Im Zusammenhang mit Bauarbeiten, die in der Deichstraße im Zuge des "Deichband"-Vorhabens anstehen, war im Frühjahr diesen Jahres über die Verlegung einer Fernwärmeleitung im genannten Bereich diskutiert worden - vorerst ohne Ergebnis.
Im Zusammenhang mit Bauarbeiten, die in der Deichstraße im Zuge des "Deichband"-Vorhabens anstehen, war im Frühjahr diesen Jahres über die Verlegung einer Fernwärmeleitung im genannten Bereich diskutiert worden - vorerst ohne Ergebnis.
Energieversorgung

Comeback für Fernwärmeleitung in Cuxhaven? Pläne für Deichstraße erneut im Gespräch

von Kai Koppe | 06.08.2025

Das Vorhaben galt bereits als "vom Tisch". Überraschend könnten Pläne für eine Fernwärmeleitung in der Deichstraße nun eine weitere Chance erhalten.

CDU und Die Demokraten haben sich unlängst dafür ausgesprochen, erneut das Gespräch mit der potenziellen Bauherrin zu suchen. Unabhängig von einem in dieser Sache formulierten Ratsantrag ist es bereits zu einem Austausch zwischen Stadt Cuxhaven und Forte Energie GmbH gekommen.

"Wir haben in der letzten Woche weitere Gespräche mit der Stadtverwaltung geführt", antwortete Forte-Geschäftsführer Thomas Kalkau am Dienstag auf eine Anfrage der CN/NEZ-Redaktion. Über die Ergebnisse, so Kalkau, werde die Verwaltung sicherlich demnächst informieren. Nach Auffassung der Ratsgruppe CDU/Die Demokraten sollte das Verhandlungsziel darin bestehen, mit der Betreibergesellschaft des örtlichen Holzheizkraftwerks einen Vertrag über die Verlegung der zuletzt politisch umstrittenen Fernwärmeleitung zu schließen. 

Neues Zeitfenster

Ein verändertes Zeitfenster, das sich aus Verzögerungen bei der Umsetzung des Städtebauprojektes "Deichband" ergibt, hatte die Ratsgruppe zum Anlass genommen, auf einen neuerlichen Anlauf in Sachen Fernwärmeleitung zu drängen. Wie Vertreter der CDU-Ratsfraktion in einem Pressegespräch deutlich machten wobei nach Lesart der Ratsgruppe allerdings die Konditionen (Stichwort: Kostenbeteiligung) überdacht werden müssten.

Wie berichtet hatte sich die Forte Energie GmbH aus Verhandlungen zur Projektrealisierung zurückgezogen. Vorausgegangen war ein von der politischen Mehrheit verabschiedeter Ratsbeschluss, welcher dem Unternehmen eng gefasste Bedingungen diktiert hätte. Zu den "Kröten", die Forte als Investor hätte schlucken müssen, gehörte die Maßgabe, dass die Gesellschaft keinen Rechtsanspruch auf den späteren Betrieb der Leitung in der Deichstraße gehabt hätte. Stimmen aus der Grünen-Stadtratsfraktion hatten sich nämlich dafür ausgesprochen, das Netz in puncto Fernwärmelieferant so offen wie möglich zu halten. Für die Kraftwerksbetreiber hätten solche Vorgaben bedeutet, ohne gesicherte Aussicht auf spätere Erträge ins Blaue hinein zu investieren.

Dänen haben Erfahrung mit Fernwärme

Bewegung gibt es nun womöglich nicht nur auf der eingangs erwähnten Gesprächsebene. So hofft die CDU auf inhaltliche Fortschritte im politischen Raum - konkret ausgedrückt: auf einen Sinneswandel in Teilen der aus SPD, Grünen und der Fraktion Die Cuxhavener bestehenden Ratskooperation. Anlass dazu bot offenbar eine Exkursion von Gremienmitgliedern: In der Hafenstadt Esbjerg hatten sich Ratsleute mit ihren dänischen Gastgebern über Themen wie Wärme- und Energieversorgung ausgetauscht. Esbjerg hat weitreichende Erfahrung mit dem Thema Fernwärme. Nach CDU-Berichten sollen die Dänen das mit Holz (und damit mit nachwachsenden Rohstoffen zu beschickende) Cuxhavener Werk sinngemäß als "Sechser im Lotto" bezeichnet haben.

Forte-Geschäftsführer zeigt sich zuversichtlich

Im Namen der Forte Energie GmbH bekräftigte Thomas Kalkau am Dienstag noch einmal die Gesprächsbereitschaft seines Unternehmens, sobald es um die Fernwärmeleitung in der Deichstraße geht. "Unser Ziel ist es, mit grüner Wärme aus nachhaltiger Biomasse und zukünftig auch aus weiteren regenerativen Energiequellen zur Energiewende in Cuxhaven und Umgebung beizutragen", betonte der promovierte Verfahrenstechniker. Er bedauerte in diesem Zusammenhang, dass vormalige Gespräche aufgrund unterschiedlicher Sichtweisen im Sande verlaufen seien. Man habe deshalb bereits eine Alternativlösung entwickelt, auf deren Basis sich relevante Gebiete im Stadtbereich ebenfalls mit Fernwärme versorgen ließen. Kalkau zeigte sich zuversichtlich, dass eine Einigung möglich sei - insbesondere, wenn in künftigen Gesprächen der Fokus auf die Klimavorteile eines regenerativen Wärmenetzes gelegt werde.

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Kai Koppe

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

kkoppe@no-spamcuxonline.de

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