
Der geplante Ausbau der Wilhelm-Heidsiek-Straße in Cuxhaven verärgert die Anwohner
Im Anschluss an die Kanalbauarbeiten in dem Abschnitt der Wilhelm-Heidsiek-Straße zwischen der B73 und der Mittelstraße plant die Stadt Cuxhaven, diesen Bereich zu erneuern und auszubauen. Doch bei den betroffenen Anwohnern sorgt das für Ärger.
Im Bereich der Innenstadt gehen die umfangreichen Bauarbeiten in die nächste Runde. Es geht um das Projekt "Hauptsammler Innenstadt", eine größere Kanalbaumaßnahme, über die unser Medienhaus mehrfach berichtete. In diesem Zusammenhang beabsichtigt die Stadt Cuxhaven, im Anschluss an die Kanalbauarbeiten den Abschnitt der Wilhelm-Heidsiek-Straße zwischen der B73 und der Mittelstraße zu erneuern und auszubauen. Bei den betroffenen Anwohnern sorgt das für Ärger.
Die Ausführung der städtischen Baumaßnahme ist von Oktober 2024 bis Februar 2025 vorgesehen. Die Straßenbauarbeiten sollen unmittelbar nach Fertigstellung des Regenwasserkanals in zwei Bauabschnitten erfolgen.
Die gesamte Baumaßnahme einschließlich der Kanalbauarbeiten hatte die Stadt Cuxhaven den Grundstückseigentümern in der Wilhelm-Heidsiek-Straße in einer Anliegerversammlung am 30. Januar vorgestellt. "Dabei konnten alle Fragen geklärt werden und die Planungen wurden zustimmend zur Kenntnis genommen", heißt es seitens der Fachdienststelle Straße und Verkehr. Anders sehen das die rund 13 Unterzeichner eines Briefes an die Stadt, in dem sie die Wiederherstellung der Straße im Ist-Zustand fordern.
"Das Kopfsteinpflaster prägt das historische Bild"
"Wir, die Bewohner der Wilhelm-Heidsiek-Straße, möchten uns, wie in der Deichstraße, an der Gestaltung unserer Straße beteiligen", heißt es in dem Brief. In der Wilhelm-Heidsiek-Straße stehen viele historische Häuser. "Diese wurden teilweise schon von unseren Urgroßeltern gebaut und sind bis zu 130 Jahre alt", heißt es weiter. Das Kopfsteinpflaster präge dieses historische Bild.
Die Unterzeichner, die sich bisher gegen die Pläne der Stadt ausgesprochen haben, möchten festgestellt wissen, dass die Wilhelm-Heidsiek-Straße weder einer Verbesserung noch einer Erneuerung mit hohen Anliegerbeiträgen bedarf.
"Die Parkplatznot ist aber jetzt schon groß"
Die Stadt plant jedoch, die Wilhelm-Heidsiek-Straße auf der gesamten Länge niveaugleich auszubauen. Auf beiden Seiten soll ein neuer Gehweg entstehen, in den das alte Pflaster integriert wird. Gleiches gilt für die Parkplätze. Die Fahrbahn mit mittiger Entwässerungsrinne wird in Asphaltbauweise hergestellt und durch sogenannte Bänder aus Betonsteinpflaster in unterschiedlichen Breiten ergänzt. Diese sollen zur Verkehrsberuhigung beitragen. Durch den Neubau der Straße verringert sich allerdings die Anzahl der Parkplätze von derzeit 47 auf künftig 38, was unter anderem auf die geplante Begrünung der Straße zurückzuführen ist.

"Zum Thema Begrünung möchten wir anmerken, dass wir alle in unseren Gärten mit Bäumen, Sträuchern und Blumen schon etwas für die Um- und Tierwelt tun. Die Parkplatznot ist aber jetzt schon groß", sagte ein Anwohner am Mittwoch im Ausschuss für Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit im Cuxhavener Rathaus und fügte hinzu: "Der geplante und sicherlich notwendige Kanalbau der EWE darf nicht zur Zerstörung des schönen Straßenbildes führen. Es sollte möglich sein, nach dem Kanalbau den ursprünglichen Zustand dieser historischen Straße, die noch selten zu finden sind, wiederherzustellen. Das würde auch die Kosten für die Anlieger drastisch reduzieren".
"Ökologisch der völlig falsche Ansatz"
Die Eigentümer der Wilhelm-Heidsiek-Straße wiesen im Ausschuss zudem darauf hin, dass der geplante Asphaltbelag auch ökologisch der völlig falsche Ansatz sei, da er zu einer Vollversiegelung führe. "Das Großsteinpflaster mit ungebundener Fuge sollte unbedingt erhalten bleiben, da so die Entwässerung gewährleistet ist. Außerdem wird Asphalt durch das ständig erforderliche Ausbessern schnell sehr unansehnlich", so die Anwohner. "Ihre Bedenken sind uns seit dem 27. Februar bekannt. Wir werden nun prüfen, wie wir damit umgehen. Die vorgetragenen Aspekte werden aber in die Überlegungen einfließen und am Ende wird eine Entscheidung getroffen", sagte Baudezernent Andreas Eickmann. Auch eine weitere Anwohnerversammlung schloss er im Ausschuss nicht aus.
Die Umgestaltung hat seinen Preis
Für die Umgestaltung müssen die Grundstückseigentümer tief in die Tasche greifen. Die Kosten werden auf insgesamt 26 beitragspflichtige Grundstücke umgelegt, so dass für ein- bis zweigeschossig bebaute Grundstücke ein Beitrag zwischen 10.000 Euro und 20.000 Euro anfällt. Für besonders große, drei- bis viergeschossig bebaute oder gewerblich genutzte Grundstücke werden Beiträge von bis zu 30.000 Euro fällig.