
Cuxhavener Wahrzeichen steht zum Verkauf: Mit der Maklerin hoch auf den Leuchtturm
Cuxhaven. Der Hamburger Leuchtturm in der Nähe der Alten Liebe in Cuxhaven steht zum Verkauf. Ein Blick hinter die dicken Backsteinmauern zeigt, was den Käufer erwartet.
Die Bremer Immobilienfachwirtin Inge Hallerberg hat Schlüsselgewalt für dieses ganz besondere Objekt. Es ist schmal, hoch und alt. Der Hamburger Leuchtturm wurde vor 120 Jahren erbaut - und ist eines der maritimen Wahrzeichen der Stadt Cuxhaven. Jetzt steht er zum Verkauf für 575.000 Euro plus Courtage bei Robert C. Spies Immobilien in Bremen. Für den über 80-jährigen Besitzer ist der Weg aus Süddeutschland zu beschwerlich geworden. Er hatte den denkmalgeschützten Turm aus einer Zwangsversteigerung 2005 erworben und umfassend sanieren und mit modernster Technik bestücken lassen.
Blick hinter die dicken Backsteinmauern
Die Maklerin ermöglicht einen Blick hinter die dicken Backsteinmauern. Der 23 Meter hohe Turm wurde 1802 bis 1803 an der Elbmündung im damaligen Amt Ritzebüttel gebaut, das zu Hamburg gehörte. Das zum Leuchtturm gehörige Grundstück zählt 153 Quadratmeter.
Unten ist es trist und grau
Sechs ernsthaften Interessenten habe sie bereits dieses Holzportal geöffnet und Einblicke gewährt, verrät Inga Hallerberg. Sie selbst ist auch fasziniert von dem Objekt. "Warten Sie erst mal auf den 360 Grad-Panoramablick", verspricht sie schon vor dem Aufstieg gute Aussichten. Das Erdgeschoss wirkt aber zunächst trist und grau. Hier ist die Haustechnik untergebracht. Der Turm ist mit einer Heizungsanlage beheizt, Steuerungstechnik ermöglicht ihre Fernbedienung ebenso wie die von Fenstern.
Hanseatische Farben im engen Treppenhaus
Das schmale Treppenhaus erstrahlt in frischem Lackweiß, der Handlauf hebt sich in Rot lackiert ab. Es ist als Reminiszenz an hanseatischen Farben zu verstehen. Die Stufen aus Tropenholz sind abgeschliffen und naturbelassen.
Im ersten Geschoss befindet sich das mit einer Leichtbauwandabgeteilte Badezimmer - die modernen Sanitäranlagen sind in den Backstein eingebaut. Das nächste Geschoss ist schlicht eingerichtet - nur Schränke nach Maß stehen hier und bieten Stauraum.
Steigt man die enge Wendelstiege weiter nach oben, erwartet den Besucher eine Pantry mit Kochgelegenheit, Kühlschrank und Geschirrspüler sowie Esstisch. Auch die Küche ist maßgefertigt, um sich in die runden Wände einzufügen. Aber die Spitze steht noch bevor. Es geht noch höher hinaus: Wer alle knarzenden 104 Treppenstufen bewerkstelligt hat, wird mit dem versprochenen Panoramablick über das maritime Cuxhaven aus der Vogelperspektive belohnt.
Optik ist im Kuppelgeschoss noch zu finden
Hier oben im rundum verglasten Kuppelgeschoss ist noch die denkmalgeschützte Optik zu finden. Das schränkt den Platz ganz schön ein. So bldibt zurzeit nur noch Raum für einen kleinen Tisch mit Stühlen. In seinen Anfangsjahren wurde der Leuchtturm mit Rohöl befeuert, später mit Petroleum. 1905 wurde Gas eingesetzt und ab 1972 leuchtete er elektrisch. Ab 1972 schickt er weißes Licht aus einer 1500 Watt Birne rund acht Seemeilen nach Norden und rotes Licht circa sechs Seemeilen nordöstlich in die Elbmündung. Der Platz ist zwar beengt, aber der Blick kann ganz weit schweifen. Es gibt außen rundum eine Brüstung - und von dieser Balustrade schaut man über die Häfen, die Alte Liebe und die Elbmündung mit ihren ständigen Schiffsbewegungen vom dicken Pott bis kleinem Segler.
Absprachen mit der Denkmalbehörde vonnöten
Aber was kann der Käufer mit dem maritimen Denkmal anfangen? Was ist an Nutzung möglich? Das müsste in enger Abstimmung mit der zuständigen Denkmalbehörde bei der Stadt Cuxhaven erfolgen, erläutert Maklerin Hallerberg. "Mal gucken, inwieweit der Denkmalschutz Auflagen macht", meint sie und sagt weiter: "Jedenfalls würde sich der jetzige Eigentümer sehr freuen, wenn wir jemanden finden, der den Leuchtturm wertschätzt und erhält - das ist ihm eine Herzensangelegenheit - Nur einfach den Leuchtturm vorsorglich kaufen, um ihn zu haben, wie es ein potenzieller Kunde der Maklerin gegenüber geäußert habe, sei nicht möglich: "Wer den Turm kauft, muss genau wissen, was er damit machen will." Sie sinniert weiter, "vielleicht hat ja jemand eine tolle Idee zur einer touristischen Nutzung …"