
THW-Übung in Cuxhaven: Salzwasser aus dem Bauhafen soll zu Trinkwasser werden
Wenn durch Erdbeben, Überflutungen oder, Unwetter die Trinkwasserversorgung in einem Ort zusammenbricht kommt das Technisches Hilfswerk (THW). Dieser Ernstfall wurde am Wochenende in Cuxhaven geübt. Ein echter Härtetest für die THW-Geräte.
Sauberes Wasser zählt zu den elementarsten und lebenswichtigen Bedürfnissen von Menschen. Schnelle Hilfe spielt eine entscheidende Rolle. Das Technische Hilfswerk (THW) hat deshalb eine eigene operativ-taktische Einsatzgruppe geschaffen, die nach Katastrophen Wasser aufbereitet: Die Schnell-Einsatz-Einheit Wasser Ausland (SEEWA).
Am Wochenende hatten die Einsatzkräfte des Seewa-Modul-Mitte die Möglichkeit, den Ernstfall zu üben. Es galt Wasser abzupumpen und Trinkwasseraufbereitungsanlagen aufzubauen und zu betreiben. Unterstützt wurden sie dabei vom THW Ortsverband Cuxhaven.
Rund 36.000 Liter Salzwasser wurden aus dem Bauhafen an der Kugelbake in ein großes Sammelbecken gepumpt. Über zwei Tauchpumpen wurde das Wasser dann zur ersten Aufbereitung geleitet, bei der mit einer "Flockung" Schwebstoffe gebunden wurden.
Proben wurden in mobilen Laboren geprüft
Die Kernstücke der Anlagen, in denen das vorbehandelte Wasser durch drei Filtereinheiten gepresst wird, sind im Vergleich zu den großen Becken unauffällig. Dennoch können mit ihnen zwischen 350 und 700 Liter Trinkwasser in der Stunde produziert werden. Im Anschluss wurden Proben genommen und in mobilen Laboren geprüft. "Das ist Grundvoraussetzung dafür, dass das Wasser im Ernstfall an die Bevölkerung ausgegeben werden darf", erklärte Tim Thiele, vom Ortsverband Cuxhaven.
Nach dem Test überzeugte sich auch der Cuxhavener Kommunalpolitiker Gunnar Wegener (SPD) von der Wasserqualität. Der Cuxhavener trank eine Tasse "Bauhafenwasser" und war erstaunt, dass man kein Salz schmecken konnte. Neben Lokalpolitikern erkundigten sich auch neugierige Cuxhavener und Urlauber bei den Mitgliedern des Ortsverbandes, die immer wieder die Übung vor Ort erklärten.
Die vom Bund bezahlten Geräte haben den Härtetest bestanden, werden aber zukünftig hautsächlich Wasser aus Flüssen oder Seen filtern müssen. Unter anderem waren sie bei bei der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 im Einsatz.
