
Cuxhavener Kunstmesse Cux Art: Gucken, staunen und vielleicht kaufen
Die einen suchten vielleicht noch ein Bild, andere wollten stöbern, gucken oder sich inspirieren lassen. Beide Interessenlagen wurden auf der Cux Art bedient. Bei der Kunstmesse in der Kugelbake-Halle kamen aber nicht nur Besucher auf ihre Kosten.
Für Leif-Erik Voss hat sich sein Gastspiel auf der Cux Art alleine aufgrund des "Drumherums" gelohnt: Zum Strand sei er an diesem Morgen erst einmal gelaufen, verriet der Flensburger, für den bereits feststand: Auch im kommenden Jahr wäre er gerne wieder mit dabei. Das Messepublikum wird vermutlich nichts dagegen haben: Mit kleinen Figuren versehene Stelen zählten zu den Hinguckern auf der diesjährigen Cux Art. Die Sockel seien aus vorgefundenem Material, erklärte der gelernte Holzbildhauer, der mit der Zeit eine Faszination für die Arbeit mit Bronze oder Aluminium entwickelt hat.
Diana Peddenbusch liebt es, mit Kindheitserinnerungen zu spielen. In ihren Arbeiten begegnet man den Star Wars-Motiven, aber auch dem Zeichentrick-Entchen Tweety - versetzt jeweils in einen ungewohnten Kontext. Pop-Art? "Ja, schon", bestätigte die gelernte Pflegefachkraft, die ihre Bilder aber auch als eine Art Ventil sieht: Ausdruck eines bisweilen recht abgründigen Humors.
Skurilles fand Platz neben eher klassisch anmutenden Arbeiten
Skurriles hatte auch bei der vierten Ausgabe der im Jahr 2019 ins Leben gerufenen Kunstmesse seinen Platz - neben Arbeiten, die (so wie Reza Momens impressionistisch angehauchten Straßenszenen) ihre klassischen Vorbilder nicht zu verhehlen versuchten. 69 Künstlerinnen und Künstler auch dem ganzen Bundesgebiet hatten am vergangenen Wochenende ihren Weg nach Cuxhaven gefunden - jeweils über ein Auswahlverfahren, das nach den Worten von Cux Art-Geschäftsführerin Christine Modlinger dazu dient, eine gewisse Konstante in die Veranstaltung zu bringen.
"Unabhängig davon wollen wir möglichst vielen Künstlern ein Forum bieten", sagte Modlinger und bezog sich dabei auch auf Genre-Bandbreite, die in der Kugelbake-Halle an zwei Messetagen zu erleben war: Von Malerei über Druckgrafik bis hin zu Fotografie oder plastischen Arbeiten reichte das Spektrum, das sich wohlgemerkt nicht nur "besichtigen" ließ. Als Verkaufsausstellung konzipiert, bot die Cux Art auch die vor Ort in dieser Form eher seltene Gelegenheit, ein Kunstwerk käuflich zu erwerben. Genutzt wurde diese Chance offenbar schon am Eröffnungstag: Das Kaufinteresse sei groß, zog Christine Modlinger eine Zwischenbilanz. Und zeigte sich zuversichtlich, "dass viele Arbeiten ein neues Zuhause finden", würden.
Ein Forum, um neue Kontakte zu knüpfen
Für Teilnehmerinnen und Teilnehmer ging es trotzdem nicht allein um die Frage des Verkaufens. Nicht wenige Künstler verstanden die Messe auch als Mittel zum gegenseitigen Austausch. Er habe bereits beim letzten Mal viele Kontakte geknüpft verriet der Cuxhavener Zeichner und Illustrator Marco Altenhoff, der auch auf der diesjährigen Cux Art wieder mit einem Stand vertreten war. Malerin Katja Barbion, die mit ihrem Cux Art-Auftritt (dem zweiten in zwei Jahren) ebenfalls ein Heimspiel bestritt, schätzte die Veranstaltung als Möglichkeit, ihre jüngeren Arbeiten einem größeren Publikum vorzustellen. Inhaltlich kreisen diese Bilder, die einen Teil ihrer Wirkung aus der besonderen Lichtsetzung beziehen, um Motive aus der nordischen Mythologie.
Die Veranstalter, die das Projekt Cux Art einst mit 17 Künstlern begonnen hatten, lobten nicht nur das Ambiente in der zum Ausstellungsort auserkorenen Kugelbake-Halle. "Wir freuen uns besonders über die gute Zusammenarbeit mit der Nordseeheilbad GmbH und deren gesamten Team", so Christine Modlinger.


