
Zufrieden mit Markt in Cuxhaven: Aber "Historienspektakel" 2025 ohne eine Attraktion
Abtauchen in vergangene Zeiten, diese Gelegenheit nutzen dieser Tage viele Cuxhavener und Urlauber, die mitten im Fort Kugelbake beim "25. Historienspektakel" die Sitten und Gebräuche des Mittelalters einmal aus nächster Nähe erleben wollten.
Besonders für Kinder gab es dort im Küstenfort an drei Tagen eine Menge zu erleben und zu entdecken. So konnten sich Nachwuchs-Ritter im Umgang mit Pfeil und Bogen, Äxten oder einer Armbrust üben. Dicht umlagert waren auch die sehenswerten Schwertschaukämpfe der Gruppe "Memento Vivere". Und natürlich war auch wieder das handbetriebene Kinderkarussell aufgebaut.
Mit Fiedel, Laute und Dudelsack Musik gemacht
Wer mochte, der konnte aus dem Fort sogar ein praktisches Souvenir mit nach Hause nehmen: Zum Beispiel einen unter Anleitung selbst gefertigten Eimer aus Holz. Das Gros der Marktbeschicker, die unter den Zeltdächern auf den beiden Innenhöfen des Forts webten, spannen, Holz oder Metall bearbeiteten, sind Autodidakten. An den Markttagen schlüpfen sie in historische Gewänder und Kleidung und vergessen vollends ihre bürgerliche Existenz.

So kam auch das Spiel der Formation "Satoltelamanderfanz" völlig authentisch daher: Mit Fiedel, Laute und Dudelsack zelebrierten die Musiker auf einer kleinen Bühne eine Art "post-gothischen Ethno-Swing". Die Zuhörer goutierten ihr Spiel immer wieder mit großem Beifall. Die Gruppe gibt es übrigens schon seit über 20 Jahren. Sie ist damit fast so alt wie das "Historienspektakel" in Cuxhaven.
"Das Wetter war optimal"
Organisiert wird das Mittelalterfest von Beginn an von Joachim Rudolf. Der Rentner bezeichnet sich - ganz dem Mittelalter verschrieben - gern als Marktvogt. Er organisiert drei bis vier Märkte in jedem Jahr. Zurzeit ist er gerade mit seinem Wohnmobil nach Wolgast unterwegs, wo er an einer 900-Jahr-Feier teilnimmt. Im Nordseeheilbad Cuxhaven ist Rudolf ein gern gesehener Stammgast.

"Zu unserem Jubiläum sind wir mit fast 50 Ständen und 150 Mitwirkenden nach Cuxhaven gereist", berichtet Rudolf im Gespräch mit unserem Medienhaus. Mit der Resonanz in diesem Sommer 2024 ist der Veranstalter zufrieden. "Das Wetter war optimal", sagt der Rostocker. Lediglich am Sonnabendnachmittag habe es eine Stunde geregnet.

Mittelalter-Truppe kommt 2025 wieder ins Fort
Anlässlich des 25. Geburtstages in Cuxhaven hatten Veranstalter auch ein "Kanonenschießen" mit der "Rauhen Else" angekündigt. Jeweils bevor die Kanone auf der oberen Fort-Ebene abgefeuert wurde, ertönte eine Ansage aus dem Megafon. Denn ohne Lärm lässt sich so ein Burgundergeschütz aus dem 16. Jahrhundert natürlich nicht abfeuern. Dementsprechend waren die Besucher gehalten, ihre Ohren zuzuhalten. "Im nächsten Jahr werden wir auf diese Attraktion allerdings verzichten. Viele Besucher haben die Hinweisschilder nicht gelesen. Ihnen war der Kanonendonner dann doch zu laut."

Im Gespräch mit Cuxhavens Kurdirektor Olaf Raffel, der das Spektakel im Fort am Wochenende ebenfalls besuchte, hat sich Joachim Rudolf bereits auf einen neuen Termin für das kommende Jahr verständigt, der nicht parallel zum "Sommerabend am Meer" liegt: "Wir kommen vom 7. bis 9. August 2025 wieder ins Fort Kugelbake."