sporthalle offen. Der TSV sanierte parallel die Umkleiden und möblierte sie neu.
Neben Schwimmkursen auch Reha-Sport
Werner Demuth verzichtete darauf, die Corona-Wunden zu lecken, die die Pandemie zweifelsohne hinterlassen hat, sondern freute sich über seine tollen Leute, die in der Lage sind, ein so großes Angebot nicht nur an Anfänger-Schwimmkursen sicher zu stellen, sondern auch den immer bedeutsamer werdenden Behinderten- und Reha-Sport. Der aus dem alten Hallenbad gerettete Lift tut nun in Altenwalde noch gute Dienste und ermöglicht auch gehbehinderten Menschen den bequemen Weg ins Wasser.
Seinen Dank richtete der Vereinsvorsitzende an den Kreistag und den Ortsrat, die Verwaltung, Techniker, die Hausmeister und den Förderverein des Bades, dessen Vorsitzender Dieter Bielefeld mit Blick auf Werner Demuth und den TSV-Vorstand feststellte: "Wir können froh sein, dass wir hier einen so tollen Verein haben."
Dieses Ehrenamt kommt vielen zugute
"Alle profitieren von diesem Ehrenamt", sagte Landrat Thorsten Krüger und ergänzte: "Ich weiß, wie anstrengend so etwas ist." Er ermutigte, gemeinsam weiter ehrlich und mutig miteinander zu sein. Ernst-Wilhelm Hoffmann hob die Bedeutung des Schwimmenlernens hervor - übrigens nicht nur als lebensrettende Fertigkeit, sondern als enorme Unterstützung für die Persönlichkeitsentwicklung und Lernfähigkeit aller Kinder, unterstrich Uwe Santjer, der selbst in diesem Bad einmal Schwimmanfänger war und als Erzieher viele Stunden mit Kindergartenkindern hier zugebracht hat. Er hob die Verdienste Werner Demuths hervor, der oft genug - unterstützt durch viele andere - noch spätnachts und am Wochenende im Bad Hand angelegt habe. "Ohne Werner hätten wir wahrscheinlich beide Bäder (Altenwalde und Oxstedt) nicht mehr", schätzte er.
Eine Runde durch die Bad-Katakomben zusammen mit Schwimmabteilungsleiter Dirk Pape offenbarte die verantwortungsvollen Aufgaben, die der Badbetrieb den Ehrenamtlichen abverlangt. Abschließend wurden bei einem kleinen Imbiss Erinnerungen an frühere Zeiten ausgetauscht.