Cuxhaven plant attraktiven City-Park in der Innenstadt: So soll die Anlage aussehen
Die Stadtverwaltung möchte die City attraktiver gestalten und die Aufenthaltsqualität erhöhen. Außerdem soll dem Klimawandel Rechnung getragen werden. Aktuelle Pläne wurden jetzt öffentlich präsentiert.
Das frische Grün des Wonnemonats Mai übertüncht derzeit ein wenig die Tatsache, dass die zentralen Aufenthaltsorte rund um den Wasserturm und den Schleusenpriel stark in die Jahre gekommen sind. Die Stadtgärtner geben sich jedes Jahr erneut sichtlich Mühe, gerade in den stark frequentierten Sommermonaten der City einen "blumigen Anstrich" zu verpassen. Doch bei genauem Blick wird überdeutlich, dass die Grünanlagen und auch Teile des Stadtmobiliars mit Fokus auf ihre Qualität schon länger nicht mehr in der gehobenen Liga mitspielen, geschweige denn im Jahr 2023 angekommen sind.
Das Niedersächsische Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung hat im Juni 2021 das Sofortprogramm "Perspektive Innenstadt" aufgelegt. Dieses Programm ist mit 117 Millionen Euro aus der sogenannten "EU-Aufbauhilfe REACT EU" finanziell gut ausgestattet. Es soll die Kommunen dabei unterstützen, ihre Innenstädte zukunftssicher aufzustellen. Formuliertes Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität zu erhöhen sowie die Digitalisierung und den Klimaschutz zügig voranzubringen.
Um Aufnahme in Sofortprogramm beworben
Auch die Stadtverwaltung möchte für ihre Bürger von dem Programm partizipieren. Deshalb hat sie sich beizeiten auf den Weg gemacht und mit sieben Projekten - die einem geschätzten "virtuellen" Gesamtbudget von insgesamt 1.155.000 Euro entsprechen - um die Aufnahme in dieses Sofortprogramm beworben. Wie berichtet, wurde die Reservierung des geplanten Budgets für die Umsetzung der Projekte vom Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten bestätigt.
Mit Hochdruck wird in diesen Tagen zum Beispiel am Teilprojekt "Wasserturmpark" gearbeitet. Denn bis zum 15. Mai müssen die fertigen Pläne vorliegen, um die vorgegebenen Fristen einzuhalten. Die Stadt hat für die Planung die renommierten Landschaftsarchitekten und Stadtplaner des Büros "nsp" aus Hannover gewinnen können. Die Referenzen des Büros sind vortrefflich. So zeichnet das Büro auch für die laufende Landesgartenschau in Bad Gandersheim verantwortlich.
Offener Dialog mit Bürgern erwünscht
In der gut besuchten Bürgerhalle begrüßte zunächst Oberbürgermeister Uwe Santjer die zahlreichen Interessierten. Santjer schilderte anhand persönlicher Eindrücke seinen Blick auf die Innenstadt und forderte die Bürger direkt dazu auf, ihre Ideen, Bedenken und Anregungen zu formulieren und sich so aktiv in den Gestaltungsprozess mit einzubringen. Die Stadt hat für den offenen Dialog auch auf ihrer Internetseite eine Möglichkeit eingerichtet, sich schriftlich mitzuteilen.
Etliche Bürger nutzten allerdings die günstige Gelegenheit, live dabei zu sein und sich aus berufenem Munde am frühen Mittwochabend über die Pläne zu informieren. Apl. Professor Christoph Schonhoff und die Landschaftsarchitektin Franziska Schadzek teilten sich die Präsentation auf und beantworteten im Anschluss zahlreiche Detailfragen der Bürger. Flankiert wurden sie dabei von Stadtbaurat Andreas Eickmann.
Grünanlagen sollen verbunden werden
Im Kern sehen die attraktiv anmutenden Pläne vor, die beiden innerstädtischen Grünanlagen rund um den Wasserturm und um den Schleusenpriel miteinander zu verbinden, damit sie künftig als eine große Grünanlage wahrgenommen und genutzt werden können. Deshalb soll der trennende Teil der Kapitän-Alexander-Straße (KAS) an dieser Stelle durchlässiger gestaltet werden. Eine zusätzliche Begrünung ist angedacht, die sich in der angrenzenden Bahnhofsstraße fortsetzen könnte.
Mit Blick auf den Verkehr ist für das Teilstück eine "Einbahnstraßenregelung" angedacht, der über die Bahnhofstraße in Richtung Bürgerbahnhof geführt würde. Der vordere Teil der KAS, an der die Bibliothek, das Stadtarchiv, die Wirtschaftsförderung sowie Arztpraxen beheimatet sind, wäre von der "Einbahnregelung" ausgeschlossen.
In ihrer Analyse des Ist-Zustandes wiesen die beiden Fachleute unter anderem auf die schlechten Antrittswege in die Grünanlagen, die mangelnden Uferbefestigungen und die vielen Freiräume hin, die von den Besuchern allesamt als "isoliert" wahrgenommen würden. Durch die Aufhebung der jetzigen Trennung und eine stark verbesserte Wegeführung soll im Ergebnis der neue "Wasserturmpark" entstehen. Ohne an dieser Stelle schon alle Überlegungen in Gänze darzustellen zu können, seien hier einige schöne Details verraten:
Planvorstellungen im Überblick
- Die Planer möchten die Hermine ein kleines Stück in Richtung Großparkplatz vor der Stadtbibliothek versetzen. Auf dem dann frei werdenden Platz haben die Architekten einen großen "Wasserspielplatz" mit vielen Attraktionen für Jung und Alt vorgesehen.
- Der den Schleusenpriel von der benachbarten Wettern trennende Damm soll künftig von einem modernen Steg mit transparentem Geländer ersetzt werden. Über diesen könnten Fußgänger dann in Richtung Bibliothek oder und umgekehrt zum Kaemmererplatz flanieren und das Element Wasser hautnah erleben.
- Das Becken des Schleusenpriels soll eine vernünftige Uferbefestigung bekommen und könnte durch eine Insel mit pflegeleichten Seerosen attraktiver gestaltet werden. Das gesamte Wegenetz um den Priel soll barrierefrei ausgebaut werden.
- Eine Steigerung der Attraktivität soll auch der Vorplatz bei der Stadtbibliothek erfahren. Die Pläne sehen eine abgestufte Sonnenterrasse vor, die bis zum Wasser reicht. Um den vorhandenen Höhenunterschied zu überwinden, müsste das Becken des Priels um etwa zwei Meter verkleinert werden.
- Auch das Areal rund um den Wasserturm wurde überplant. So sollen auch dort die innerstädtischen Wasserflächen, die auch für den Klimawandel ein Rolle spielen, wieder freigelegt und erfahrbar gemacht werden. Die kleine Brücke soll weichen. Eine neue Möblierung des Parks ist natürlich ebenfalls vorgesehen.
Über weitere Details des neuen "Wasserturmparks" werden wir zu gegebener Zeit noch ausführlich berichten. Interessierte haben zudem die Möglichkeit, auf der Internetseite der Stadt die Planzeichnungen im Detail anzusehen. Anregungen und Bedenken können zudem per E-Mail unter konzeption.wasserturmpark@cuxhaven.de noch bis zum 17. Mai an die Stadtverwaltung weitergegeben werden.