
Cuxhaven: Corona-Impfungen beim Arzt - was zukünftig dabei zu beachten ist
Allzu groß ist das Interesse an Corona-Impfungen in den Praxen der Region zwar nicht mehr - aber sie sind noch ein Thema. Seit dem 8. April gibt es dafür neue Regeln. Information ist dabei das A & O - erst recht vor Auslandsreisen.
Seit dem 8. April werden die Kosten für die Corona-Impfung in Arztpraxen im Rahmen der Regelversorgung von den gesetzlichen Kassen bezahlt und nicht mehr durch den Bund über das Bundesamt für soziale Sicherung. Patientinnen und Patienten werden davon nicht allzu viel bemerken - ein paar Dinge gilt es aber dennoch zu beachten.
Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) und die gesetzlichen Krankenkassen haben sich auf eine Vergütung von 15 Euro pro Impfung geeinigt. "Grundlage der Verständigung war, dass es auch bei der Grippeschutzimpfung zu einer adäquaten Vergütungsanpassung gekommen ist", berichtet Dr. Uwe Köster, stellvertretender Pressesprecher der KVN, in einem gemeinsamen Statement mit den Kassen. Die Grippeschutzimpfung wird zukünftig mit 9,70 Euro vergütet.
Nachfrage erheblich zurückgegangen
Einfach so zum Arzt oder zur Ärztin zu gehen und am Empfangstresen darum zu bitten, sofort eine Impfung zu erhalten, ist allerdings keine gute Idee, denn in der Regel wird überhaupt kein Impfstoff vorrätig sein. Ein Grund dafür, dass immer vorab ein Termin vereinbart werden sollte: "Die Nachfrage nach Corona-Impfungen in der jüngsten Zeit erheblich zurückgegangen", sagt Dr. Stephan Brune, Vorsitzender der KVN-Bezirksstelle Stade, im Gespräch mit unserem Medienhaus. Demnach legten sich die Kolleginnen und Kollegen gar nicht erst Vorräte an.
Die Impfstoffe aber sind begrenzt haltbar, müssen wie vorgeschrieben gelagert und behandelt werden. Am entscheidendsten ist die Mehrfachentnahmeflasche, die je nach Hersteller und Impfstoff in der Regel acht bis zehn Einzeldosen enthält. "Ist die einmal angestochen, tickt die Uhr", erklärt Dr. Stefan Hahn von der Stadt-Apotheke in Cuxhavens Innenstadt.
Apotheken sind Anlaufstelle der Praxen
Die Apotheken - immer diejenige, in der die jeweilige Praxis ihren üblichen Bedarf bezieht - sind die Anlaufstellen der Praxen für die Bestellung der Impfdosen und des Impfzubehörs. "Wie viel sie bestellen, liegt im eigenen Ermessen", so Hahn. Die Kühlschränke, in denen die zum baldigen Gebrauch gedachten Impfstoffe lagerten, seien in den Praxen vorhanden. Größer dimensioniert seien sie natürlich in den Apotheken: "Die Einhaltung der Temperatur wird rund um die Uhr aufgezeichnet", verrät Dr. Stephan Hahn.
So wie Kardiologe Dr. Stephan Brune es macht, werden im Moment auch die meisten Praxen verfahren, die noch Impfungen anbieten: Die Anmeldungen werden gesammelt und die Interessierten werden informiert, sobald genug für einen Sammeltermin zusammengekommen sind. Brune rät dringend zur Anmeldung: "Wenn Ihr Arzt nicht selbst gegen Corona impft, wird er wissen, wo dies möglich ist", sagt er. Ähnliche sehe es mit PCR-Tests aus. Auch für Privatversicherte zählt die Corona-Impfung zur Regelversorgung.
Vor Reisen empfiehlt sich genauer Blick
Auch wenn die Pandemie offiziell als beendet gilt - was sie nicht ist, schon gar nicht weltweit - rät der Cuxhavener Apotheker Dr. Stephan Hahn nach wie vor zu Weitblick, gerade in Erwartung der kommenden Ferienzeit: Ein Blick auf die Länderliste des Auswärtigen Amts könne nicht schaden. Der Impfschutz - gegen Corona und oft genug gegen diverse, nicht weniger bedrohliche andere Krankheiten - müsse in vielen Ländern bei der Einreise oder schon vor dem Einsteigen ins Flugzeug nachgewiesen werden. Auch das solle bei der Reiseplanung beizeiten angesprochen werden, denn die spontane Impfung sei auch bei anderen Krankheiten keine gute Idee: Ein gut ausgetüftelter Impfplan stelle die richtigen Abstände sicher.