Reger Austausch zu verschiedenen Unterrichtsmaterialien.
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Zusammenrücken in Europa

Schule am Meer in Cuxhaven und Schweden: Erasmus - ein langer Weg, der sich lohnt! 

von Redaktion | 25.11.2025

Dieses Projekt war alles andere als selbstverständlich: Erstmals empfing die Schule am Meer, Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung aus Cuxhaven, 13 Kolleginnen und Kollegen aus Göteborg zu einem bereichernden Austausch.

Ende Oktober machten sich 13 Kolleginnen und Kollegen einer Förderschule aus Göteborg auf den Weg nach Cuxhaven. Ziel dieser Gruppe war die Schule am Meer in Döse. Der Erasmus-Austausch zwischen dieser und der Hinnebäcksskolan aus Göteborg, ebenfalls eine Schule für Schüler mit Behinderungen, war das Ergebnis langer, sorgfältiger Vorbereitung und großen Engagements - "ein Projekt, das alles andere als selbstverständlich ist", wie es im Bericht der Schule am Meer heißt.

"Unser Weg zum Erasmus-Austausch begann im Schuljahr 2023/24, als eine Schülerin der BBS Cuxhaven als Junior-Erasmusbotschafterin Möglichkeiten des Austausches zwischen Schülergruppen europäischer Länder kennenlernte. Dies führte im Schuljahr 2024/25, gefördert durch die BBS Cuxhaven, zu ihrem Aufenthalt an der Hinnebäcksskolan in Göteborg", blicken die Verantwortlich zurück.

Praktikantin machte Kollegium in Göteborg neugierig

Als ehemalige Praktikantin der Schule am Meer und zukünftige Studentin der Sonderpädagogik hatte sie ein großes Interesse, den pädagogischen Ansatz und die schulische Förderung von Schülern mit schwersten Behinderungen in Schweden kennenzulernen. Während sie dort von ihren Erfahrungen in der Schule am Meer berichtete, wuchs bei dem Kollegium in Göteborg das Interesse für einen Erasmusaustausch in Richtung Deutschland.

Es folgten zahlreiche Videokonferenzen und bürokratische Arbeiten. So musste die Cuxhavener Schule zunächst eine anerkannte Erasmus-Schule werden und eine europäische Erasmus-Identifizierungsnummer erhalten. Dabei unterstützte sie Heike Keuser als Beraterin für Erasmus+ und Internationales vom Regionalen Landesamt für Schule und Bildung in Lüneburg. Wenige Wochen später erhielten die Döser dann ihre ID.

Neue Ideen entwickeln

Ein Schuljahr später kam es dann endlich zum ersten Besuch im Rahmen des Erasmus-Austauschs. 13 Kolleginnen und Kollegen aus Göteborg wollten Einblicke in den Schulalltag gewinnen, Erfahrungen austauschen und gemeinsam neue Ideen für die Arbeit mit den besonderen Schülerinnen und Schülern entwickeln.

Nach einer 14-stündigen Reise mit dem Zug erreichten die schwedischen Kolleginnen und Kollegen das regnerische Cuxhaven. Trotz dieser Voraussetzungen herrschte von Beginn an eine lockere und freundliche Stimmung voller Neugier, Spannung und Vorfreude. Aber auch ein wenig Aufregung war auf beiden Seiten zu spüren.  

Zwei Förderschullehrerinnen der Schule am Meer gaben Einblicke in ihre Unterrichtspraxis.

Während der Hospitationen in verschiedenen Klassen konnten die Gäste hautnah miterleben, wie Unterricht in Döse gestaltet wird. Gleichzeitig hatten die Gastgeber Gelegenheit, von den Erfahrungen ihrer schwedischen Kolleginnen und Kollegen zu lernen - "ein echter Gewinn für beide Seiten!", heißt es.

Trotz der Sprachvielfalt keine Barrieren

In der Schule herrschte ein buntes Treiben und eine Mischung von Deutsch, Schwedisch und Englisch war überall zu hören. Trotz der Sprachvielfalt waren keine Barrieren zu spüren, auch die Schülerinnen und Schüler kommunizierten unbeschwert mit den schwedischen Gästen.

Die Schulsysteme beider Länder standen am Nachmittag im Fokus.

An den Nachmittagen wurden in Arbeitsgruppen unter anderem die Schulsysteme beider Länder und Unterrichts- und Arbeitsweisen vorgestellt. Der Unterrichtsalltag und die Schülerinnen und Schüler standen während des Austauschs im Vordergrund, gesellschaftliche und schulpolitische Themen rückten eher in den Hintergrund.

Mit gemeinsamen Mahlzeiten und angeregten Gesprächen klangen die Tage aus. Es wurde nicht nur über die Arbeit gesprochen, sondern auch über Kultur, Alltag und persönliche Geschichten - eine wertvolle Gelegenheit, um sich besser kennenzulernen.

Gemütlicher Abschluss eines Tages mit gemeinsamem Restaurantbesuch.

Es lohnt sich, diese Chance zu nutzen

Schulleiter Thomas Frauns ist überzeugt: "Das Erasmusprogramm eröffnet großartige Möglichkeiten für den Austausch - es lohnt sich, diese Chance zu nutzen. Der Weg dorthin ist zwar lang, doch die Begegnungen zeigen, wie wertvoll und verbindend solche Projekte sein können." Ein Blick über den Tellerrand lohne sich sehr, auch für den Blick auf sich selbst. Nach einer bereichernden und unvergesslichen Erfahrung blieben viele wertvolle Eindrücke, neue Impulse und schöne gemeinsame Momente in Erinnerung: "So steigt unsere Vorfreude auf unseren Besuch in Göteborg im Schuljahr 2026/27 jeden Tag."

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