
Nach 37 Jahren "Aale Peter" in Duhnen: Das Ende einer Ära in Cuxhaven
Peter Jessulat - genannt "Aale Peter" - betreibt seit 1987 das gleichnamige Lokal in Cuxhaven-Duhnen. Nach 37 Jahren endet nun eine Ära. Geschlossen werden soll der Laden aber nicht.
Wer "Zum Aale Peter" in Duhnen betritt, wird direkt von der guten Seele des Hauses begrüßt. Mit einem ansteckenden Lächeln bittet "Aale Peter", wie ihn die meisten nennen, seine Gäste herein. Stolz präsentiert er die kleine Seilbahn im Lokal, mit der er vom Tresen aus die Getränke an die Gäste verteilen kann. "Die habe ich zusammen mit einem Freund gebaut. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass es so etwas in Deutschland kein zweites Mal gibt", erzählt der 78-Jährige.
Seit 37 Jahren betreibt er das Lokal, das zuvor ein Modegeschäft war und nun zu seinem "zweiten Wohnzimmer" geworden ist. Mit eigener Kraft baute er aus dem Modegeschäft "Zum Aale Peter" auf. Im Laufe der Jahre ist nicht nur das Lokal, sondern auch Aale Peter selbst zum Duhner Original geworden. Urlauber aus ganz Deutschland und Einheimische aus der Region kennen den 78-Jährigen und sein Lebenswerk. Es sind mehrere Alleinstellungsmerkmale, die "Zum Aale Peter" auszeichnen.

"Aale Peter": Ein Unikat an der Duhner Promenade
Eigentlich ist Jessulat gelernter Schlosser, doch heute bezeichnet er sich als "geborenen Gastronomen". Schon vor seiner Zeit als Aale Peter arbeitete der Cuxhavener in der Diskothek "Tenne" in Duhnen. Als diese schloss, eröffnete Jessulat sein heutiges Lokal. "Das ist mein Lebensinhalt. Ich mag es, viele Menschen um mich zu haben und sie zum Lachen zu bringen. So mache ich gute Stimmung und es ist mir wichtig, dass alle hier Spaß haben", sagt der 78-Jährige mit einem Lächeln. Für gute Laune sorgt der Cuxhavener oft mit seinem Akkordeon.
Im "Aale Peter" in Duhnen gab es schon Bekanntschaften mit Folgen
Auch wenn "Zum Aale Peter" ein eher kleiner Laden ist, so ist er doch deutschlandweit bekannt. Wenn Aale Peter nicht da ist, fragen die Gäste bei seinem Team immer nach dem 78-Jährigen. Neben der rustikalen Einrichtung ist das Lokal ein Ort, der mit seiner Gemütlichkeit zum Verweilen einlädt. "Hier kann man alle Sorgen vergessen", ist sich Jessulat sicher. Die Gäste würden in seinem Lokal den Kontakt zu anderen Menschen finden und neue Bekanntschaften schließen. "Es haben auch schon Paare geheiratet, die sich hier kennengelernt haben", freut sich der Cuxhavener. Im Zeitalter des Internets sei ein solcher Treffpunkt selten geworden. "Zum Aale Peter" ist ein echtes Unikat. Nicht nur im Sommer zur Hauptsaison, sondern auch in der Nebensaison kehren viele Gäste bei Jessulat ein. Ein Grund dafür sind auch die beiden Spezialitäten des 78-Jährigen: der "Aale-Peter-Wattentrunk" und ein "Gehängter". Beides sind Schnäpse, die es so nur beim Original Aale-Peter gibt. Wobei im "Gehängten" anstatt der Sardelle ein Stück Sprotte schwimmt.

Gaststätte in Duhnen nicht nur für Besucher besonders
Die Gaststätte an der Duhner Promenade ist nicht nur für Besucher ein besonderer Ort. Auch Peter Jessulat selbst hat hier schöne Erinnerungen gesammelt. Am liebsten denkt der Cuxhavener an das 25-jährige Jubiläum seines Lokals und an seinen eigenen Geburtstag zurück: "Hier war richtig was los. So viele Leute hatte ich in all den Jahren nicht. Bei der Jubiläumsfeier hatten wir verschiedene Auftritte und Live-Musik auf der Promenade."
Inzwischen hat sich Aale Peter jedoch entschlossen, etwas kürzer zu treten und sucht derzeit nach einer Nachfolgelösung für sein Lokal.
Das Lokal in Cuxhaven-Duhnen soll bestehen bleiben
"Mein Herzenswunsch ist, dass der Laden weitergeführt wird. Ich suche jemanden, der mit genauso viel Leidenschaft dabei ist wie ich", so der Cuxhavener. Er hat zwar auch ein Team, das ihn unterstützt, doch der 78-Jährige möchte es altersbedingt in Zukunft etwas ruhiger angehen lassen. Deshalb ist das Duhner Unikat nun in Kontakt mit Interessenten.
Trotz Nachfolgersuche empfängt das Aale-Peter-Team weiterhin Gäste aus nah und fern und diese Saison läuft wie gewohnt weiter. Denn eines steht für Jessulat fest: "Hier ist noch lange nicht Schluss."