
Sicherheit, Service und Event-Planung: Was leisten die Bademeister im Kreis Cuxhaven?
Im Thalassozentrum Ahoi in Duhnen treffen sich Menschen aller Altersgruppen, um sich zu bewegen oder zu entspannen. Hinter den Kulissen sorgen diese zwei Fachangestellten für Bäderbetriebe dafür, dass alles reibungslos läuft.
Im Thalassozentrum Ahoi in Duhnen herrscht reges Treiben: Kinder planschen im Wellenbecken, Jugendliche liefern sich Tauch-Duelle im beheizten Außenbecken und Senioren gönnen sich nach dem Aufguss im Saunabereich ein Eisbad. Alles läuft wie geschmiert - bis die Toilettenspülung den Dienst quittiert, die Wassergymnastik ausfällt und ein älterer Herr über Schwindel klagt, während sich der Geruch von fauligem Wasser verbreitet. Spätestens dann wird klar, wie wichtig die Arbeit von Chris Mrosewski (38) aus Otterndorf und Tom Tydecks (27) aus Cuxhaven ist.
Die heimlichen Helden hinter den Kulissen
Die beiden Fachangestellten für Bäderbetriebe sind bei der Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH angestellt - und die heimlichen Helden im Hintergrund, die die Technik überwachen, Sicherheit garantieren und Gästen zur Seite stehen. Dass sie elf Jahre Altersunterschied trennen, sorgt beim gemeinsamen Gespräch für Heiterkeit. "Krass, wusste ich gar nicht!", amüsiert sich erst der eine, dann der andere - denn Spaß und gute Teamarbeit lassen das Alter zur Nebensache werden. Man merkt: Sie kommen gerne zur Arbeit - denn begeistert erzählen sie von ihrem abwechslungsreichen Alltag im öffentlichen Dienst.
"Unser Beruf ist eine Mischung aus dem von Sanitätern, Technikern und Animateuren", erklärt Tydecks. Jeder Tag sei anders: "Von der Überwachung der Wasserqualität über die Durchführung von Kursen bis hin zur Wasseraufsicht und der Wartung der technischen Anlagen ist alles dabei."
Nachwuchsmangel und unterschätzte Verantwortung
Trotzdem wissen Mrosewski und Tydecks, dass ihre Rolle oft übersehen wird - und der Nachwuchs fehlt. "Dabei ist unsere Verantwortung groß, und gerade die Vielseitigkeit des Jobs macht ihn für junge Leute spannend", betont der 38-Jährige. Auch, wenn der Beruf anfangs vielleicht nicht auf der Liste ihrer Traumjobs stand: Während der eine durch eine Zeitungsanzeige in den Job schnupperte, fand der andere seinen Weg, nachdem seine Wunschausbildung im Thalassozentrum nicht zustande gekommen war.
Die Ausbildung: Sport trifft Technik
Doch die dreijährige Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe, die dual im Betrieb und der Berufsschule absolviert wird, bietet einen Einblick in alle Bereiche: Rettungs- und Gesundheitslehre, Wasserqualitätskontrolle, Kinderschwimmen, Pumpenlehre und Co.. Heute sind die beiden froh, ihrem Gefühl gefolgt zu sein. "Die Mischung aus Sport und Technik hat mich überzeugt", sagt Mrosewski. "Wir garantieren Sicherheit und Hygiene - das ist für die Gäste das Wichtigste." Auch, wenn das Vorurteil, dass man als Bademeister nichts verdient, zunächst präsent war.
Fit im Job - und das mit Spaß
Inzwischen wissen sie die Vielfalt, das Arbeiten in Sporthosen und die Flexibilität der Schichtarbeit zu schätzen. "Für uns ist es entscheidend, in einem Umfeld zu arbeiten, das Spaß macht. Ein klassischer Job von morgens bis abends wäre für uns unvorstellbar", sind sich die beiden einig. Zudem genießen sie während der Arbeitszeit die Freiheit, Schwimmzeiten einzuplanen, um körperlich fit zu bleiben.
Saunameister und Event-Planer - neue Aufgaben mit Spaßfaktor
Neben ihren Aufgaben haben die beiden Kollegen den Saunabereich mit ihren neu erworbenen Kenntnissen als Saunameister revitalisiert. "Wir wollten die Sauna-Events wieder beleben, die über die Jahre etwas eingeschlafen sind", so Tydecks. Seit Ende 2022 veranstalten sie deshalb kreative Motto-Partys, bei denen laute Musik, ausgefallene Aufgüsse und passende Dekoration zum Einsatz kommen. "Das Gefühl, wenn die Leute begeistert nach dem nächsten Event fragen, ist unbezahlbar", weiß Mrosewski.
Und das nächste Highlight steht schon in den Startlöchern: Am 1. November verwandeln sie den Saunabereich zur After-Halloween-Party in eine Grusel-Oase. Denn am Ende geht es für die beiden neben der Sicherheit und Technik auch um den Spaß: "Wenn die Leute schwitzend und strahlend aus der Sauna kommen, wissen wir - wir haben was richtig gemacht."