Tarja Nani ist Lehrerin in Bremerhaverin. Ihr erster Auftritt des Abends findet in Janjas Musikbar statt. Foto: Brettschneider
Tarja Nani ist Lehrerin in Bremerhaverin. Ihr erster Auftritt des Abends findet in Janjas Musikbar statt. Foto: Brettschneider
Stand-up Comedy 

Von Bühne zu Bühne: Cuxhaven lacht sich durch die zweite "Komische Nacht"

von Bengta Brettschneider | 19.10.2025

Sechs Bühnen, sechs Comedians, ein Abend voller Pointen: Unsere Volontärin stürzt sich in die "Komische Nacht" in Cuxhaven - und landet zwischendurch auf einer Pferdekoppel. Eine Tour zwischen Lachtränen, Navigationschaos und Publikum in Feierlaune.

In Cuxhaven fand zum zweiten Mal die "Komische Nacht" statt - ein Veranstaltungsformat, das durch viele Städte in Deutschland tourt und einen Querschnitt durch die aktuelle Comedyszene bietet. Zum ersten Mal besuchte ich eine "Stand-up-Comedy-Nacht".

Bei der Comedy-Veranstaltung treten mehrere Künstlerinnen und Künstler an verschiedenen Spielorten auf. Das Publikum bleibt jeweils an einem Ort, während die Comedians nach rund 20 Minuten zur nächsten Bühne weiterziehen. So entsteht ein abwechslungsreicher Abend mit sechs unterschiedlichen Programmen.

In Cuxhaven beteiligten sich in diesem Jahr Janjas Musikbar, das Kliff, die Cocktaillounge Lido Bar im Strandhotel Duhnen, das Musikcafé Schnapp, das UNIKAT und der Veranstaltungssaal Windjammer. Auf der Künstlerliste standen Serhat Dogan, Kristina Bogansky, Amjad, Thomas Schmidt, Tarja Nani und Thorsten Bär.

In Janjas Bar herrscht ausgelassene Stimmung. Bei der "Komischen Nacht" reisen die Künstlerinnen und Künstler von einem Ort zum anderen. Foto: Brettschneider

Ein Abend, der schnell Fahrt aufnimmt

Schon vor 19.30 Uhr war Janjas Musikbar gut gefüllt. Die Strichlisten auf den Bierdeckeln wurden länger, das Stimmengewirr übertönte die Musik im Hintergrund. Als erste trat Tarja Nani auf. Die Bremerhavenerin spricht über Dating mit Ende 20, über das Leben als Lehrerin und ihre Nachbarin. Vor einem Auftritt ist sie nach eigenen Angaben "freudig aufgeregt und fokussiert". Ihr ist es wichtig, auf der Bühne sie selbst zu sein. "Aber je nach Altersdurchschnitt ändere ich teilweise die Art und Weise, zu sprechen." Dies tue sie, weil sie mit den Leuten gerne ins Gespräch kommt. 

Bremerhavener Schulalltag im Visier

Auch den Schulalltag nimmt Nani auf der Bühne ins Visier: "Elternabende sind das Atommüllendlager meines Berufs", erläuterte sie trocken. Das Publikum hatte sichtlich Spaß - und kaum jemand merkte, dass die 20 Minuten schon vorbei waren. Während der Applaus noch anhielt, verschwand Nani bereits aus der Tür, um zur nächsten Bühne zu fahren. Auch ich machte mich auf den Weg. Tarja Nani und ich tauschten einen kurzen Blick vor der Tür aus, bevor wir in die Autos sprangen - zum Veranstaltungssaal Windjammer. Laut Navigationsgerät nur wenige Minuten entfernt. Doch Überraschung: Cuxhaven hat gleich zweimal "Windjammer" zu bieten. Einmal in Form des Veranstaltungssaals, aber auch in Form einer Ferienwohnung. Statt beim Veranstaltungsort landete ich hinter dem Deich, zwischen Sackgasse und Pferdekoppel.

Thorsten Bär begeistert im Windjammer Saal nicht nur mit seinen Parodien. Der gebürtige Hamburger trifft den Nerv des norddeutschen Publikums. Foto: Brettschneider

Windjammer mal zwei

Schließlich fand ich doch den richtigen Weg. Der Windjammer-Saal ist zwar keine Bar, aber Bier und Brezeln sorgen auch hier für die passende Stimmung. Auf der Bühne stand wieder Tarja Nani, die mit neuen Geschichten fortfuhr. Besonders ihre Beobachtung über beige gekleidete Kinder traf den Nerv des Publikums: "Eltern nennen es ästhetisch - dabei sehen die Kinder aus wie Pflaster." Das Publikum war auf Betriebstemperatur. Später fragte ich sie nach ihrem Resümee des Abends. "Don't judge a book by it's cover (Beurteile das Buch nicht aufgrund seines Einbandes). Manchmal denkt man, dass Menschen im gleichen Alter nur den gleichen Humor teilen - und dann wird man von einer Gruppe überrascht. Gruß an Walter und alle aus der Cocktaillounge Lido." Humor sei vor allem, wenn man sich selbst nicht zu wichtig nehme. 

Nach Tarja Nani trat Thorsten Bär im Windjammersaal auf. Sein Hamburger Witz zog gleich das Publikum auf seine Seite - und seine "Mario-Barth-Parodie" ließ kein Auge trocken. "Ich bin heute mit Google Maps hergefahren", erzählte Bär schließlich. "Und plötzlich lande ich irgendwo im Nirgendwo auf einer Pferdekoppel." Dann waren wir ja schon zu zweit.

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Bengta Brettschneider

Volontärin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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