Englischer Flugzeugträger HMS Queen Elizabeth passierte am Montagvormittag Cuxhaven
Auf dem Weg nach Hamburg passierte am Montagvormittag der englische Flugzeugträger HMS Queen Elizabeth (R 08) die Alte Liebe. Still zog der Koloss an der Aussichtsplattform vorbei, auf der sich einige Schaulustige versammelt hatten.
Fotografen und Fotografinnen hatten ihre Kameras mit langen Teleobjektiven im Anschlag. Bei Schauerwetter fiel in den entscheidenden Momenten kein Tropfen vom Himmel. Die Mitarbeiter der umliegenden Hafenbetriebe und Reedereien kamen ebenfalls aus Büros und von ihren Schiffen, um sich das Kriegsschiff genauer anzuschauen, wozu schließlich nicht jeden Tag Gelegenheit ist.
Immerhin ist es der erste Besuch eines britischen Flugzeugträgers im Hamburger Hafen seit 13 Jahren. Das Schiff ist 284 Meter lang und 73 Meter breit (zum Vergleich: ein ganzer A 380 würde quer draufpassen), verdrängt etwa 65.000 Tonnen und bietet Platz für etwa 1500 Besatzungsmitglieder.

Das durch Gasturbinen angetriebene Schiff gab bei seiner Indienststellung 2017 einer ganzen Flugzeugträgerklasse seinen Namen; das zweite Schiff der Reihe, die HMS "Prince of Wales", wurde 2019 in Dienst gestellt.

Für den Zeitpunkt der Anreise herrschte eine Starkwindwarnung des Seewetterdienstes Hamburg für die deutsche Nordseeküste. Die Anreise verzögerte sich wetterbedingt um mehrere Stunden.
Keine Luftfahrzeuge an Deck zu sehen
Luftfahrzeuge - auf dem Schiff befinden sich rund 40 Senkrechtstarter und Hubschrauber - waren an Deck nicht zu sehen, jedoch war die Startrampe am Bug gut erkennbar. Der Flugzeugträger wird am Kreuzfahrtterminal Steinwerder festmachen.

Die Besatzung erhält nach Mitteilung des Landeskommandos Hamburg (obere territoriale Kommandobehörde der Bundeswehr in jedem Bundesland) bei verschiedenen Landgängen und Fahrten, die das Landeskommando organisiert, die Gelegenheit, Institutionen in Hamburg und Umgebung kennenzulernen. Neben dem Empfang im Gästehaus des Senates werden Stadt- und Hafenrundfahrten sowie der Besuch des Internationalen Maritimen Museums Hamburg Teil des Besuchsprogrammes sein.
Ein Open Ship wird aus Sicherheitsgründen nicht angeboten. Die 1. Heimatschutzkompanie Hamburg wird das Schiff sichern und dazu einen militärischen Sicherheitsbereich (MSB) am Cruise Terminal einrichten. Nur geladene Gäste werden Zugang zum Schiff erhalten.

Der Aufenthalt soll bis zum kommenden Sonnabend, 23. November, dauern. Hintergrund ist eine NATO-Übung. Der Rückweg führt natürlich wieder an Cuxhaven vorbei. Das Ablegen ist für 13 Uhr geplant - wenn das eingehalten wird, wird es beim Erreichen Cuxhavens also bereits dunkel sein.

Im April 2010 passierte der französische Flugzeugträger "Charles de Gaulle" Cuxhaven nicht nur, sondern machte sogar hier am Steubenhöft fest. Der exotische Besuch löste damals ganze Völkerwanderungen aus.

