
Das Duhner Wattrennen begeistert 12.000 Zuschauer: Spannung pur bis zur Ziellinie
Es war ein Renntag wie aus dem Bilderbuch: Bei bestem Wetter und in festlicher Atmosphäre fand am Sonntag das 50. Duhner Wattrennen seit dem Neustart 1975 statt. Die spektakulären Szenen der Rennen gibt es in unserer Bildergalerie zum Durchklicken.
Das Wattrennen ist ein weltweit einzigartiges Pferderennspektakel mitten im Weltnaturerbe Wattenmeer. Die Traditionsveranstaltung wurde erstmals 1902 ausgetragen.
Vor der beeindruckenden Kulisse aus Meer, Watt und rund 12.000 begeisterten Zuschauern verwandelte sich der Meeresboden vor Duhnen erneut in eine außergewöhnliche Rennbahn. "Wir sind alle sehr zufrieden", freute sich Jos van der Meer, Präsident des veranstaltenden Vereins für Pferderennen auf dem Duhner Watt von 1902 e.V. schon kurz nach dem letzten Rennen. Am 22. Juli 1902, beim ersten Duhner Wattrennen, waren rund 8000 Besucher gekommen.
Bügeltrunk vor dem Strandhotel Duhnen
Den stimmungsvollen Auftakt bildete um 10 Uhr der traditionelle Bügeltrunk vor dem Strandhotel Duhnen. Dort zogen Neptun und sein maritimes Gefolge ein, musikalisch begleitet von Britta Quaiser am Akkordeon sowie den beliebten Maskottchen "Jan Cux" und "Cuxi". Auch die Haflinger-Freunde Kreis Cuxhaven sowie die Cuxland-Parforcehornbläser der Jägerschaften "Wesermünde-Bremerhaven" und "Land Hadeln/Cuxhaven" sorgten für eine feierliche Einstimmung.

Um 10.45 Uhr eröffneten Jos van der Meer und Schirmherr Uwe Santjer, Oberbürgermeister von Cuxhaven, den Renntag offiziell. "Es gibt dieses Jahr keine Schlickfelder, und die Rennbahn ist 30 Meter dichter am Publikum", schwärmte van der Meer. Anschließend gab Neptun feierlich das Geläuf frei.
Entscheidungen fielen kurz vor der Ziellinie
Wie immer bestimmte die Tide den Start des ersten Rennens - pünktlich um 11 Uhr ging es los mit den Trabern über eine Distanz von 1.900 Metern. Insgesamt standen elf Rennen auf dem Programm, mit 90 Startern, die allesamt mit Spannung und Tempo überzeugten. Ob Traber, Galopper oder Mini-Traber mit Ponys zwischen 80 und 107 Zentimetern Stockmaß: Die Rennen boten Pferdesport unter extremen Bedingungen - ein einmaliges Erlebnis. Viele Entscheidungen fielen erst kurz vor der Ziellinie.
Zur Mittagszeit, um 12.45 Uhr, überreichte der niedersächsische Ministerpräsident Olaf Lies den "Wanderpokal des niedersächsischen Ministerpräsidenten". Dieser ging in diesem Jahr an Kevin Braye mit seinem Pferd "Night Sky".
Braye war eigens aus Frankreich nach Cuxhaven gereist - rund 650 Kilometer. Reiten ist für ihn ein Hobby, von Beruf ist er Krankenpfleger. "Morgen muss ich wieder arbeiten", sagte er sichtlich glücklich über seinen Erfolg. "Es war eine neue und tolle Erfahrung. Anfangs war es etwas ungewohnt, aber es hat gut geklappt", erzählte er nach dem Rennen. Etwa eine halbe Stunde später begeisterte die Marine mit der traditionellen Präsentation ihrer Luftfahrzeuge.
Schon um 9 Uhr begrüßte Jos van der Meer, Präsident des Vereins für Pferderennen auf dem Duhner Watt, die Ehrengäste der traditionsreichen Veranstaltung im Strandhotel Duhnen, darunter Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies und die Innenministerin Daniela Behrens (beide SPD).


Großer Andrang auf
die Wettstationen
Neptun hatte es schon zu Beginn augenzwinkernd angekündigt: "Allen sei heute empfohlen, das Geld zum Zocken aus der Tiefe der Tasche zu holen." Das ließen sich viele nicht zweimal sagen. Auch in diesem Jahr wurde auf Sieg, Platz und Außenseiter gewettet - mit teils beachtlichem Erfolg. Insgesamt wurden 146.000 Euro eingesetzt.
Das letzte Rennen startete gegen 16 Uhr - doch der Tag war damit noch lange nicht zu Ende. Im Anschluss ging das Wattrennen nahtlos in die große Abendparty über, die erst um 22 Uhr endete.








Politische Prominenz beim Wattrennen
Van der Meer betonte, wie sehr es ihn freue, jedes Jahr so hochrangige Gäste in Duhnen willkommen heißen zu dürfen. "Es zeigt die große Wertschätzung für das Wattrennen. Der Bügeltrunk ist außerdem eine geschätzte Tradition und ein Zeichen der Kameradschaft und des Respekts füreinander", sagte er.
Lob gab es anschließend vom Schirmherr und Oberbürgermeister Uwe Santjer: "Was euer Team in dieser kurzen Zeit auf die Beine stellt, sucht seinesgleichen." Eigentlich hätte im Anschluss auch Landrat Thorsten Krüger das Wort ergriffen. Doch er war zeitgleich beim Dobrock-Turnier im Einsatz. Stattdessen überbrachte Kreisrätin Andrea Pospich seine Grüße. Olaf Lies ergriff anschließend selbst das Wort und bekannte sich als Fan des Wattrennens, das er schon als Umwelt- und Wirtschaftsminister besuchte. "Die Stimmung hier in Duhnen ist einzigartig. Dem ganzen Team und den vielen Ehrenamtlichen ein herzliches Dankeschön", sagte Lies. Olaf Lies ging aber auch auf die Herausforderungen für Land und Region ein. Gleichzeitig lobte er Cuxhaven als Vorbild: "Tourismus und Wirtschaft greifen hier ineinander. Was hier in den vergangenen Jahren entstanden ist, ist einmalig. Wir sind auf dem richtigen Weg und Cuxhaven beweist das eindrucksvoll." Zum Duhner Wattrennen selbst sagte Lies: "Das Wattrennen ist ein Publikumsmagnet und ein Reitsportereignis, dem nicht nur Cuxhaven entgegenfiebert. Für mich ist es eine Freude dabei zu sein und die unvergleichliche Atmosphäre vor maritimer Kulisse zu erleben."